Eine künstliche Befruchtung kann deine Chancen auf eine Schwangerschaft steigern. Hier erfährst du mehr alles Wichtige zu IUI, IVF und ICSI.
Key Facts
- Methoden der künstlichen Befruchtung sind In-vitro-Fertilisation (IVF), Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) und Intrauterine Insemination (IUI)
- Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist bei einer IVF oder ICSI am grössten
- Mit Social Freezing kann die Fruchtbarkeit erhalten werden
- Die Kosten für eine künstliche Befruchtung werden mit Ausnahme von 3 IUI-Zyklen nicht von der Krankenkasse erstattet
- In der Schweiz gibt es gesetzliche Beschränkungen für künstliche Befruchtung, wie z. B. das Verbot der Eizellen- und Embryonenspende sowie der Leihmutterschaft
Einleitung
Bei manchen Paaren dauert es länger, bis es zu einer Schwangerschaft kommt. Wenn dein Kinderwunsch noch nicht in Erfüllung gegangen ist, obwohl du es seit einem Jahr versuchst, können dich Kinderwunschexpert:innen in einem Kinderwunschzentrum ausführlich zu deiner Familienplanung beraten. Dasselbe empfehlen wir Frauen über 35, die es seit über sechs Monaten versuchen. Paare, bei denen die Frau über 40 Jahre ist, sollten sich lieber früher als später in eine Kinderwunschberatung begeben, ebenso alle, die wissen, dass sie Fruchtbarkeitsprobleme haben könnten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Optionen der künstlichen Befruchtung, die Paaren helfen, ein Kind zu zeugen.
In diesem Artikel stellen wir dir die verschiedenen Kinderwunschbehandlungen vor und erklären dir, welche Methode für wen am besten geeignet sind, welche Kosten damit verbunden sind und wie die Chancen für eine Schwangerschaft stehen.
Was ist künstliche Befruchtung?
Eine künstliche Befruchtung ist die Befruchtung einer Eizelle mit Spermien innerhalb (“in vivo”) oder ausserhalb (“in vitro”) des Körpers. Bei einer Insemination (IUI) erfolgt die Befruchtung im Körper der Frau. Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) und der Intrazystischen Spermieninjektion (ICSI) werden die Eizellen im Labor befruchtet und anschliessend der Frau eingesetzt.
In diesem Podcast mit Prof. Dr. Mandy Mangler erfährst du alles zum Schwangerwerden mit künstlicher Befruchtung:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, mit einer künstlichen Befruchtung schwanger zu werden?
Je nach Alter und Vorerkrankungen variiert die Wahrscheinlichkeit, mit Hilfe künstlicher Befruchtung schwanger zu werden. Pro Zyklus betragen die Chancen unter optimalen Voraussetzungen bei einer IUI ca. 10-20 % und bei einer IVF 25-35 %. Die Chancen bei einem Frischtransfer sind gegenüber einem Kryotransfer leicht erhöht.
Welche Methoden der künstlichen Befruchtung gibt es?
Dank der assistierten Reproduktionstechnologie (ART) gibt es viele Möglichkeiten zur Behandlung von Fruchtbarkeitsproblemen. Manchmal reicht eine Methode aus für eine erfolgreiche Empfängnis, vielleicht brauchen du und dein Partner aber auch eine Kombination von Behandlungen. Das hängt von eurer Situation und der gesundheitlichen Vorgeschichte ab.
Unsere Kinderwunschexperten können dich vom Zyklusmonitoring bis zur IVF unterstützen. In diesem Video stellt dir Dr. Dirk Wallmeier mögliche Therapien Behandlungen für deinen Kinderwunsch vor:
Nachfolgend listen wir die wichtigsten Methoden der künstlichen Befruchtung für Paare oder Einzelpersonen auf.
Zyklusmonitoring
Zwar ist das Zyklusmonitoring keine künstliche Befruchtung, kann aber als erster Schritt der Kinderwunschbehandlung in Frage kommen und bereits einen Einblick in die Fruchtbarkeit der Frau geben. So erklärt Dr. med. Dirk Wallemeier: "Beim Zyklusmonitoring können wir schauen, ob es zum Eisprung kommt, wie lang die Gelbkörperhase ist oder ob es zu mehreren Eisprüngen kommt."
