Bestimmt Endometriose dein Leben? Möchtest du mehr über diese Krankheit erfahren? Hier erklären wir, was Endometriose ist, von Symptomen und Komplikationen bis hin zu Ursachen und Diagnose.

Bestimmt Endometriose dein Leben? Möchtest du mehr über diese Krankheit erfahren? Hier erklären wir, was Endometriose ist, von Symptomen und Komplikationen bis hin zu Ursachen und Diagnose. Du bist nicht allein. Mit der richtigen Beratung und Behandlung kannst du die Krankheit in den Griff bekommen.

Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine Erkrankung, bei der sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (dem Endometrium) ähnelt, ausserhalb der Gebärmutterhöhle (meist im Beckenraum) ansiedelt. In extrem seltenen Fällen breitet sich dieses Gewebe auch in anderen Teilen des Körpers aus, z. B. in der Lunge, der Leber und der Milz.

Das endometriumähnliche Gewebe kann sich an den Eierstöcken, den Eileitern, der Blase, dem Darm und dem Bauchfell (Peritoneum) ansiedeln, wo es eine Blutversorgung herstellt und wächst, um Endometrioseherde (Läsionen) oder Implantate zu bilden. Auch zwischen den Gewebeteilen und den Fortpflanzungsorganen in der unteren Bauchhöhle bilden sich Verwachsungen, d. h. Narbengewebe, das durch diese Endometrioseherde verursacht wird.

Das der Gebärmutterschleimhaut ähnliche verlagerte Gewebe verhält sich so, als befände es sich noch in der Gebärmutter und verdickt sich daher, zerfällt und „blutet“ als Reaktion auf die hormonellen Schwankungen während des Menstruationszyklus. Dies verursacht chronische Entzündungen und Schmerzen, die für die betroffene Frau sehr belastend sein können.

Frauen mit Endometriose leiden unter einer Vielzahl von Symptomen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sind, wobei ein unerfüllter Kinderwunsch eine der Hauptfolgen der Erkrankung sein kann. Eileiterschwangerschaften, Fehlgeburten und Frühgeburten sind allesamt im Zusammenhang mit Endometriose bekannt. Daher ist es sehr wichtig, dass eine Frau eine umfassende Diagnose erhält, ihr eine ganzheitliche Behandlungsstrategie angeboten wird, damit sie ihr Leben mit Endometriose unter Kontrolle bekommt.

Wer ist davon betroffen?

Du bist nicht allein. Man schätzt, dass 6-10 % der Frauen im gebärfähigen Alter an Endometriose leiden. Diese Zahl könnte jedoch deutlich höher liegen, da die Diagnose und der Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung für viele Frauen weltweit eingeschränkt sind. Am häufigsten sind Frauen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren betroffen, die Krankheit kann aber auch schon mit dem Einsetzen der Menstruation auftreten.

Neuesten Erkenntnissen zufolge ist etwa ein Drittel der betroffenen Frauen von Unfruchtbarkeit betroffen, was nahezu doppelt so hoch ist im Vergleich zu Frauen, die nicht an dieser Krankheit leiden. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat ausserdem gezeigt, dass Endometriose mit zusätzlichen chronischen Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs und Nierenerkrankungen in Verbindung stehen kann. Die Studie ergab auch, dass Frauen mit Endometriose häufiger medizinische Leistungen in Anspruch nehmen und einen höheren Verbrauch an Schmerzmitteln und Antidepressiva haben.

Wodurch wird Endometriose ausgelöst?

