In diesem Artikel dreht sich alles um die Aufgaben der Eierstöcke und die Erkrankungen, die sie gefährden können.
Die Eierstöcke sind kleine Organe mit großer Aufgabe. In ihnen reifen nämlich die Eizellen heran, aus denen ein Baby entstehen kann. Und nicht nur das. Die hier produzierten Hormone regulieren den Hormonhaushalt und steuern den monatlichen Zyklus. Ein guter Zustand und die Funktionalität der Eierstöcke sind für die Fruchtbarkeit der Frau also entscheidend.
In diesem Artikel dreht sich alles um die Aufgaben der Eierstöcke und die Erkrankungen, die sie gefährden können.
Wie sehen die Eierstöcke aus und wo befinden sie sich?
Die Eierstöcke gehören zusammen mit der Gebärmutter und den Eileitern zu den inneren Geschlechtsorganen der Frau. Normalerweise kommen Frauen mit zwei Eierstöcken auf die Welt. Sie befinden sich im kleinen Becken im Unterbauch, haben ungefähr die Größe einer Walnuss und sind paarig angelegt. Ein Eierstock befindet sich links von der Gebärmutter, der andere Eierstock rechts. Verbunden sind sie mit der Gebärmutter über die Eileiter.
Welche Funktionen haben die Eierstöcke?
Die weiblichen Eierstöcke spielen eine wesentliche Rolle im weiblichen Fortpflanzungssystem, indem sie sowohl die Produktion von Eizellen als auch die Freisetzung von Hormonen, wie Östrogen und Progesteron, steuern.
Befruchtungsfähige Eizellen reifen in den Eierstöcken heran.
Zwischen der ersten Menstruation und der Menopause hat eine gesunde Frau mit regelmäßigem Zyklus einmal pro Monat ihren Eisprung. Dabei wird die Eizelle in ihrem Eibläschen, dem Follikel, so gross, dass der Follikel platzt. Anschliessend „springt“ die reife Eizelle in den Eileiter. Dies nennt man den Eisprung. Meist geschieht dieser Prozess abwechselnd, einmal im rechten Eierstock und einmal im linken.
Im Eileiter kann die Eizelle von männlichen Spermien befruchtet werden. In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass zwei oder mehr Eizellen zugleich reifen und es bei beiden zum Eisprung kommt. Wenn in den Eileitern beide Eizellen befruchtet werden, entstehen zweieiige Zwillinge.
Bei ihrer Geburt hat eine Frau normalerweise ein bis zwei Millionen Eizellen. Danach werden es mit zunehmendem Alter weniger. Beim ersten Eisprung, also mit dem Einsetzen der Menstruation, sind es noch ungefähr 300’000 Eizellen. Im Leben einer gesunden Frau schaffen es gerade einmal 300 bis 500 Eizellen bis zum Eisprung.
Je älter du wirst und je mehr du dich den Wechseljahren näherst, desto mehr nimmt die Aktivität deiner Eierstöcke ab. Das heißt, es reifen immer weniger befruchtungsfähige Eizellen heran. Im Umkehrschluss: Es wird mit zunehmendem Alter schwieriger schwanger zu werden.
Die Eierstöcke produzieren wichtige Hormone.
Die Eierstöcke produzieren die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen. Diese beiden Sexualhormone regulieren den Zyklus und geben Frauen ein weibliches Aussehen. Östrogen ist dafür verantwortlich, dass während der fruchtbaren Jahre die Eizellen heranreifen. Das Hormon hilft ausserdem, die Gebärmutterschleimhaut wieder aufzubauen, die während der Menstruation abgestossen wurde.
Ein Beispiel für Gestagen ist das Hormon Progesteron. Wenn die Eizelle in den Eileiter übergeht, wird die Hülle des Follikels, in dem die Eizelle herangereift ist, zum Gelbkörper. Der Gelbkörper produziert Progesteron.
Das Progesteron bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor und sorgt dafür, dass sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten kann. Findet die Befruchtung nicht statt, wird der Gelbkörper abgebaut und die Monatsblutung setzt ein. Die Eierstöcke produzieren von der ersten Regelblutung bis zur Menopause Hormone.