Insemination
Bei einer Insemination werden Spermien in den Fortpflanzungstrakt der Frau injiziert. Man unterscheidet zwischen einer
- IUI: intrauterinen Insemination (Gebärmutterhöhle),
- ICI: intrazervikalen Insemination (Gebärmutterhals),
- ITI: intratubalen Insemination (Eileiter),
- IUTPI: “intrauterine tuboperitoneal Insemination” (Gebärmutter und Eileiter),
- IVI: intravaginalen Insemination (Vagina).
Die IVI wird vor allem bei Samenspenden durchgeführt, wenn bei der Frau keine Fruchtbarkeitsprobleme bekannt sind. Die IVI kann auch zuhause durchgeführt werden. Die ICI, ITI und IUTPI werden deutlich seltener eingesetzt als die IUI, weshalb nachfolgend die intrauterine Insemination genauer beleuchtet wird.
Was ist eine Intrauterine Insemination (IUI)?
Die intrauterine Insemination ist ein Verfahren, bei dem Spermien rund um den Eisprung direkt in die Gebärmutter injiziert werden, sodass die gesunden Spermien möglichst nahe an die Eizelle herankommen. Eine IUI kann mit oder ohne vorherige Hormonbehandlung stattfinden, bei der das Eizellwachstum stimuliert wird.
Wie ist der Ablauf einer IUI?
Ziel der Insemination ist es, das Sperma mit einem Katheter, der durch den Gebärmutterhals eingeführt wird, in den Uterus zu bringen. Durch die Verkürzung der Strecke, die die Spermien zurücklegen müssen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung der Eizelle. Eine Schwangerschaft entsteht, wenn die Spermien die Eizelle erfolgreich befruchten und die befruchtete Eizelle sich in die Gebärmutterschleimhaut einnistet.
Eine Insemination kann mit oder ohne hormoneller Stimulation der Eierstöcke durchgeführt werden, um die Produktion und Reifung der Eizellen anzuregen. Der Facharzt verschreibt in diesem Fall Hormone, Anti-Östrogene oder Gonadotropine, die in Form von Tabletten oder per Injektion aufgenommen werden.
Die IUI ist in der Regel nicht schmerzhaft, und es ist keine Betäubung erforderlich. Allerdings treten bei manchen Patientinnen leichte Krämpfe auf. Nach einer Ruhepause von 5 bis 15 Minuten kann die Patientin wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
Voraussetzungen für eine IUI
IUI könnte eine gute Option für euch sein, wenn einer der folgenden Punkte auf euch zutrifft:
- Unfruchtbarkeit beim Mann durch geringe Spermienbeweglichkeit oder eine geringe Spermienzahl
- Ungeklärte Unfruchtbarkeit
- Wenn Spendersamen verwendet wird
IUI ist möglicherweise nicht für euch geeignet, wenn:
- du blockierte Eileiter hast.
- du dich in der Menopause befindest.
- du eine verringerte Eierstockreserve hast.
- bei dir eine schwere männliche Unfruchtbarkeit vorliegt (wenn die Spermienzahl oder -beweglichkeit sehr niedrig ist).
- du eine schwere Endometriose hast.
In-vitro-Fertilisation (IVF)
Bei der IVF wird die Eizelle ausserhalb des Körpers befruchtet. Dafür werden mehrere Eizellen unter Kurznarkose entnommen und im Labor mit den Spermien zusammengeführt. Die befruchtete Eizelle wird dann wieder in die Gebärmutter eingesetzt, wo sie wachsen und sich entwickeln kann.
Wie ist der Ablauf einer IVF?
