In diesem Artikel möchten wir dir einen Überblick über den Ablauf, die Gründe und die Nachsorge einer Laparoskopie geben.

Hat dir dein Arzt oder deine Ärztin eine Bauchspiegelung empfohlen und du bist dir unsicher, was genau dich erwartet? In diesem Artikel möchten wir auf deine Ängste und Sorgen im Vorfeld dieses Eingriffs eingehen und dir einen Überblick über den Eingriff, die Gründe und die Nachsorge geben.

Was ist eine Bauchspiegelung?

Eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) ist eine Variante der Endoskopie und ein sicherer und wirksamer chirurgischer Eingriff, bei dem ärztliches Fachpersonal sich deinen Unterleib und deine inneren Organe genauer ansieht. Sie dient entweder der Erforschung der Ursache eines gesundheitlichen Problems (d. h. einem diagnostischen Verfahren) oder der Behandlung einer bereits diagnostizierten Erkrankung.

Die Bauchspiegelung, die auch als eine Form der Schlüssellochchirurgie bezeichnet wird, ist eine gängige Operationstechnik, die ambulant stattfindet. Schätzungen zufolge wurden im Jahr 2020 weltweit über 14 Millionen laparoskopische Operationen für verschiedene Diagnose- und Behandlungsverfahren durchgeführt. Sie wird unter Vollnarkose durchgeführt, d. h. die Patient:innen sind bewusstlos und empfinden während des Eingriffs keinerlei Schmerzen.

Laparoskopische Eingriffe dauern für gewöhnlich nicht länger als eine Stunde, wenn lediglich eine Untersuchung durchgeführt wird. Wenn eine Behandlung durchgeführt wird, kann es etwas länger dauern. Im Allgemeinen handelt es sich um eine wirksame Methode, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten oder eine Erkrankung durch minimal invasive Chirurgie zu behandeln, da nur kleine Schnitte gesetzt werden.

Aus welchen Gründen werden Bauchspiegelungen vorgenommen?

Gynäkologische Fachärzt:innen nehmen eine Bauchspiegelung vor, um bestimmten Symptomen oder Auffälligkeiten in deinem Menstruationszyklus auf den Grund zu gehen, z. B. unregelmässigen oder schmerzhaften Perioden oder Unfruchtbarkeit. Dieser Eingriff kann durchgeführt werden, um Folgendes zu diagnostizieren:

  • Endometriose. Eine Bauchspiegelung ist das gängigste Verfahren für die Diagnose und Behandlung von Endometriose. Hierbei handelt es sich um eine meist schmerzhafte Erkrankung, bei der Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln (das Endothel), aus der Gebärmutter herauswandern und sich in nahe gelegenen Regionen einnisten und Verletzungen (Läsionen) oder Endometrioseherde (Implantate) verursachen.
  • Verwachsungen. Verwachsungen (Adhäsionen) sind inneres Narbengewebe, das häufig durch eine Operation oder eine Erkrankung verursacht wird, die zu einem Zusammenkleben von Organen und Geweben führt und chronische Schmerzen und Beschwerden auslöst. Verwachsungen sind bei Frauen, die von Endometriose betroffen sind, sehr häufig, da sich das endometriumähnliche Gewebe in die untere Bauchhöhle einnistet und Narbengewebe verursacht. Eine Bauchspiegelung kann helfen, diese Verwachsungen zu lokalisieren und anschliessend zu entfernen.
  • Eierstockzysten. Bei einigen Frauen können Eierstockzysten auftreten. Dabei handelt es sich um flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die für gewöhnlich einige Zentimeter gross werden und sich meist wieder zurückbilden. Ist dies nicht der Fall und die Eierstockzysten vergrössern sich weiter, können sie ernsthafte gesundheitliche Folgen für den Eierstock, die Gebärmutter und die Gesundheit der Frau haben. Diese Zysten werden von Fachärzt:innen der Gynäkologie im Rahmen einer Bauchspiegelung entfernt.
  • Eileiterschwangerschaft. Wenn sich eine befruchtete Eizelle im Eileiter einnistet, führt dies zu einer Eileiterschwangerschaft (ektope Schwangerschaft), die für die Frau lebensbedrohlich sein kann. Durch eine Bauchspiegelung kann die Eileiterschwangerschaft diagnostiziert und behandelt werden.
  • Unfruchtbarkeit. Eine Bauchspiegelung kann auch dazu dienen, um mögliche Ursachen für eine Unfruchtbarkeit wie Endometriose und Verwachsungen (siehe oben) oder auch verschlossene Eileiter oder anatomische Fehlbildungen auszuschliessen.
  • Myome der Gebärmutter. Ärzt:innen können eine laparoskopische Entfernung von Myomen (Myomektomie) durchführen. Bei Uterusmyomen handelt es sich um nicht krebsartige Wucherungen, die sich in der Gebärmutter befinden, aber aus der Gebärmutter herausragen können.

