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Eisprung

auch: Ovulation

Wenn du schon länger einen Kinderwunsch hast und bisher noch nicht weisst, wie du deinen Eisprung erkennen oder berechnen kannst, erfährst du hier alles über den Eisprung - von Anzeichen, über die Bestimmung des Eisprungs bis hin zu dem günstigsten Zeitpunkt für eine Empfängnis.

Einleitung

Der Eisprung, auch Ovulation genannt, ist ein zentraler Bestandteil des Zyklus der Frau. In diesem Prozess wird eine reife Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt und in den Eileiter transportiert, wo sie für eine begrenzte Zeit befruchtet werden kann.

Der Eisprung erfolgt in der Regel einmal pro Zyklus, etwa 12 bis 16 Tage vor Beginn der nächsten Regelblutung. Der weibliche Zyklus kann sich jedoch stark von Frau zu Frau unterscheiden und somit kann auch die Zykluslänge und der Tag des Eisprungs variieren. Bei einem regelmässigen Zyklus von 28 Tagen, findet der Eisprung ungefähr am 14. Tag der Menstruation statt, also ungefähr in der Mitte des Zyklus.

Was passiert während dem Eisprung im Körper?

Die Monatsblutung markiert den Beginn des Zyklus. Das follikelstimulierende Hormon (FSH) bewirkt die Heranreifung eines Follikels (Eibläschen) im Eierstock.

Bei einem Zyklus von 28 Tagen kommt es um den 14. Zyklustag zu einem LH-Anstieg (luteinisierendes Hormon), wodurch der Eisprung ausgelöst wird. Die reife Eizelle wird freigesetzt und wandert in den Eileiter, wo sie für eine kurze Zeit von Spermien befruchtet werden kann. Die befruchtete Eizelle teilt sich zuerst nach circa 30 Stunden und dann alle 20 Stunden, bis sie sich zur Blastozyste entwickelt hat und sich in die Gebärmutterschleimhaut einnistet.

Nach dem Eisprung bildet sich aus dem Follikel der Gelbkörper (Corpus Luteum), der das Gelbkörperhormon (Progesteron) produziert. Wenn die Eizelle befruchtet wird, unterstützt Progesteron die Einnistung des Embryos in der Gebärmutterschleimhaut. Ohne Befruchtung kommt es zum Rückgang des Progesteronspiegels, die Gebärmutterschleimhaut löst sich ab und die nächste Periode setzt ein, womit ein neuer Zyklus beginnt.

Eisprung Symptome

Nicht alle Frauen spüren ihren Eisprung und können ihn anhand bestimmter Symptome ausmachen. Im Folgenden erhältst du eine Übersicht über mögliche Eisprung Symptome, die dir helfen können, deinen Eisprung genauer einzugrenzen:

Mittelschmerz

Leichte Unterleibsschmerzen oder Krämpfe vor oder während des Eisprungs werden als Mittelschmerz bezeichnet. Die Beschwerden können durch das Platzen des Follikels und die Freisetzung kleiner Blut- oder Flüssigkeitsmengen verursacht werden.

Ungefähr 40 % der Frauen im gebärfähigen Alter berichten von Mittelschmerz, der sich als Ziehen oder Stechen äussern und in einem oder beiden Eierstöcken spürbar sein kann. Der Schmerz kann zwar jeden Monat auf einer anderen Seite spürbar sein. Es ist jedoch ein Mythos, dass die Eierstöcke sich beim Eisprung abwechseln.

Basaltemperatur

Während des Eisprungs wird das Hormon Progesteron ausgeschüttet, welches die Basaltemperatur um etwa 0,5 °C innerhalb von 24 Stunden nach dem Eisprung erhöht.

Falls keine Befruchtung stattfindet, bleibt die die Basaltemperatur erhöht bis zum Beginn der Periode. Danach fällt die Temperatur wieder ab. Wenn es jedoch zu einer Schwangerschaft gekommen ist, bleibt die Temperatur weiterhin erhöht.

Obwohl die Messung der Basaltemperatur keine absolut sichere Methode ist, kann die konsequente Messung über einige Monate hinweg helfen, ein Muster zu erkennen und den Eisprung zuverlässig zu bestimmen.

Zervixschleim

Der Zervixschleim wird in den Drüsen des Gebärmutterhalses gebildet. Er besteht hauptsächlich aus Wasser und seine Konsistenz ändert sich während deiner fruchtbaren Tage aufgrund von Veränderungen des Progesterons- und Östrogenspiegels während des Eisprungs.

Wenn du besonders fruchtbar bist, ist der Zervixschleim klar und spinnbar. Dann können Spermien circa 3 bis 5 Tage lang überleben.

Die Beobachtung der Zervixschleim-Konsistenz kann Hinweise auf den Eisprung geben und dabei helfen, den optimalen Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr zu bestimmen.