Der erste Schritt der In-Vitro-Fertilisation (IVF) besteht in der Einnahme von Medikamenten während eines oder eineinhalb Monaten, um den Eisprung und die Produktion reifer, befruchtungsfähiger Eizellen zu fördern. Dabei werden regelmässige Ultraschalluntersuchungen und Bluttests durchgeführt, um den Hormonspiegel zu überwachen und die Entwicklung der Eizellen zu verfolgen.
Sobald deine Eierstöcke genügend reife Eizellen produziert haben, wird ein Reproduktionsmediziner deine Eizellen durch einen kurzen Eingriff entnehmen, die sogenannte Eizellentnahme.
Der Eingriff wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt. Die Punktion der Eizellen erfolgt mit Ultraschalltechnik, wobei der Arzt oder die Ärztin einen dünnen Schlauch durch deine Vagina bis zum Eierstock einführt, in dem sich deine Eizellen befinden. Die Nadel ist mit einer sanften Saugvorrichtung verbunden, welche die Eizellen aus den Eibläschen (Follikeln) entfernt.
Im Labor werden die Eizellen der Frau und die Samenzellen des Mannes (oder des Spenders) zusammengebracht. Dafür werden die Keimzellen in einer Petrischale mit einer speziellen Nährlösung aufbewahrt, in dem die Befruchtung stattfindet. Die Embryolog:innen überwachen die Entwicklung der Embryonen im Brutschrank, während sich die Zellen teilen und vermehren.
Etwa 3 bis 5 Tage nach der Entnahme der Eizellen werden ein oder mehrere Embryonen in die Gebärmutter der Frau eingesetzt (Embryotransfer). Der Arzt oder die Ärztin führt den Embryo durch einen dünnen Schlauch durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter ein. Die Schwangerschaft entsteht dann, wenn mindestens ein Embryo die Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut geschafft hat. Der Embryotransfer wird in der Fertilitätsklinik durchgeführt und ist in der Regel nicht schmerzhaft. Es wird empfohlen, dass sich Frauen nach dem Embryotransfer für den Rest des Tages ausruhen, jedoch können sie am nächsten Tag wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Um eine mögliche Schwangerschaft zu unterstützen, wird dir ein Gelbkörperhormon (Progesteron) in Form von Tabletten, Zäpfchen, Vaginalgel oder eine Injektion verschrieben.
Was sollte ich sonst noch wissen?
Eine IVF-Behandlung kann für die Person, die sich dem Verfahren unterzieht, wie auch für deren Partner, stressig sein. Es ist kann vorkommen, dass Menschen, die eine IVF-Behandlung durchführen lassen, während des Prozesses Ängste oder Gefühlsschwankungen verspüren.
Gespräche mit Menschen, die eine IVF-Behandlung hinter sich haben, können hilfreich sein, wenn man sich überfordert oder ängstlich fühlt. Online-Gruppen oder Gleichgesinnte vor Ort können dir beratend und unterstützend zur Seite stehen. Auch Therapeut:innen können dich in dieser Zeit unterstützen.
Was kostet eine IVF-Behandlung?
Bislang werden IVF-Behandlungen nicht von der Krankenkasse übernommen. Die Kosten belaufen sich je nach Klinik für einen Behandlungszyklus auf CHF 4’000.- bis CHF 9’000.-. Ein Zyklus umfasst dabei die hormonelle Stimulation, die Follikelpunktion, die eigentliche Befruchtung und Kultivierung des Embryos im Labor sowie das Einnisten des Embryos in die Gebärmutter. Unter Umständen benötigt es mehrere Zyklen, bis ein Kind geboren wird.
Obwohl ein IVF-Zyklus teurer ist als ein IUI-Zyklus, kann er für manche Patienten aufgrund der höheren Erfolgsraten die bessere Option sein. Die Erfolgsquoten hängen auch von deiner Diagnose, der Krankengeschichte von dir und deinem Partner sowie vom Alter der Frau und des Mannes ab.
Voraussetzungen für eine IVF
IVF kann eine gute Option sein, wenn du diese Diagnosen hast:
- Verschlossene Eileiter
- Endometriose
- Ungeklärte Unfruchtbarkeit
- Probleme mit männlicher Unfruchtbarkeit (z.B. eingeschränkte Spermienqualität).