Eine Bauchspiegelung dient nicht nur der Untersuchung gynäkologischer Auffälligkeiten oder Erkrankungen, sondern kann auch zur Untersuchung oder Behandlung vieler anderer Beschwerden im Bauchraum eingesetzt werden. Dazu kann auch eine Entfernung des Wurmfortsatzes am Blinddarm (Appendektomie) oder eine Prostatakrebsoperation gehören.

Was ist vor, während und unmittelbar nach dem Eingriff zu erwarten?

Vor der Operation

Deine Ärztin oder dein Arzt wird dir ausführlich erklären, warum und wie der Eingriff durchgeführt wird. Nimm dir Zeit, um Fragen zu stellen und eventuelle Bedenken zu äussern. Dabei ist es sinnvoll, dich im Vorfeld ausführlich über den Eingriff zu informieren.

Da der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt wird, solltest du 6–12 Stunden vor dem Eingriff nichts mehr essen und trinken.

Worauf man im Vorfeld achten sollte:

  • Informiere deinen Arzt oder deine Ärztin über alle Medikamente, die du einnimmst. Bestimmte Medikamente können ein Operationsrisiko darstellen oder zu Komplikationen führen. So können blutverdünnende Medikamente zum Beispiel übermässige Blutungen verursachen.
  • Informiere deinen Arzt oder deine Ärztin, falls du rauchst. Mitunter wird dir dann geraten, vor und nach dem Eingriff nicht zu rauchen, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung zu fördern.
  • Achte auf eine gute Körperhygiene vor dem Eingriff. Wie bei allen operativen Eingriffen wird das Krankenhauspersonal dir raten, vor dem Krankenhausbesuch zu duschen und die zu operierenden Bereiche gründlich mit Seife zu waschen, um Infektionen zu vermeiden.

Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, wenn du Angst vor der Vollnarkose oder dem Eingriff hast. Achtsamkeitstraining, Hypnotherapie oder andere Strategien können dir dabei helfen, vor dem Eingriff entspannt und ruhig zu bleiben.

Während der Operation

Der Eingriff findet in einer Spezialklinik oder einem Krankenhaus statt. Der Eingriff beginnt, sobald die Narkose vollständig wirkt. Während dieser Zeit wirst du weder Schmerzen noch Unwohlsein verspüren. Wenn du dich einer Bauchspiegelung unterziehst, damit eine Erkrankung diagnostiziert werden kann, werden folgende Schritte durchgeführt:

  • Deine Ärztin oder dein Arzt macht einen kleinen Schnitt in die Bauchwand etwa 1–1,5 cm unterhalb des Bauchnabels.
  • Mithilfe eines Trokars wird ein Schlauch (auch Kanüle genannt) über den kleinen Einschnitt in die Bauchdecke eingeführt und Kohlendioxidgas eingeleitet. Dadurch wird der Bauchraum aufgedehnt und das medizinische Fachpersonal hat einen besseren Zugang und eine bessere Sicht auf die Bauchorgane.
  • In denselben Schlauch wird ein feines Kabel mit einer Kamera am Ende (Laparoskop bzw. Endoskop) eingeführt. Damit werden dein Bauchraum und deine Beckenorgane auf einem Bildschirm im Operationssaal dargestellt und untersucht.

Wenn du während des laparoskopischen Eingriffs ebenfalls operiert wirst, wird der Operateur weitere kleine Hautschnitte im Bauchraum vornehmen, um einen besseren Zugang zu den Eierstöcken und den Geschlechtsorganen zu erhalten. Diese Schnitte befinden sich normalerweise auf der linken und rechten Seite des Unterbauchs, einige Zentimeter von deinem Beckenknochen entfernt. Durch diese weiteren Schnitte können zusätzliche chirurgische Instrumente wie Zangen, Scheren, Sonden usw. eingeführt werden, die es dem Arzt oder der Ärztin ermöglichen, die notwendige Behandlung durchzuführen. Mit einem Laparoskop können auch Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden oder Gewebe für bestimmte Behandlungen erhitzt, gelasert oder eingefroren werden.

Am Ende der Bauchspiegelung wird das Kohlendioxid aus dem Bauch entfernt, und die Einschnitte werden mit Nähten, Klammern oder Klebstoff verschlossen. Der Eingriff dauert weniger als eine Stunde oder etwas länger, wenn eine Behandlung durchgeführt wird.

Unmittelbar nach der Operation

Wenn du nach dem Eingriff im Aufwachraum aufwachst, kannst du ein Unwohlsein verspüren. Das kann an der Vollnarkose liegen, die Übelkeit, Zittern, Müdigkeit, Schwindel, Verwirrung, Kurzatmigkeit und Schmerzen verursachen kann. Das betreuende medizinische Fachpersonal wird dich häufig nach deinem Befinden fragen und deinen allgemeinen Gesundheitszustand in den ersten Stunden nach dem Eingriff überwachen.

Sobald die Betäubung abgeklungen ist, kannst du essen, trinken und auf die Toilette gehen. Normalerweise kannst du am Tag des Eingriffs oder am nächsten Tag nach Hause gehen, wenn keine Komplikationen durch den Eingriff oder die Vollnarkose aufgetreten sind. Das Pflegepersonal wird dich über die Pflege der Wunden und über alles Weitere im Falle einer Infektion aufklären.

Wie lange dauert es, bis du dich erholt hast?

Jeder Mensch ist anders. Daher hängt die Genesungszeit von dem jeweiligen Eingriff ab und davon, wie du auf die Vollnarkose reagierst.

Es kann sein, dass du postoperative Schmerzen im Bereich des Bauches und der Einschnittstellen verspürst. Dein Bauch kann aufgrund des eingeleiteten Kohlendioxids noch leicht aufgebläht sein, was Blähungen, Krämpfe und Schulterschmerzen verursachen kann. Dies sollte in den nächsten Tagen langsam abklingen. Wenn ein Beatmungsschlauch verwendet wurde, kannst du ausserdem Halsschmerzen haben. Man wird dir empfehlen, frei verkäufliche Schmerzmittel und Entzündungshemmer einzunehmen, um Schmerzen und Unwohlsein zu lindern.

Am besten ist es, wenn du im Krankenhaus eine Begleitperson bei dir hast und in den Tagen unmittelbar nach dem Eingriff jemand bei dir ist.

Gibt es Nebenwirkungen bei einer Bauchspiegelung?

Die Nebenwirkungen sind bei jeder Person unterschiedlich, aber bei einigen Frauen kann es zu vaginalen Blutungen, einem starken Menstruationszyklus nach dem Eingriff, Empfindlichkeit an der Einschnittstelle, Bauchschmerzen, Verstopfung, Übelkeit, Schulterschmerzen aufgrund der Wirkung des Kohlendioxids, Blähungen und Müdigkeit kommen.

Die Bauchspiegelung ist ein sicheres Verfahren. Komplikationen sind daher selten. Du solltest dennoch mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen, falls folgende Erscheinungen auftreten:

  • Fieber (Temperatur über 38 °C)
  • Schüttelfrost
  • Anhaltendes Erbrechen
  • Probleme rund um die Wunde (Rötung, Schwellung, Blutung oder Ausfluss)
  • Schmerzen oder Schwellungen in den Beinen
  • Übermässige vaginale Blutungen (mit Gerinnseln)
  • Probleme beim Urinieren

Das ist nach einer Bauchspiegelung zu beachten

Obwohl es sich bei der Bauchspiegelung um ein minimal invasives Verfahren handelt, ist es immer noch ein chirurgischer Eingriff, weshalb die Genesung von entscheidender Bedeutung ist. Die Genesungszeit ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt davon ab, ob es sich um eine diagnostische Laparoskopie oder einen Behandlungseingriff handelt. Dein Arzt oder deine Ärztin sollte in der Lage sein, dir eine Einschätzung zu deiner Genesungszeit zu geben und dir ein ärztliches Attest ausstellen, damit du während dieser Zeit krankgeschrieben wirst, bis du zu deinen normalen Aktivitäten zurückkehren kannst.

Nimm dir Zeit, um dich zu erholen. Nach dem Eingriff solltest du dich jedoch schonen. Anfangs solltest du besonders vorsichtig sein bei:

  • Schwerem Heben und Bücken: Schweres Heben oder Bücken erfordert Kraft im Bauchraum. Da bei der laparoskopischen Chirurgie in die Bauch- und Beckenhöhle eingegriffen wird, kann der Arzt oder die Ärztin dir raten, das Heben und Tragen von Lasten einzuschränken. Anfangs darfst du womöglich nur bis zu 1 kg heben, was jedoch im Laufe der Genesung langsam gesteigert werden kann. Auf diese Weise können Leistenbrüche oder Blutungen vermieden werden.
  • Sport: Starke oder intensive sportliche Aktivitäten sind in den ersten Wochen tabu. Nach dem Eingriff kannst du dich wieder normal bewegen. Dies wird empfohlen, um Komplikationen nach der Vollnarkose, wie Blutgerinnsel oder Thrombosen, zu vermeiden. Dennoch wirst du dich vielleicht erschöpft fühlen, eine Art Muskelkater in den Bauchmuskeln verspüren oder die Einschnittstellen können entzündet sein oder schmerzen.

    Leichte Spaziergänge und Stretching (wobei du darauf achten solltest, die Bauchmuskeln nicht zu überdehnen) sind ratsam. Schwimmen bedeutet nur eine geringe Belastung für den Körper und kann nach Abheilung der Wunden betrieben werden. Das Wichtigste ist, dass du auf deinen Körper hörst. Wenn du nach einer anstrengenden Tätigkeit schnell müde wirst, sollten du eine Pause einlegen oder diese Aktivität erst einmal vermeiden.
  • Sex: Bei Frauen, die sich wegen Endometriose, Gebärmuttermyomen oder Eierstockzysten einer Laparoskopie unterziehen, kann es zu vaginalen Blutungen kommen. Um Infektionen oder Komplikationen durch den Eingriff zu vermeiden, solltest du zumindest in der ersten Woche auf Sex verzichten, bis du dich vollständig erholt hast. Wenn du aufgrund einer Endometriose operiert wurdest, wird dir möglicherweise geraten, ein paar Menstruationszyklen abzuwarten, um zu sehen, ob der Eingriff erfolgreich war, bevor du ungeschützten Geschlechtsverkehr hast, um schwanger zu werden.
  • Fester Nahrung. Unmittelbar nach dem Eingriff ist es möglicherweise am besten, flüssige Kost zu sich zu nehmen, damit sich dein Verdauungssystem von dem Eingriff und der Narkose erholen kann. Du kannst es mit einfachen Brühen oder Fruchtsäften versuchen. Innerhalb kurzer Zeit (am Tag des Eingriffs oder am folgenden Tag) kannst du zu Joghurt oder Suppen zu dir nehmen und im Anschluss zu weicher Nahrung und dann schrittweise zu einer normalen Ernährung übergehen. Wenn du unter Verstopfung oder Bauchkrämpfen leidest, ist es ratsam, auf ballaststoffreiche Lebensmittel zurückzugreifen.

Nachsorge

Je nachdem, ob es sich um einen diagnostischen oder therapeutischen Eingriff handelt, wird dein Arzt oder deine Ärztin mit dir einen Termin zur Nachsorge vereinbaren. Dieser kann zwischen 2 und 6 Wochen nach dem Eingriff stattfinden. Wenn es sich um einen diagnostischen Eingriff handelt, wirst du möglicherweise schon früher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen, um mit dir das Ergebnis des Eingriffs zu besprechen und dir mögliche Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Wenn der Eingriff zur Behandlung deiner Erkrankung stattgefunden hat, wird deine Ärztin oder dein Arzt wissen wollen, wie deine Schmerzen und Beschwerden seit dem Eingriff sind. Wurde der Eingriff zur Behandlung von Endometriose oder Eierstockzysten vorgenommen, wird dein Arzt oder deine Ärztin sich erkundigen, wie dein Menstruationszyklus und deine Symptome nach dem Eingriff sind. Daher werdet ihr möglicherweise einige Wochen oder Monate nach dem Eingriff einen weiteren Termin vereinbaren. Wenn du zwischen dem Eingriff und dem vereinbarten Termin Bedenken haben solltest, kannst du dich auch schon früher an deinen Arzt oder deine Ärztin wenden.

Fazit

Die Bauchspiegelung oder auch Laparoskopie ist ein sicheres, gängiges und wirksames Behandlungs- oder Diagnoseverfahren, das bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt wird. Sie wird häufig zur Abklärung gynäkologischer Auffälligkeiten oder Erkrankungen wie schmerzhaften oder unregelmässigen Perioden, Unfruchtbarkeit und speziell zur Behandlung von Endometriose, Eierstockzysten und Gebärmuttermyomen eingesetzt.

Wenn deine Ärztin oder dein Arzt dir zu einer Laparoskopie rät, solltest du genau darüber informiert werden, warum dir dazu geraten wird und was vor, während und nach dem Eingriff zu beachten ist. Es ist wichtig zu wissen, wie du dich nach dem Eingriff fühlen wirst, wie lange deine Genesung dauert und was du beachten solltest, um eine schnelle Genesung zu erreichen. Stelle deinem Arzt oder deiner Ärztin all deine Fragen, damit du dich mit deiner Entscheidung sicher fühlen kannst.