Dies ist eine gute Frage, auf die es leider keine eindeutige Antwort gibt. Seit vielen Jahren versuchen Wissenschaftler:innen herauszufinden, wodurch die Endometriose bedingt ist. Es wurden mehrere Theorien aufgestellt, die nach wie vor diskutiert werden:

  • Theorie der retrograden Menstruation. Diese Theorie stammt aus den 1920er Jahren und besagt, dass Endometriumgewebe retrograd (rückwärts) durch die Eileiter in die Beckenhöhle wandert. Es wird angenommen, dass dieses Phänomen auftritt, wenn der Blutverlust während der Menstruation so gross ist, dass das Blut durch die Eileiter abfliesst, anstatt durch den Gebärmutterhals auszutreten.
  • Hypothese der Coelom-Metaplasie und der Müller-Gang-Reste. Diese Theorie geht davon aus, dass sich spezialisierte Zellen während der frühen Entwicklung zu einem falschen Zelltyp entwickeln (z. B. Peritonealzellen werden zu endometriumähnlichen Zellen) oder an den falschen Ort wandern (z. B. Gebärmutterschleimhautzellen wandern in den Unterleib).
  • Theorie der hämatogenen und lymphatischen Ausbreitung. Eine weitere umfangreiche Theorie, die besagt, dass während eines starken Menstruationsflusses Endometriumzellen in das Blut- und/oder Lymphsystem wandern und sich weit im Körper ausbreiten. Dies könnte die selteneren Formen der Endometriose erklären, bei denen das endometriumähnliche Gewebe in weit von der Gebärmutter entfernten Regionen wie Lunge, Milz, Leber und Herz anzutreffen ist.
  • Stammzelltheorie. Normalerweise wandern aus dem Knochenmark stammende Stammzellen in die Gebärmutter und entwickeln sich dann zu Endometriumzellen. Möglicherweise tritt das Phänomen aber auch auf, wenn diese Zellen nicht in die Gebärmutter gelangen und sich ausserhalb der Gebärmutter zu endometriumähnlichen Zellen entwickeln.
  • Epigenetische Theorie. In den letzten Jahren haben epigenetische Studien einen grösseren Fokus auf Erkrankungen wie Endometriose gelegt. Epigenetische Veränderungen bedeuten im Grunde, dass unsere Gene durch Umweltfaktoren beeinflusst oder verändert werden können, so dass sie unterschiedlich stark zum Ausdruck kommen oder unterdrückt werden. Auslöser für die Endometriose können verschiedene Gene sein.

Was sind die Risikofaktoren für Endometriose?

Zu den Risikofaktoren für Endometriose gehören:

  • Familienanamnese: Wenn bei einer Grossmutter, Mutter oder Schwester (Verwandte ersten Grades) eine Endometriose festgestellt wurde, erhöht sich dein Risiko, an Endometriose zu erkranken, um das 7- bis 10-Fache.
  • Besonderheiten deines Zyklus: Wenn dein Monatszyklus kürzer als die durchschnittlichen 28 Tage ist, deine Periode vor dem 12. Lebensjahr eingesetzt hat oder sie länger als die durchschnittlichen 4–5 Tage andauert, hast du ein höheres Risiko, an Endometriose zu erkranken.
  • Behinderung des Menstruationsflusses: Wie bereits im letzten Abschnitt erwähnt, besagt die retrograde Theorie, dass endometriumähnliche Zellen in die Beckenhöhle gelangen, wenn der Menstruationsfluss durch die Eileiter austritt. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, z. B. durch übermässigen Blutverlust, durch Gebärmuttermyome, die den Gebärmutterhals oder die Scheide blockieren, durch strukturelle Anomalien des Gebärmutterhalses oder der Scheide oder durch eine erhöhte Östrogenproduktion.
  • Immungeschwächte Frauen: Bei einer Immunschwäche wird dein Körper auf natürliche Weise versuchen, die Endometriumreste in der Beckenhöhle zu erkennen und zu zerstören. Wenn dein Immunsystem jedoch geschwächt ist, ist dein Körper möglicherweise nicht in der Lage, das Gewebe abzubauen, so dass es sich einnisten und Implantate bilden kann.

Als mögliche Schutzfaktoren hingegen gelten gelten Schwangerschaft, Wechseljahre, Mehrlingsgeburten und langes Stillen.

Was sind die häufigsten Symptome der Endometriose?

Jede Frau ist anders; deine Erfahrungen mit Endometriose können sich von denen anderer Betroffenen stark unterscheiden. Die Symptome können breit gefächert sein und reichen von symptomlos bis hochgradig symptomatisch. Sie sind unterschiedlich stark ausgeprägt und treten in verschiedenen Lebensphasen auf.