- Verminderte Eierstockreserve
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Bei einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion wird im Unterschied zur IVF ein einzelnes Spermium direkt in eine Eizelle injiziert. Die Samenzellen werden durch Masturbation oder operative Verfahren (TESE und MESA) gewonnen. Bei der testikulären Spermienextraktion (TESE) entnimmt man die Spermien den Hoden, bei der mikrochirurgischen epididymalen Spermienaspiration (MESE) durch die Nebenhoden. TESA und MESA werden dann durchgeführt, wenn das Sperma des Mannes keine oder nur sehr wenige Spermien aufweist. Eine ICSI-Behandlung wird oft eingesetzt, wenn eine In-Vitro-Fertilisation erfolglos bleibt.
Einfrieren von Keimzellen (Social Freezing oder Medical Freezing)
Das Einfrieren von Keimzellen, also Ei- oder Samenzellen, kann eine Vorstufe der In-Vitro-Fertilisation sein, die aber nicht zwangsläufig jeder IVF-Behandlung vorausgeht. Social Freezing ist eine Technik, die Frauen dabei hilft, ihre Aussichten auf eine künftige Schwangerschaft zu wahren, indem qualitativ gute Eizellen, optimalerweise vor dem Erreichen des 35. Lebensjahres, eingefroren werden. Man nennt diese Methode bei Frauen auch ‘Social Egg Freezing’. Männer sind zwar noch weit über dem 50. Lebensjahr fruchtbar, allerdings reduziert sich auch bei ihnen die Spermienqualität ab dem 40. Lebensjahr. Lässt sich ein Mann seine Spermien einfrieren, spricht man vom ‘Social Sperm Freezing’. Als dritte Gruppe, die für dieses Verfahren infrage kommt, sind Krebspatient:innen. Beim “Medical Freezing” werden Keimzellen oder Eierstock- respektive Hodengewebe vor einer Chemo- oder Strahlentherapie konserviert.
Wie funktioniert das Einfrieren von Keimzellen?
Bei Frauen wird zunächst eine zweiwöchige Stimulation der Eierstöcke vorgenommen. Danach werden reife Eizellen in einem medizinischen Prozedere entnommen, während die Patientin unter Narkose steht. Bei einem Mann ist es etwas einfacher: Er begibt sich in die Kinderwunschklinik und gibt vor Ort eine Spermaprobe ab. Manchmal kann der Mann auch zuhause ejakulieren und gleich im Anschluss die Probe vorbeibringen. Diese werden im Labor auf ihre Qualität hin untersucht.
Die Keimzellen werden meistens bei -196 Grad in einer Technik gelagert, die als Kryokonservierung bezeichnet wird. Die Behandlung wird dann zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt, sobald die Frau oder der Mann ein Kind wünscht und es auf natürlichem Weg nicht funktioniert. In diesem Fall werden die Keimzellen aufgetaut und es folgt eine künstliche Befruchtung.
Für wen eignet sich Social Freezing?
Dieses Verfahren wird empfohlen, wenn:
- du unter 35 Jahre alt bist.
- bei einer Verwandten von dir eine frühe Menopause aufgetreten ist.
- du dich wegen einer Krankheit in Behandlung befindest, die deine Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnte.
- du erwägst, zu einem späteren Zeitpunkt Kinder zu bekommen.
Bei Männern wird das Social Freezing hauptsächlich – aber nicht nur – bei einer bevorstehenden Chemo- oder Strahlentherapie empfohlen. Man spricht in diesem Fall auch vom Medical Freezing. Analysen von aufgetauten Spermien zeigen, dass die Kryokonservierung einen negativen Einfluss auf die Spermienparameter haben kann. Bevor du dich für das Einfrieren deiner Spermien entscheidest, solltest du daher im Voraus mit deiner Fachperson abwägen, ob die altersbedingten Risiken die genetischen Risiken einer Kryokonservierung überwiegen.
Was sollte ich sonst noch über Social Freezing wissen?
