Du suchst nach Tipps & Tricks, um schwanger zu werden? In diesem Artikel verraten wir dir, was du beachten solltest, um schneller schwanger zu werden.

Key Facts

  • Mithilfe von Eisprungrechnern, Ovulationstests oder natürlicher Familienplanung kannst du deine fruchtbaren Tage bestimmen
  • Eine gut aufgebaute Gebärmutterschleimhaut bietet optimale Bedingungen für die Einnistung des Embryos
  • Stress kann sich bei Mann und Frau negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken
  • Gleitmittel können die Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigen
  • Alkohol und Rauchen können die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen

Einleitung

Du suchst nach Tipps, um schwanger zu werden? Probiert ihr jetzt schon eine Weile schwanger zu werden und es hat bisher noch nicht geklappt? Oftmals ist es wirklich nur eine Frage der Zeit, bis eine Schwangerschaft eintritt. Bei ca. 80 % der Paare, die regelmässig Geschlechtsverkehr haben, kommt es innerhalb eines Jahres zu einer Schwangerschaft. Trotzdem ist es absolut verständlich, dass du dir deinen Kinderwunsch so schnell wie möglich erfüllen möchtest.

In diesem Artikel verraten wir dir ein paar Tipps und Tricks, wie du schneller schwanger werden kannst.

11 Tipps um schwanger zu werden

  • Bestimmung deiner fruchtbaren Tage
  • kein Gleitmittel benutzen
  • gesunde Ernährung
  • Folsäure einnehmen
  • Verhütungsmittel rechtzeitig absetzen
  • Gebärmutterschleimhaut aufbauen
  • gesundes Körpergewicht halten
  • regelmässige Bewegung
  • Stress reduzieren
  • wenig Alkohol trinken
  • auf das Rauchen verzichten

Tipp 1: Bestimmung deiner fruchtbaren Tage

Der wichtigste Schritt, um schwanger zu werden, ist es deinen Eisprung zu bestimmen. Denn nur wenn du deine fruchtbaren Tage kennst, kannst du gezielt Geschlechtsverkehr haben und so deine Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen. Folgende Methoden kannst du dabei anwenden:

  • Eisprungrechner: Mit Hilfe einer App kannst du ganz einfach den Beginn deines Menstruationszyklus und andere Symptome eintragen, um dir deine fruchtbaren Tage anzeigen zu lassen.
  • Ovulationstest: Auch Ovulationstests können dir dabei helfen, schneller schwanger zu werden. Sie ermitteln den Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH). Wenn der Ovulationstest positiv ist, ist der darauffolgende Tag (Tag des Eisprungs) der beste Tag für eine Empfängnis.
  • Natürliche Familienplanung (NFP): Mit der natürlichen Familienplanung kannst du ebenfalls den richtigen Zeitpunkt ermitteln, um schwanger zu werden. Hierbei musst du allerdings den weiblichen Körper ziemlich gut kennen, um die Methode sicher anzuwenden. Durch die Messung der Basaltemperatur (Körpertemperatur vor dem Aufstehen am Morgen), die Bestimmung des Zervixschleims und die Lage des Muttermundes, kannst du deine fruchtbaren Tage sehr gut ermitteln und deine Chancen auf eine Schwangerschaft steigern. Mehr zur natürlichen Familienplanung erfährst du hier.

Tipp 2: Kein Gleitmittel benutzen

Wenn du dir ein Kind wünschst, solltest du besser auf Gleitmittel verzichten. Zwar gibt es im Handel einige Gleitmittel, die das Schwangerwerden fördern sollen, dennoch wird in den meisten Studien von der Verwendung von Gleitmitteln bei Kinderwunsch abgeraten. Gleitmittel haben keine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung, sondern mitunter sogar negative Auswirkungen auf die Beweglichkeit der Spermien.

Tipp 3: Gesunde Ernährung

Wenn du schwanger werden möchtest, solltest du auf eine ausgewogene Ernährung achten. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Fisch liefern wichtige Nährstoffe, die dir dabei helfen können, schwanger zu werden.