In diesem Video erfährst du, welche Symptome bei Endometriose auftreten und wodurch sie verursacht werden:

Zu den häufig genannten Symptomen der Endometriose gehören:

  • Chronische Unterleibsschmerzen
  • Unregelmässige und schmerzhafte Regelblutungen (Dysmenorrhöe)
  • Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr (oberflächliche Dyspareunie)
  • Schmerzen beim Stuhlgang und/oder beim Wasserlassen
  • Blähungen im Unterleib
  • Übelkeit, Durchfall, Verstopfung
  • Müdigkeit
  • Schmerzen in anderen Körperregionen während des Menstruationszyklus
  • Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angstzustände, geringes Selbstwertgefühl
  • Verminderte Lebensqualität
  • Unfruchtbarkeit

Klassifizierung der Endometriose

Die Endometriose wird entweder nach Stadien oder nach Kategorien eingeteilt. In beiden Fällen wird die Erkrankung in leichte bis schwere Stadien eingeteilt, wobei die Kategorien jedoch etwas genauer auf die Lokalisation der Endometrioseherde eingehen. Es kann sein, dass deine Ärztin bzw. dein Arzt beide oder einen dieser Begriffe verwendet, um zu erklären, um welchen Grad der Endometriose es sich bei dir handeln könnte.

Stadien der Endometriose

Die American Society of Reproductive Medicine (ASRM) hat die Endometriose in vier Stadien eingeteilt. Diese sind:

  • Stadium I (1–5 Punkte): Minimal; mit wenigen minimalen Implantaten
  • Stadium II (6–15 Punkte): Leicht; mit mehr oder tieferen Implantaten
  • Stadium III (16–40 Punkte): Mittel; viele Implantate, kleine Endometriosezysten an einem oder beiden Eierstöcken und das Vorhandensein von Verwachsungen
  • Stadium IV (>40 Punkte): Schwer; viele tiefe Implantate, grosse Zysten an einem oder beiden Eierstöcken, viele dichte Verwachsungen

Das Punktesystem gibt die Grösse der Endometrioseherde an und ob sie tief oder oberflächlich sind, sowie die Anzahl der vorhandenen Verwachsungen und ob es sich um lose oder dichte Verwachsungen handelt. Es ist zu beachten, dass diese Stadien nicht zwangsläufig das Vorhandensein von Symptomen widerspiegeln und ursprünglich dazu gedacht waren, eine Einschätzung zur Fruchtbarkeit zu geben.

Kategorien der Endometriose

Die Endometriosis Foundation of America hat diese Stadien weiterentwickelt, um Kategorien zu definieren, die die Erkrankung je nach Lokalisation im Körper beschreiben:

  • Kategorie I: Peritoneale Endometriose. Die minimalste Form, bei der sich das Endometriumgewebe nur im Bauchfell ansiedelt.
  • Kategorie II: Ovarielle Endometriome (auch als Schokoladenzysten bekannt). Die Endometriose tritt in den Eierstöcken auf.
  • Kategorie III: Tief infiltrierende Endometriose I (TIE I). Hier handelt es sich um Fälle, in denen sich die Endometriose in der Beckenhöhle ausgebreitet hat, was die Gebärmutter, die Eileiter, die Eierstöcke und das Rektum einschliessen kann.
  • Kategorie IV: Tief infiltrierende Endometriose II (TIE II). Hierzu gehören die besonders schweren Fälle, bei denen die Endometriose in und ausserhalb der Beckenhöhle auftritt. Dazu gehören Darm, Blinddarm, Herz, Lunge, Zwerchfell und in seltenen Fällen auch das Gehirn.

Kann Endometriose zu Unfruchtbarkeit führen?

Ja. Unfruchtbarkeit ist die häufigste Komplikation bei Endometriose. Bei „gesunden“ Paaren liegt die monatliche Fruchtbarkeitsrate zwischen 15 und 20 %, während Frauen mit unbehandelter Endometriose eine Fruchtbarkeitsrate von 2 bis 10 % haben, allerdings sind diese Daten etwas veraltet und die Werte könnten auch höher ausfallen. Hierfür gibt es mehrere Gründe:

  • Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr: Schmerzen beim Sex sind ein häufiges Leiden bei Frauen mit Endometriose. Wenn du versuchst, schwanger zu werden, aber Schmerzen dich daran hindern, den vollständigen Geschlechtsverkehr zu vollziehen, wird keine Schwangerschaft eintreten.
  • Verwachsungen im Becken: Endometrioseverwachsungen können im Bereich der Gebärmutter, der Eierstöcke, der Eileiter, der Blase, der Harnleiter und des Darms auftreten und die Empfängnis beeinträchtigen, indem sie die Freisetzung der Eizellen aus dem Eierstock behindern, Anomalien in der Gebärmutter verursachen oder die Eileiter verschliessen und somit verhindern, dass die Spermien mit der Eizelle in Kontakt kommen.
  • Entzündungen: Mit steigender Zahl der Entzündungen wird das Umfeld aufgrund der toxischen Auswirkungen der Entzündungsreaktion immer ungünstiger. Dies wirkt sich negativ auf verschiedene Körperfunktionen aus, die die Empfängnis beeinträchtigen können: von der Eizellenproduktion, verschlossenen Eileitern und der Embryonalstruktur bis hin zur Qualität und Funktion der Spermien.
  • Störung des Eisprungs und der Eizellenproduktion: Die Zysten im Eierstock (Endometriome) können sowohl die Eizellenproduktion und den Eisprung als auch die ovarielle Reserve (ein Vorrat an unreifen Eizellen) beeinträchtigen. Darüber hinaus können Frauen, die sich einer Operation zur Entfernung der Endometrioseherde oder Verwachsungen im Bereich des Eierstocks unterzogen haben, aufgrund der Schädigung des Eierstocks eine geringere Eizellreserve aufweisen. Ein verminderter Eisprung beeinträchtigt die Chancen auf eine Empfängnis.
  • Gestörte Einnistung der reifen Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut: Hormone beeinflussen die Dicke der Gebärmutterschleimhaut und bereiten sie jeden Monat darauf vor, dass sich eine Eizelle einnistet und sich zu einem Embryo entwickelt. Wenn durch die Endometriose ein hormonelles Ungleichgewicht besteht, kann sich die Gebärmutterschleimhaut nicht entwickeln oder die Eizelle nicht aufnehmen und heranwachsen lassen.

Wenn deine Fruchtbarkeit durch die Endometriose beeinträchtigt wird, solltest du mit deinen Gynäkologinnen oder Fruchtbarkeitsexpertinnen sprechen.

Wie wird eine gesicherte Endometriose-Diagnose gestellt?

Endometriose ist schwer zu diagnostizieren, da sie sich auf sehr unterschiedliche Weise äussert. Es kann mehrere Jahre dauern, bis eine Diagnose gestellt wird, da viele Symptome auf starke Regelschmerzen oder Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom zurückgeführt werden können. Es ist auch möglich, dass keine Endometriose-Symptome auftreten. In diesem Fall wird die Krankheit möglicherweise erst bei Fruchtbarkeitstests entdeckt. So kann deine Ärztin oder dein Arzt Endometriose diagnostizieren:

Anamnese und Symptome: Ein ausführliches Gespräch mit deinem ärztlichen Fachpersonal über deine Symptome kann ihm dabei helfen, sich ein besseres Bild über deinen Gesundheitszustand machen. Das Führen eines Tagebuchs über deine Regelblutungen und Symptome sowie über die Dauer der Unfruchtbarkeit kann einen guten Einblick in die Erkrankung geben. Das ärztliche Fachpersonal wird auch nach gynäkologischen Problemen in der Familie, nach Operationen oder Vorerkrankungen, z. B. Autoimmunkrankheiten, fragen.

Gynäkologische Untersuchung: Das ärztliche Fachpersonal führt eine Unterleibsuntersuchung durch, wobei es jedoch schwierig ist, Endometriose bei einer routinemässigen gynäkologischen Untersuchung zu erkennen und zu lokalisieren, es sei denn, die Endometrioseherde und Verwachsungen befinden sich am Gebärmutterhals, an den Bändern, die die Gebärmutter umgeben, oder zwischen Scheide und Rektum.

Bildgebende Untersuchung: Ärzt:innen führen häufig eine transvaginale Ultraschalluntersuchung durch (Ultraschall über die Scheide), wobei jedoch nur Endometrioseherde in der Gebärmutter und den Eierstöcken erkannt werden können, nicht aber an anderen Stellen. Darüber hinaus kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden, mit der sehr kleine Herde und gutartige (nicht krebsartige) Tumore festgestellt werden können. Aufgrund der Kosten und der Verfügbarkeit wird die Ultraschalluntersuchung einer MRT-Untersuchung meist vorgezogen.

Bauchspiegelung: Die Goldstandard-Diagnosemethode für Endometriose ist die Bauchspiegelung (oder Laparoskopie). Bei der Laparoskopie handelt es sich um einen einfachen chirurgischen Eingriff, bei dem ein kleiner Schnitt im Unterbauch direkt unterhalb des Bauchnabels vorgenommen wird. Speziell ausgebildetes ärztliches Fachpersonal führt durch den Schnitt einen Schlauch ein, an dessen Ende eine Kamera befestigt ist (ein Laparoskop). Dadurch kann es den Bauchraum und die Beckenhöhle untersuchen und die Lage sowie das Ausmass der Endometrioseherde und Verwachsungen sichtbar machen. Ärztinnen können dann die Endometrioseherde und Verwachsungen nach den oben beschriebenen Stadien und Kategorien einstufen.

Während der Bauchspiegelung kann das ärztliche Fachpersonal auch eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) der Herde oder der Schleimhautzellen durchführen, um auf abnorme Zellen oder die Art der Zellen zu testen.

Die Bauchspiegelung ist ein minimal-invasives Verfahren, das Ärzt:innen nicht allen Frauen empfehlen. Wenn das ärztliche Fachpersonal vor der Bauchspiegelung den Verdacht auf Endometriose hat, kann es versuchen, die Wucherungen während des Eingriffs zu entfernen, um die Schmerzen und Symptome zu lindern. Deine Ärztin oder dein Arzt wird dieses Verfahren ausführlich mit dir besprechen.

Ausschluss anderer Erkrankungen: Damit das ärztliche Fachpersonal die Diagnose Endometriose bestätigen kann, muss es andere Erkrankungen ausschliessen, die ähnliche Symptome verursachen könnten, wie z. B. Beckenentzündungen, Eierstockzysten, Eileiterschwangerschaften, Reizdarmsyndrom, Gebärmuttermyome usw. Unter Umständen werden zusätzliche Tests durchgeführt, um diese Erkrankungen auszuschliessen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose

Die Symptome der Endometriose können sehr belastend sein. Je früher du eine Diagnose erhältst und die Behandlung besprichst, desto besser. Es ist wichtig, die Krankheit unter Kontrolle zu bekommen, vor allem, wenn du schwanger werden möchtest.

Die Behandlung der Endometriose hängt von den Symptomen ab, die behandelt werden sollen, z. B. von der Schmerzlinderung und davon, ob du schwanger werden möchtest und somit die normale Fruchtbarkeit wiederherstellen willst. Bei jeder Art der Behandlung ist es ratsam, deine Symptome, deinen Menstruationszyklus und deine Fruchtbarkeit zu dokumentieren.

Schmerzlinderung: Da Schmerzen das häufigste Symptom sind und häufig chronisch (langfristig) auftreten, wird sehr oft zu einem Schmerzmittel geraten, das langfristig eingesetzt werden kann, aber sicher ist. Dabei kann es sich um nichtsteroidale Entzündungshemmer (Ibuprofen) oder Schmerzmittel wie Paracetamol handeln.

Hormonelle Therapie: Zur Behandlung von extrem schmerzhaften Regelblutungen und anderen Endometriose-Symptomen können Medikamente verschrieben werden, die auf die Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts abzielen. Es gibt verschiedene Formen, zu denen Ärzt:innen raten können; einige senken den Östrogenspiegel, wie z. B. Gonadotropin-Releasing-Hormone (GnRH)-Agonisten oder Aromatasehemmer, andere erhöhen den Progesteronspiegel, wie z. B. die Anti-Baby-Pille.

Die kombinierte orale Verhütungspille wird seit vielen Jahren zur Linderung von Endometriose-bedingten Schmerzen eingesetzt, hat für gewöhnlich nur geringe Nebenwirkungen und ist in verschiedenen Formen erhältlich. Ausserdem können Frauen eine ausschliessliche Progesterontherapie (auch Gestagene genannt) versuchen, die für jene Frauen geeignet ist, die bei der Einnahme von Östrogen Nebenwirkungen haben. Ärzt:innen können auch eine Kombination verschiedener Therapien empfehlen.

Viele dieser Therapien werden oral, als Hautpflaster, Vaginalring, subkutan (unter die Haut) oder als Intrauterinpessar (ein kleines Medizinprodukt, das in die Gebärmutter eingesetzt wird) verabreicht. Die verschiedenen Formen, Dosierungen und Verabreichungsarten der Therapie sind nützlich, damit du und deine Ärztin oder dein Arzt die für dich am besten geeignete Form finden können. Allerdings können diese Hormontherapien zu Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruationsblutungen) führen und verhindern den Eisprung, weshalb sie für Frauen mit Kinderwunsch nicht empfohlen werden.

Operative Eingriffe: Für Frauen, die die oben genannten Massnahmen ausprobiert haben und immer noch unter starken Schmerzen und Beschwerden leiden oder versuchen, schwanger zu werden, kann ein operativer Eingriff in Frage kommen. Ärzt:innen können eine Bauchspieglung empfehlen, um die Herde oder Verwachsungen zu entfernen oder zu lasern. Dadurch können die Schmerzen und Symptome gelindert und der normale Eisprung und die Monatsblutung wiederhergestellt werden. Leider können Endometrioseherde erneut auftreten, und der Eingriff muss möglicherweise nach einigen Jahren wiederholt werden.

Schwangerschaftsfördernde Therapie: Neben einer diagnostischen und chirurgischen Laparoskopie können Ärzt:innen eine Ovulationsinduktion mit GnRH-Agonisten mit FSH und luteinisierendem Hormon oder Letrozole (das die Eizellreifung fördert und den Erfolg eines Eisprungs steigert) vorschlagen und diese mit einer intrauterinen Insemination (IUI) oder assistierten Reproduktionstechniken, wie der In-vitro-Fertilisation (IVF), kombinieren.

Bei Frauen unter 35 Jahren kann zunächst nur die Ovulationsinduktion angeboten werden, während bei Frauen über 35 Jahren eine Kombination aus Ovulationsinduktion und IUI oder IVF als Erstbehandlung empfohlen wird. Wenn du schwanger werden und wissen möchtest, wie du mit Endometriose auf natürliche Weise schwanger werden kannst, kannst du auch unseren Artikel zu diesem Thema lesen.

Alternative Therapien: Frauen können auch alternative Therapien der Endometriose ausprobieren, die keine Medikamente oder Operationen erfordern, z. B. Akupunktur, pflanzliche Arzneimittel, Diät- und Bewegungsprogramme.

Fazit

Endometriose ist für viele Frauen weltweit eine grosse Belastung und schränkt ihre Lebensqualität ein. Gesundheitsinformationen zur Endometriose, die genaue Kenntnis der Vorgänge in deinem Körper und des Schweregrads der Erkrankung sowie die Inanspruchnahme professioneller Beratung und Behandlung durch spezialisierte Gesundheitsdienstleister können sich positiv auf dein Leben auswirken und dir helfen, die Erkrankung in den Griff zu bekommen.