Zeitpunkt des Eisprungs berechnen

Wenn du die oben genannten Symptome nicht wahrnehmen kannst, kannst du andere Methoden ausprobieren, um den Zeitpunkt des Eisprungs zu berechnen. Dazu gehören:

  • Kalendermethode: Die einfachste Methode ist die Aufzeichnung deines Zyklus mit einem Zykluskalender. Bei einem 28 Tage Zyklus markierst du den ersten Tag deiner Periode und rechnest anschliessend 13 Tage weiter. Das ist der voraussichtliche Tag deines Eisprungs. Der Zeitraum 5 Tage vor dem Eisprung und der Eisprungtag selbst markieren deine fruchtbaren Tage. Allerdings ist diese Methode nur ein ungefährer Anhaltspunkt und kann nur bei sehr regelmässigen Zyklen angewendet werden.
  • Basaltemperaturkurve: Die Basaltemperatur ist da schon etwas zuverlässiger. Hierbei solltest du jeden Morgen deine Basaltemperatur (Körpertemperatur im Ruhezustand) mit einem speziellen Basalthermometer messen und in einem Zyklusblatt aufzeichnen. Daraus ergibt sich eine Temperaturkurve. Nach dem Eisprung ist ein steiler Temperaturanstieg erkennbar. Allerdings ist auch diese Methode fehleranfällig, insbesondere, wenn du krank bist, Alkohol getrunken oder unzureichend geschlafen hast.
  • Eisprungrechner: Ein Eisprungrechner funktioniert ähnlich wie die Kalendermethode, allerdings kannst du ihn bequem als App herunterladen und hast ihn somit immer verfügbar. Anhand deiner Zykluslänge berechnet er deine fruchtbarsten Tage.
  • Ovulationstests: Ovulationstests sind kleine Stäbchen oder Streifentests, die die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin messen. In vielen Fällen kannst du anhand von der Intensität der beiden Striche erkennen, ob du fruchtbar ist. Ist die Messlinie genau so stark wie die Kontrolllinie, deutet dies auf einen LH-Anstieg und somit auf den bevorstehenden Eisprung hin.
  • Zervixschleim: Nach der Menstruation ist der Ausfluss meist weisslich und klebrig. Der Zervixschleim um den Eisprung ist zähflüssiger, klarer und dehnbar. Er ähnelt in der Konsistenz rohem Eiweiss und lässt sich zwischen zwei Fingern ziehen. In diesem Zeitraum bist du am fruchtbarsten. Nach dem Eisprung wird der Schleim wieder dicker und cremiger.
  • Natürliche Familienplanung (NFP): Die Beobachtung des Zervixschleims kann zusammen mit anderen Methoden der NFP, wie Basaltemperaturmessung und Kontrolle des Muttermunds, verwendet werden, um die fruchtbaren Tage zu bestimmen und die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen. Bei sicherer Anwendung wird NFP von vielen Paaren auch als natürliche Verhütungsmethode eingesetzt.

Wie lange dauert die fruchtbare Phase des Zyklus?

Auch wenn eine Frau theoretisch an jedem Zyklustag schwanger werden kann, sind die fruchtbaren Tage begrenzt. In der Regel umfasst das fruchtbare Zeitfenster etwa 6 Tage:

  1. Die Tage vor dem Eisprung: Spermien können bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben, daher beginnt die fruchtbare Phase bereits einige Tage vor dem Eisprung.
  2. Der Tag des Eisprungs: Dies ist der Tag, an dem eine Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt wird. Die Eizelle kann etwa 12 bis 24 Stunden befruchtet werden.

Insgesamt ergibt sich eine fruchtbare Phase von etwa sechs Tagen: fünf Tage vor dem Eisprung plus der Tag des Eisprungs selbst. Da der genaue Zeitpunkt des Eisprungs von Zyklus zu Zyklus variieren kann, kann die Bestimmung der fruchtbaren Tage durch Methoden wie die Beobachtung der Basaltemperatur, des Zervixschleims oder durch Ovulationstests unterstützt werden.

Was kann den Eisprung beeinflussen?

Der Eisprung kann nicht immer sicher anhand der Zykluslänge eingegrenzt werden. In bestimmten Situationen, wie der Stillzeit oder in den Wechseljahren, oder bei Krankheiten wie dem PCO-Syndrom (PCOS) variiert der Eisprung sehr oder bleibt aus. Das Ausbleiben des Eisprungs wird dabei als Anovulation bezeichnet.

Im Folgenden findest du einen Überblick:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter der Frau und insbesondere in den Wechseljahren nimmt die Produktion der Eierstöcke an Östrogen und Progesteron, den beiden wichtigsten Sexualhormonen für den Menstruationszyklus, ab. Dieser Rückgang beeinflusst die Follikelreifung und die Eizellentwicklung. Infolgedessen wird der Zyklus unregelmässiger und die Zykluslänge kann sich verkürzen oder verlängern.
  • Zyklusstörungen: Unregelmässige Zyklen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder Schilddrüsenfunktionsstörungen.
  • Stress: Chronischer Stress kann den Hormonspiegel beeinflussen und den Eisprung verzögern oder hemmen.
  • Ernährung: Extreme Diäten, Übergewicht und Mangelernährung können den Menstruationszyklus und den Eisprung negativ beeinflussen.
  • Sport: Während moderate Bewegung von 30-60 Minuten pro Tag die Fruchtbarkeit fördert, kann sehr intensiver Sport bei manchen Frauen den Eisprung unterdrücken.
  • Schlaf: Langfristiger Schlafmangel kann sich direkt auf die LH-Ausschüttung auswirken - des Hormons, das den Eisprung auslöst und den Menstruationszyklus reguliert.
  • Medikamente: Medikamente wie Antidepressiva und einige Antipsychotika können die hormonelle Regulierung des Eisprungs beeinträchtigen und auch die damit verbundenen Hormonspiegel wie Prolaktin erhöhen.
  • Stillzeit: Wenn du dein Baby ausschliesslich stillst, ist es besonders in den ersten Monaten sehr unwahrscheinlich, dass du wieder einen Eisprung hast. Das Hormon Prolaktin, das für die Milchbildung verantwortlich ist, unterdrückt nämlich die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron. Diese Hormone spielen wiederum eine Schlüsselrolle für den Eisprung.

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