  • Antioxidantien: Antioxidantien kurbeln die Spermienproduktion an. Besonders viele Antioxidantien sind in Beeren, grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten enthalten.
  • Vitamin C: Lebensmittel, die reich an Vitamin C, wie Paprika, Zitrusfrüchte oder Brokkoli verbessern nachweislich die Spermienqualität. So ergab eine Studie, dass Männer, die zweimal pro Tag 1000 mg Vitamin C über einen Zeitraum von zwei Monaten zu sich nahmen, die Beweglichkeit ihrer Spermien um 92 % und die Spermienanzahl sogar um 100 % verbessern konnten.
  • Fisch: Während sich Fleisch eher negativ auf die Beweglichkeit der Spermien auswirkt, ergab eine Übersichtsarbeit, dass Fisch und Meeresfrüchte einen positiven Effekt auf die Qualität der Spermien haben. Eine weitere Studie zeigte, dass Paare, die regelmässig Meeresfrüchte und Fisch zu sich nahmen, eine höhere Schwangerschaftsrate haben.
  • Eisen: Die wichtigsten Mineralstoffe bei Kinderwunsch sind Eisen, Selen, Zink und Jod. Eine Studie ergab, dass Frauen mit niedrigem Eisenspiegel ein grösseres Risiko für einen unregelmässigen oder ausbleibenden Eisprung hatten. Ein Eisenmangel hat dabei nicht nur Auswirkungen auf den weiblichen Körper, sondern auch auf die Produktion der Spermien (Spermatogenese). Ein chronischer Eisenmangel bei Frauen führt zu einer verminderten Fruchtbarkeit und kann auch ein Grund für ungeklärte Unfruchtbarkeit sein.
  • Selen: Selen und Zink sind wichtige Mineralstoffe, die sich mit der Nahrung aufgenommen oder als Nahrungsergänzungsmittel positiv auf das männliche und das weibliche Reproduktionssystem auswirken. So ist Selen wesentlich für die Entwicklung der Follikel verantwortlich. Ausserdem ergab eine Studie, dass ein Selenmangel auch zu Schwangerschaftskomplikationen wie spontanen Fehlgeburten, Schädigungen des Nervensystems und des Immunsystems des Fötus führen kann und darüber hinaus ein Risikofaktor für ein niedriges Geburtsgewicht ist. Bei Männern trägt Selen entscheidend zur Spermienqualität und zur Beweglichkeit der Spermien bei.
  • Zink: Bei etwa 9 % der Paare ist der unerfüllte Kinderwunsch auf einen Mangel an Zink zurückzuführen. Ein Zinkmangel während der Schwangerschaft erhöht wiederum das Risiko von Fehlgeburten, kann zu Wachstumsverzögerungen des Fötus, einer gestörten neuronalen Entwicklung und Funktionsstörungen der Plazenta führen. Bei In-Vitro-Verfahren (wie einer IVF) wird die Zugabe von Zink zu den Spermien empfohlen, um die Spermienmotilität und die Befruchtungsfähigkeit der Eizelle erhöhen.
  • Jod: Jod wird für die Produktion von Schilddrüsenhormone verantwortlich. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen führt zu einer Schilddrüsenunterfunktion, was sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirkt. In Studien wurde nachgewiesen, dass eine hohe Jodzufuhr dabei helfen kann, die Fruchtbarkeit bei Paaren mit ungeklärter Unfruchtbarkeit zu verbessern.

Folgende Lebensmittel solltest du dagegen vermeiden oder nur in Massen essen:

  • Milchprodukte: Studien haben nachgewiesen, dass insbesondere fettarme Milchprodukte die weibliche Fruchtbarkeit negativ beeinflussen können.
  • Rotes und verarbeitetes Fleisch: Einer Studie zufolge haben Männer, die verarbeitetes Fleisch essen, eine geringere Spermienqualität, Spermienanzahl und -beweglichkeit im Vergleich zu Männern, die nur Fisch essen.
  • Limonaden und Energy Drinks: Getränke mit extrem viel Zucker wie Limonaden und Energy Drinks wirken sich nachweislich auf die Fruchtbarkeit aus. So ergab eine Studie, dass der Konsum von gesüssten Getränken bei Frauen zu einer geringeren Anzahl von reifen und befruchteten Eizellen und hochqualitativen Embryos führt.
Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie du deine Fruchtbarkeit mit Hilfe deiner Ernährung verbessern kannst, empfehlen wir dir unseren Artikel über Natürliche Fruchtbarkeitsbooster.

Tipp 4: Folsäure einnehmen

Schon bevor du dein Wunschkind planst, solltest du mit der Einnahme von Folsäure beginnen. Ein Folsäurepräparat unterstützt dich bereits in deiner Kinderwunschphase, da es einen positiven Effekt für Frauen haben kann, die keinen Eisprung haben. Darüber hinaus beugt Folsäure Neuralrohrdefekten vor. Da sich das Neuralrohr bereits am 21. bis 28. Tag der Schwangerschaft ausbildet, solltest du etwa einen Monat vor einer geplanten Schwangerschaft mit der Einnahme von Folsäure beginnen.

Möchtest du mehr über das Thema Folsäure erfahren? Dann lies gern unseren ausführlichen Artikel auf unserem Blog.

Tipp 5: Verhütungsmittel rechtzeitig absetzen

Wenn du momentan eine hormonelle Verhütungsmethode wie die Hormonspirale, die Pille, das Hormonpflaster, die Drei-Monats-Spritze oder das Hormonstäbchen verwendest und schwanger werden möchtest, solltest du das Verhütungsmittel bereits einige Monate vor der geplanten Schwangerschaft absetzen. Zwar ist es möglich bereits im ersten Zyklus nach Absetzen der hormonellen Verhütung schwanger zu werden, aber bei einigen Frauen kann es dauern, bis die Periode wieder von allein einsetzt. Das liegt daran, dass die künstlichen Hormone erst nach und nach vom Körper abgebaut werden müssen und dich die Hormone wieder einpegeln müssen.

Wichtig dabei ist jedoch, dass du das Verhütungsmittel (z. B. die Pille) nicht einfach so absetzt, sondern die Monatspackung noch zu Ende nehmen solltest. Dein Frauenarzt oder deine Frauenärztin beraten dich, wenn du wissen möchtest, wie and wann du dein Verhütungsmittel absetzen kannst, um schwanger zu werden.

Wenn du mehr über den Zusammenhang zwischen Verhütung und Schwangerwerden wissen möchtest, dann empfehlen wir dir unseren Artikel Wirkt sich hormonelle Verhütung auf deinen Kinderwunsch aus?.

Tipp 6: Gebärmutterschleimhaut aufbauen

Wenn die Samenzellen die Eizelle erfolgreich befruchtet hat, muss sie sich in der Gebärmutterhöhle einnisten. Wenn jedoch die Gebärmutterschleimhaut nicht hoch genug aufgebaut ist, kann ich die befruchtete Eizelle womöglich nicht einnisten und wird vom Körper abgestossen.

Wenn du beispielsweise hormonell verhütet hast, kann es sein, dass deine Gebärmutterschleimhaut noch nicht gut genug aufgebaut ist und die Bedingungen für eine Einnistung nicht optimal sind. Denn durch die enthaltenen Gestagene wird die Gebärmutterschleimhaut stark verdünnt.

Um den Aufbau deiner Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen solltet du dich gesund ernähren und dich ausreichend bewegen. Besonders grünes Blattgemüse, Vollkornprodukte, Beeren, Nüsse und Fisch haben eine positive Wirkung auf die Gebärmutterschleimhaut. Auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie L-Arginin, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren können die Einnistung der Eizelle unterstützen.

Mehr Tipps, wie du deine Gebärmutterschleimhaut aufbauen kannst, erhältst du in unserem Artikel Gebärmutterschleimhaut aufbauen - das kannst du tun.

Tipp 7: Gesundes Körpergewicht halten

Sowohl Über- als auch Untergewicht können sich negativ auf deine Fruchtbarkeit auswirken. Daher solltest du ein Normalgewicht anstreben. Das entspricht einem BMI (Body Mass Index) zwischen 19 und 24. Ein niedriger BMI führt häufig zu unregelmässigen Zyklen. In einigen Fällen kann es sogar passieren, dass der Eisprung ganz ausbleibt. Das gleiche gilt für Übergewicht. So haben Frauen mit Übergewicht haben eine geringere Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden.

Tipp 8: Regelmässige Bewegung

Regelmässige Bewegung ist nicht nur wichtig, um deine Chancen auf eine Schwangerschaft zu verbessern, sondern spielt auch eine wichtige Rolle, um dich während der Schwangerschaft fit zu fühlen. Eine Studie hat ergeben, dass moderate Bewegung die Wahrscheinlichkeit auf einen schnelleren Eintritt einer Schwangerschaft erhöhen kann. Allerdings kann sich exzessiver Sport nachteilig auf die Empfängnis auswirken. Folgende Sportarten werden empfohlen:

  • Spazieren
  • Wandern
  • Fahrradfahren
  • Yoga
  • Krafttraining mit geringem Gewicht
  • Tennis
  • Golf
  • Schwimmen

Tipp 9: Stress reduzieren

Ein oft diskutiertes Thema ist, ob sich Stress auf die Chancen, schwanger zu werden, auswirken kann. Hier lautet die Antwort: Ja und nein. Stress kann zum einen positiv sein (Eustress), uns beflügeln, antreiben und motivieren. Negativer Stress (Distress) kann sich dagegen negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Bei Stress reagiert unser Körper mit der Ausschüttung der Stresshormone Kortisol und Adrenalin. Diese Hormone können sich, insbesondere bei langanhaltenden, belastenden Stresssituationen massgeblich auf die Fruchtbarkeit auswirken. Dies führt unter anderem zu:

Auch beim Mann kann Stress die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu einer verminderten Spermienqualität und Erektionsstörungen führen.

Wenn du merkst, dass du oft gestresst bist, kannst du deinen Stresspegel durch Entspannungstechniken, Sport, eine ausgewogene Ernährung oder professionelle Beratung durch einen Therapeuten oder Gynäkologen in den Griff bekommen.

Mehr zu Stress und die möglichen Auswirkungen auf deinen Kinderwunsch erfährst du hier.

Tipp 10: Auf Alkohol verzichten

Wenn du schwanger werden möchtest, solltest du Alkohol nur in geringen Massen zu dir nehmen oder ganz vermeiden. In der Schwangerschaft solltest du dagegen strikt auf Alkohol verzichten, um deinem Kind nicht zu schaden.

Alkohol kann ein hormonelles Ungleichgewicht verursachen, was die Gesundheit der Gebärmutter verändern und die Spermienqualität beeinträchtigen kann.

Ein Meta-Übersicht zufolge ist der Alkoholkonsum selbst in geringen oder mässigen Mengen, sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit einer verminderten Fruchtbarkeit verbunden, wenn sie eine IVF-Behandlung (IVF) oder eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) durchführen lassen. Wenn Frauen Alkohol tranken, war dies mit einer geringeren Schwangerschaftsrate verbunden. Tranken Männer regelmässig Alkohol, so führte dies zu einem höheren Risiko für eine Fehlgeburt.

Tipp 11: Auf das Rauchen verzichten

Rauchen hat viele negative Auswirkungen auf unseren Körper. Dazu zählen Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 - aber auch Unfruchtbarkeit. Bei Frauen wirkt sich Rauchen negativ auf das Fortpflanzungssystem, die Anzahl und Qualität der Eizellen sowie auf ihren Zyklus aus. Rauchen in der Schwangerschaft kann zu einer Vielzahl von Schwangerschaftskomplikationen und Gesundheitsproblemen bei Mutter und Kind führen. Dazu gehören:

  • Frühgeburt
  • Geringes Geburtsgewicht
  • Totgeburt
  • Plötzlicher Kindstod (SIDS)
  • Eileiterschwangerschaft
  • Gaumen- und Lippenspalte

Rauchen kann bei Männern zur einer Schädigung der Spermien-DNA führen, was den Eintritt einer Schwangerschaft verzögern, zu Fehlgeburten oder zu bestimmten Geburtsfehlern führen kann.

Warum werde ich nicht schwanger?

Es gibt viele Gründe, warum du nicht schwanger wirst oder eine Schwangerschaft länger auf sich warten lässt. Die Ursachen sind dabei meist organisch oder hormonell. In einigen Fällen steckt auch keine genaue Ursache hinter (ungeklärte Unfruchtbarkeit).

Mögliche Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch:

Verschlossene Eileiter

Verschlossene oder vernarbte Eileiter, die verhindern, dass Spermien die Eizelle erreichen, sind eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit. Unterleibsinfektionen, sexuell übertragbare Krankheiten oder Endometriose können das Risiko eines Eileiterverschlusses erhöhen.

Zyklusstörungen

Manchmal haben Frauen keinen regelmässigen Eisprung, bei dem die Eierstöcke Eizellen zur Befruchtung freigeben. Eine unregelmässiger Zyklus oder eine ausbleibende Periode kann ein Anzeichen für ein polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), einen unausgeglichenen Hormonhaushalt etwa durch eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, Stress oder ein niedriges Körpergewicht sein. Auch Übergewicht kann zu Ovulationsproblemen führen.

Anomalien der Gebärmutter

Einige Erkrankungen erschweren es einer befruchteten Eizelle (Embryo), sich an der Gebärmutterwand festzuheften. Uterusmyome (nicht krebsartige Wucherungen an der Gebärmutterwand), Narbengewebe, Polypen oder eine abnorm geformte Gebärmutter können die Chancen auf eine Schwangerschaft verringern.

Abnehmende Anzahl und Qualität der Eizellen

Mit dem Alter nimmt die Eizellreserve sowie die Qualität der Eizellen naturgemäss ab. Aus diesem Grund sinkt die Fruchtbarkeit bei Frauen ab einem Alter von 35 drastisch und es wird immer schwieriger, schwanger zu werden.

Varikozelen

Krampfadern im Hodensack sind eine häufige Ursache für männliche Unfruchtbarkeit. Verstopfte Venen können die Temperatur im Hodensack erhöhen, was dazu führen kann, dass es für die Spermien zu heiss wird und sich die Spermienzahl reduziert.

Ejakulationsstörungen

Vorzeitige Ejakulation, retrograde Ejakulation, Errektionsstörungen oder Blockaden in den Hoden können die Chancen verringern, dass gesunde Spermien die Eizelle erreichen.

Infektionen

Infektionen wie Geschlechtskrankheiten (STI), insbesondere Chlamydien, sowie die durch sie verursachte Adnexitis oder Pelvic Inflammatory Disease (PID), können erhebliche Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Wenn eine STI wie Chlamydien unbehandelt bleibt, kann sie sich auf die Gebärmutter, die Eileiter und die Eierstöcke ausbreiten und eine PID verursachen. Dies führt zu Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen im Beckenbereich. Diese Veränderungen können die Eileiter blockieren oder vernarben, was es schwieriger macht, dass die Eizelle in den Eileiter gelangt oder dass sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet.

Lebensstil

Einige Lebensstilfaktoren können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und die Chancen auf eine Schwangerschaft verringern. Dazu zählen:

  • Rauchen
  • Alkoholkonsum
  • Übergewicht oder Untergewicht
  • Unausgewogene Ernährung
  • Stress
  • Umweltgifte und Chemikalien

Genetische Ursachen

Genetische Ursachen können eine Rolle bei der Unfruchtbarkeit spielen. Abnormale Chromosomenzahlen, wie z.B. das Vorliegen von zusätzlichen oder fehlenden Chromosomen (Aneuploidie), können zu Schwierigkeiten bei der Empfängnis führen. Eine solche Aneuploidie kann auch spontane Fehlgeburten oder Schwierigkeiten bei der Empfängnis verursachen. Eine Chromosomenanomalie ist auch das Klinefelter-Syndrom, bei dem Männer keine Spermien (Azoospermie) oder nur sehr wenige Spermien (Oligospermie) haben.

Wann sollte ich mich auf Unfruchtbarkeit testen?

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb du deine Fruchtbarkeit untersuchen lassen solltest. Je früher du weisst, wie es um deine Fruchtbarkeit steht, kannst du Massnahmen treffen und dich entsprechend auf deinen Kinderwunsch vorbereiten. Hier sind einige Gründe:

  • Keine Schwangerschaft nach einem Jahr ungeschützten Geschlechtsverkehrs: Wenn du nach einem Jahr regelmässigen ungeschützten Geschlechtsverkehr noch nicht schwanger geworden bist (bei Frauen über 35 nach sechs Monaten), kann es sinnvoll sein, dich und deinen Partner genau testen zu lassen.
  • Wiederholte Fehlgeburten: Auch wenn eine Fehlgeburt aus medizinischer Sicht erst einmal nicht abklärungsbedürftig sind, solltest du nach mehr als einer Fehlgeburt Rat bei deinem Gynäkologin oder deiner Gynäkologin einholen und dich umfassend untersuchen lassen.
  • Bekannte oder vermutete gesundheitliche Probleme: Hast du die Vermutung, dass du an einer Krankheit leidest, die dir das Schwangerwerden erschweren könnte? Oftmals ist das Risiko von einer bestimmten Krankheit betroffen zu sein, erhöht, wenn sie gehäuft in deiner Familie vorkommt. Leiden zum Beispiel deine Grossmutter oder deine Mutter an Endometriose, ist bei dir die Wahrscheinlichkeit auch erhöht.
  • Hormonelle Störungen: Wenn du unter Zyklusstörungen leidest, aussergewöhnlich kurze oder lange Zyklen hast oder deine Menstruation besonders stark oder schwach ausfällt, solltest du dies unbedingt ärztlich abklären lassen. Oftmals verstecken sich dahinter hormonelle Störungen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben.
  • Chirurgische Eingriffe oder Krebserkrankungen: Wenn einer der beiden Partner bereits eine Operation im Bereich der Fortpflanzungsorgane hatte, etwa in Folge einer Krebserkrankung, kann dies zur einer erheblichen Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit führen und eine Schwangerschaft mitunter unmöglich machen.  

Fazit

In vielen Fällen gelingt es Paaren, innerhalb eines Jahres eine Schwangerschaft zu erreichen. Wenn es mit der Schwangerschaft nicht klappt, kann dies zu Frustration, Traurigkeit oder sogar Depressionen führen. Es gibt einige Tipps und Tricks wie eine gesunde Lebensweise, ausreichend Bewegung, Folsäure und Stressreduktion, um schneller schwanger zu werden. Vielleicht wusstest du bisher auch nicht, dass sich Gleitmittel negativ auf die Empfängnis auswirken kann oder die Hormone deines Verhütungsmittel noch nicht vollständig abgebaut worden sind und daher noch gar keine Schwangerschaft eintreten konnte.

Ausserdem gibt es viele andere Gründe, die einer Schwangerschaft im Weg stehen können. Neben organischen Ursachen wie Endometriose, Myomen, Polypen oder verschlossenen Eileitern bei der Frau können beim Mann Varikozele oder Ejakulationsstörungen Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. Auch Infektionen oder genetische Störungen können Auswirkungen auf das weibliche und männliche Fortpflanzungssystem haben.

Um nicht allzu viel Zeit verstreichen zu lassen, solltest du deine Fruchtbarkeit untersuchen lassen. Wenn du nach einem Jahr noch nicht schwanger bist, wiederholte Fehlgeburten hattest oder ein Gesundheitsproblem vermutest, das deine Chancen auf eine Schwangerschaft mindern könnte, solltest du dich gründlich durchchecken lassen, um einen umfassenden Überblick über deine Fruchtbarkeit zu gewinnen.

Wenn du wissen möchtest, warum du nicht schwanger wirst, helfen dir unsere empathischen Kinderwunschexpert:innen jederzeit weiter. Vereinbare gern hier einen Termin für ein kostenloses Beratungsgespräch in unserer Kinderwunsch-praxis und wir schauen gemeinsam, woran es liegen könnte.