Hormone, die den Menstruationszyklus ausserdem steuern sind das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH). Alle genannten Hormone müssen richtig zusammenspielen, damit die Eizelle reifen, befruchtet werden und sich in der Gebärmutter einnisten kann.
Wenn die Eierstöcke nicht richtig arbeiten
Es gibt Frauen, die während ihrer fruchtbaren Jahre einen regelmässigen Menstruationszyklus haben und dank ihrer gesunden und funktionstüchtigen Eierstöcke auch keine Probleme damit haben schwanger zu werden. Leider können jedoch verschiedene Erkrankungen auftreten, welche die Gesundheit der Fortpflanzungsorgane gefährden. Hormonelle Veränderungen, Stress oder Krankheiten können zu Funktionsstörungen der Eierstöcke führen und den weiblichen Zyklus aus dem Gleichgewicht bringen. Es kann sogar sein, dass er ganz ausbleibt. Werden Erkrankungen nicht rechtzeitig behandelt, kann Unfruchtbarkeit die Folge sein.
Zu häufig vorkommenden Leiden der Eierstöcke gehören:
- Hormonstörungen und das PCO-Syndrom
- Eierstockzysten
- Eierstockentzündung und Eileiterentzündung
- Eierstockkrebs
Hormonstörungen und das PCO-Syndrom
Eierstöcke produzieren bei gesunden Frauen Hormone, die für eine mögliche Schwangerschaft notwendig sind. Von einer Hormonstörung spricht man, wenn der Hormonspiegel dieser Hormone unter oder über den Normalwerten einer gesunden Frau liegt. Hormonstörungen können zur Folge haben, dass die Eierstöcke nicht mehr richtig arbeiten. Es kann zu Problemen beim Heranreifen von Eizellen führen oder schlimmstenfalls bleibt der Eisprung ganz aus. Eine der häufigsten Hormonstörungen ist das das Polyzystische Ovar Syndrom (PCOS oder PCO-Syndrom).
Frauen, die unter dem PCO-Syndrom leiden, produzieren zu viele männliche Hormone (Androgene). Der Hormonüberschuss verhindert einen normalen Zyklus und bringt zahlreich Beschwerden mit sich.
Mit welchen Symptomen kann sich das PCO-Syndrom bemerkbar machen?
- Zyklusstörungen: Vom PCO-Syndrom betroffene Frauen haben sehr selten oder überhaupt keinen Eisprung.
- Eingeschränkte Fruchtbarkeit: Wenn der Eisprung nur selten stattfindet, hat die Frau genauso selten die Möglichkeit schwanger zu werden.
- Vergrösserte Eierstöcke mit vielen kleinen Eibläschen.
- Ein Überschuss an männlichen Hormonen im Blut, die zur „Vermännlichung“, wie zum Beispiel verstärktem Haarwuchs (Hirsutismus), führen können.
- Zahlreiche Zysten an den Eierstöcken. Diese sind gut auf dem Ultraschallbild beim Frauenarzt zu erkennen.
Wie kann man das PCO-Syndrom behandeln?
Die genauen Ursachen für das Auftreten des PCO-Syndroms sind bis heute nicht gänzlich geklärt und ein Medikament für eine vollständige Heilung gibt es aktuell nicht. Da die Hormonstörung häufig familiär auftritt, wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern angenommen, dass die Neigung dazu vererbt wird. Die Schulmedizin behandelt das PCO-Syndrom meist mit Hormonpräparaten wie beispielsweise der Antibabypille oder dem Zuckermedikament Metformin.
Das PCO-Syndrom führt nämlich zu einer Fehlregulation des Insulins und des Blutzuckerspiegels im Körper. Übergewicht, die falsche Ernährung und zu wenig Sport begünstigen das Syndrom. Es hat sich ausserdem gezeigt, dass Frauen mit einer gesunden Lebensweise die Symptome der Erkrankung deutlich mindern konnten. Darum sind eine gesunde Ernährung, Bewegung und die Reduktion von Übergewicht wichtige Massnahmen, um die Erkrankung in Schach zu halten.
Eierstockzysten
Eierstockzysten, auch Ovarialzysten genannt, sind in den allermeisten Fällen gutartige Geschwülste und kommen relativ häufig vor. Sie können in jedem Alter auftreten. Diese Zysten kannst du dir als flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, bestehend aus Eierstockgewebe, vorstellen. Eierstockzysten bilden sich in vielen Fällen von alleine wieder zurück.
In den meisten Fällen entstehen Zysten in Folge einer Hormonstörung. Bei Frauen, die gesund sind und nicht an Hormonstörungen leiden, kommt es beim Eisprung zum Platzen des Follikels und die Eizelle gelangt in den Eileiter. Hormonstörungen können dazu führen, dass die Follikelmembran nicht einreisst und der Eisprung aufgrund dessen nicht stattfindet. Es sammelt sich noch mehr Flüssigkeit an und es bildet sich eine Eierstockzyste.
Mit welchen Symptomen können sich Eierstockzysten bemerkbar machen?
In der Regel bleiben Eierstockzysten unbemerkt und weisen keinerlei Symptome auf. Sie werden in diesen Fällen im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung entdeckt.
Wenn die Zyste aber grösser wird, macht sie sich meistens auch bemerkbar, weil sie auf die benachbarten Organe drückt. Dies kann Schmerzen im Unterleib zur Folge haben.
Wie kann man Eierstockzysten behandeln?
Wie die Zyste am besten behandelt wird, hängt von ihrer Grösse und Position ab. Wichtige Faktoren sind zudem das Alter der Patientin und die Ursache der Bildung der Zyste. Normalerweise wird die Zyste erst einmal vom gynäkologischen Fachpersonal im Auge behalten. Bildet sich die Zyste nach mehreren Zyklen nicht wieder von alleine zurück, besteht die Möglichkeit, dass der Patientin Hormone als Therapiemittel verabreicht werden.
Falls die Beschwerden zunehmen oder die Zyste grösser als fünf Zentimeter wird, empfiehlt die Gynäkologin oder der Gynäkologe im Normalfall eine Bauchspiegelung. Dadurch kann festgestellt werden, ob es sich bei der Zyste um einen bösartigen Tumor handelt. Ist dies der Fall, muss sie operativ entfernt werden.
Eierstock- und Eileiterentzündung
Eine Eierstock- und Eileiterentzündung ist eine ernstzunehmende Krankheit, die bei chronischem Auftreten die Eileiter und die Eierstöcke stark schädigen kann. Es kann schlimmstenfalls soweit kommen, dass die betroffene Frau unfruchtbar wird und keine Kinder mehr auf natürlichem Wege bekommen kann. Vor allem erkranken Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter an einer Eierstock- und Eileiterentzündung.
Häufig ist die Erkrankung auf eine bakterielle Infektion mit Gonokokken oder Chlamydien zurückzuführen. Seltener sind Viren daran schuld.
Mit welchen Symptomen kann sich eine Eierstock- und Eileiterentzündung bemerkbar machen?
Die Entzündung kann akut oder chronisch sein und macht sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar. Häufige Symptome sind Schmerzen im Unterleib und ein aufgeblähter Bauch. Eine akute Erkrankung kann das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Manchmal sind die Beschwerden aber auch nur ganz schwach oder fehlen ganz.
Wie kann man eine Eierstock- und Eileiterentzündung behandeln?
Die Entzündung ist mit einer Antibiotika-Therapie behandelbar. Diese kann aber nicht die durch die Infektion entstandenen Schäden an Eierstöcken und Eileiter rückgängig machen. Deshalb ist eine zeitnahe Behandlung der Entzündung umso wichtiger. Nur so können mögliche Spätkomplikationen wie Unfruchtbarkeit vermieden werden.
Eierstockkrebs
Eierstockkrebs ist ein bösartiger Tumor im Eierstock und heisst in der Fachsprache Ovarialkarzinom. Diese Krebserkrankung ist relativ selten. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 erkranken in Deutschland eine von 76 Frauen im Laufe ihres Lebens an Eierstockkrebs. In den allermeisten Fällen tritt die Krankheit erst nach den Wechseljahren auf. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren.
Mit welchen Symptomen kann sich Eierstockkrebs bemerkbar machen?
Eierstockkrebs macht kaum Beschwerden und wird meist entsprechend spät festgestellt. Normalerweise macht sich der Tumor erst bemerkbar, wenn er schon etwas gewachsen ist. Mögliche Symptome können zum Beispiel anhaltende Schmerzen im Unterbauch sein. Eine Untersuchung beim Frauenarzt und ein Ultraschall können Hinweise liefern. Häufig gibt erst eine Operation endgültige Gewissheit.
Wie kann man Eierstockkrebs behandeln?
Die vollständige, operative Entfernung des Tumors bedingt eine Heilung. Im Anschluss kann eine Chemotherapie bei manchen Patientinnen die Heilungschancen erhöhen oder das Überleben verlängern. Die Behandlung und die Erfolge, die dabei erzielt werden, hängen immer von der individuellen Situation der Patientin ab.
Was kann ich meinen Eierstöcken Gutes tun?
Neben regelmässigen Kontrolluntersuchungen können gesunde Lebensgewohnheiten deinen Eierstöcken helfen gesund und funktionstüchtig zu bleiben. Hier sind einige Tipps, wie du deine Eierstockgesundheit auf natürliche Weise fördern kannst.
- Vermeide Übergewicht. Übergewicht ist bekanntlich ein allgemeines Risiko für deine Gesundheit. Auch für eine Veränderung in den Eierstöcken kann ein zu viel an Gewicht ausschlaggebend sein. Es kann den Hormonhaushalt und damit die Menstruation beeinflussen.
- Ernähre dich gesund. Deine Ernährung ist massgeblich, wenn es darum geht, dich gesund zu halten. Mit einer vollwertigen Kost mit vielen Antioxidantien kannst du deine Hormone direkt beeinflussen.
- Bewege dich. Regelmässiger Sport bringt den Kreislauf in Schwung und reguliert die Hormonproduktion positiv. Ausserdem hilft dir Bewegung dabei, lästige Pfunde loszuwerden, die sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken können.
- Vermeide Stress. Stress ist eine Belastung für den Organismus und kann den Eisprung beeinträchtigen. Sorge darum gut für dich und kümmere dich um einen möglichst stressfreien und ausgeglichenen Lebensstil. Ein gutes Stressmanagement, Ruhephasen, Bewegung und Natur sind hier der Schlüssel zum Erfolg.
Fazit
Die Eierstöcke sind wichtige weibliche Geschlechtsorgane, dass im Normalfall von Geburt an im weiblichen Körper vorhanden sind. In den Eierstöcken entstehen und lagern die Eizellen, ohne die Frauen keine Kinder bekommen könnten. Ist die Eizelle reif, wird sie in den Eileiter entlassen, wo sie befruchtet werden kann.
In den Eierstöcken werden ausserdem die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron produziert. Die Hormone aus den Eierstöcken sind essenziell für die Steuerung des Menstruationszyklus.
Leider kann es im Leben einer Frau vorkommen, dass es zu Funktionsstörungen oder Erkrankungen der Eierstöcke kommt. Die häufigsten Krankheiten in Zusammenhang mit den Eierstöcken sind Hormonstörungen und das PCO-Syndrom, Eierstockzysten, Eierstock- und Eileiterentzündung sowie Eierstockkrebs. Regelmässige Check-Ups sind deshalb für jede Frau empfehlenswert.
Die Eierstockgesundheit kann mit gesunden Gewohnheiten wie Sport, ausgewogener Ernährung und wenige Stress auf natürliche Weise gefördert werden.
Hast du den Verdacht, dass bei dir eine Funktionsstörung der Eierstöcke vorliegt, helfen dir unsere Spezialistinnen und Spezialisten gerne weiter. Wir untersuchen deine Fruchtbarkeit und erstellen einen personalisierten Behandlungsplan basierend auf deinen Bedürfnissen. Sichere dir jetzt dein kostenloses Beratungsgespräch.