In der Schweiz dürfen eingefrorene Keimzellen gemäss Gesetz maximal 10 Jahre lang gelagert werden. Wenn du sie in diesem Zeitraum nicht für eine künstliche Befruchtung verwendest, werden sie entsorgt.
Wer benötigt eine künstliche Befruchtung?
Manche Paare werden auch nach mehrmaligem Versuchen nicht schwanger. Das ist zunächst noch kein Grund zur Beunruhigung, denn es ist möglich, dass diese Paare die fruchtbaren Tage der Frau nicht genau kennen. Eine Studie aus Australien, an der 204 Frauen teilnahmen und die alle in einem Kinderwunschzentrum in Behandlung waren, ergab, dass nur 13 Prozent wussten, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Falls du unsicher bist, ob du dein eigenes Ovulationsfenster kennst, empfehlen wir unseren Artikel über die Berechnung des Eisprungs.
Auch Menschen, die Träger einer schweren Erbkrankheit sind, sind Kandidaten für eine künstliche Befruchtung (mit vorheriger Präimplantationsdiagnostik). Dasselbe gilt für verheiratete Frauen, die sich ihren Kinderwunsch mit Spendersamen erfüllen möchten.
Häufig gestellte Fragen
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, mit einer künstlichen Befruchtung schwanger zu werden?
Je nach Alter und Vorerkrankungen variiert die Wahrscheinlichkeit, mit Hilfe künstlicher Befruchtung schwanger zu werden. Pro Zyklus betragen die Chancen unter optimalen Voraussetzungen bei einer IUI ca. 10-20 % und bei einer IVF 25-35 %. Die Chancen bei einem Frischtransfer sind gegenüber einem Kryotransfer leicht erhöht.
Wie viel kostet eine künstliche Befruchtung in der Schweiz?
Die Kosten variieren, je nachdem, welche Behandlung durchgeführt wird. Manche Behandlungen werden von der Grundversicherung übernommen, andere wie eine IVF oder ICSI (ca. CHF 4’000.- bis CHF 9’000.-) müssen selbst gezahlt werden. Auch die Kosten für eine IUI mit Spendersamen (ca. CHF 1’000.- bis CHF 3’000.-) sind selbst zu tragen.
Die Kostenübernahme für die diagnostische Abklärung, etwa durch eine Fruchtbarkeitsanalyse, übernimmt meist die Grundversicherung. Ebenso wird die Hormontherapie in der Regel ein Jahr lang gezahlt. Auch die IUI wird drei Zyklen lang von der Krankenversicherung gezahlt.
Was sind die Risiken einer künstlichen Befruchtung?
Das grösste Risiko bei einer künstlichen Befruchtung ist ein Überstimulationssyndrom (OHSS). Durch die Stimulation der Eierstöcke kann es in vereinzelten Fällen dazu kommen, dass die Eierstöcke so stark vergrössert sind, dass dies zu Übelkeit, Bauchschmerzen und einem Spannungsgefühl im Unterbauch führt. Durch regelmässige Kontrolluntersuchungen wird dieses Risiko jedoch verringert.
Ein weiteres Risiko sind Mehrlingsschwangerschaften. Da bei einer IVF auch zwei Embryonen transferiert werden können, beträgt das Risiko einer Zwillingsschwangerschaft beim Transfer von zwei Embryonen ca. 20-25 %.
Ausserdem gibt es ein leicht erhöhte Fehlbildungsrate nach assistierter Reproduktion. Die Ursachen hierfür sind nicht ganz klar. Eine naheliegende Ursache kann aber das oft fortgeschrittene Alter der Mutter und die schlechtere Eizellqualität sein.
Fazit
Eine Kinderwunschbehandlung wird in erster Linie von Paaren in Anspruch genommen, bei denen eine reproduktive Einschränkung durch einen Frauenarzt festgestellt wurde. Die Ursachen für Unfruchtbarkeit sind bei Männern wie auch Frauen vielfältig. Doch dank der Reproduktionsmedizin gibt es heutzutage zahlreiche Behandlungsformen für Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch.