Wann ist das beste Alter, um deine Eizellen einfrieren zu lassen und dir später deinen Kinderwunsch zu erfüllen? Dies und deine Erfolgschancen nach Alter erfährst du in diesem Artikel.

Key Facts

  • Je jünger die Frau beim Einfrieren ist, desto höher sind die Erfolgschancen.
  • Der beste Zeitpunkt zum Einfrieren liegt zwischen 30 und 37 Jahren.
  • Die Chance auf eine Lebendgeburt liegt bei Frauen unter 38 Jahren bei ca. 70 % (bei über 20 eingefrorenen Eizellen), bei Frauen ab 41 Jahren bei ca. 33 %.
  • In vielen Ländern ist die Lagerung aber auf 10 Jahre begrenzt.
  • Die Kosten für Social Freezing (inkl. Medikamente) liegen zwischen CHF 6’000 und 8’000 pro Zyklus.

Einleitung

Kennst du das? Du hast einen Kinderwunsch, aber irgendwie passt es gerade so gar nicht ins Leben. Die Karriere läuft super, der richtige Partner ist vielleicht noch nicht gefunden, und die Familienplanung steht aktuell noch nicht auf dem Plan. Und schwupps, schon sind ein paar Jahre vergangen, und die biologische Uhr tickt immer lauter.

Stell dir vor, du könntest den Alterungsprozess deiner Eizellen aufhalten und dann schwanger werden, wenn es für dich passt. Mit Social Freezing kannst du Eizellen in jüngeren Jahren einfrieren lassen und deinen Kinderwunsch später erfüllen. So kannst du die biologische Uhr ein Stück weit austricksen.

Social Freezing hat in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen. So hat sich zwischen 2019 und 2022 die Anzahl der Frauen in der Schweiz, die sich für Social Freezing entscheiden, mehr als verdoppelt. Gründe dafür sind oft berufliche Prioritäten, fehlende Partnerschaften oder der Wunsch, sich zunächst andere Lebensziele zu erfüllen. Dieser Trend spiegelt sich auch in den gestiegenen Angeboten und verbesserten Technologien in Kinderwunschzentren wider.

Aber natürlich ist das Ganze nicht ganz so einfach, wie es klingt. Es gibt vieles zu beachten: Wann ist der beste Zeitpunkt? Wie hoch sind die Erfolgschancen? Und was kostet es eigentlich?

In diesem Artikel klären wir, wann das beste Alter zum Einfrieren deiner Eizellen ist, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und wie deine Chancen auf eine zukünftige Schwangerschaft stehen.

Was ist Social Freezing?

Social Freezing oder genaue Social Egg Freezing bezeichnet das vorsorgliche Einfrieren von Eizellen (Konservierung) aus nicht-medizinischen Gründen. Dabei geht es darum, die Fruchtbarkeit zu bewahren, bis der richtige Zeitpunkt für eine Schwangerschaft gekommen ist. Die eingefrorenen Eizellen können später im Rahmen einer künstlichen Befruchtung genutzt werden.

Warum machen Frauen das? Häufige Gründe sind berufliche Pläne, fehlender Partner oder einfach der Wunsch, die eigene Lebensplanung unabhängig von der biologischen Uhr gestalten zu können.

Wann ist das beste Alter zum Einfrieren von Eizellen?

Je jünger Frauen sind, wenn sie ihre Eizellen einfrieren lassen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie diese später tatsächlich benötigen, aber desto höher sind die Erfolgschancen bei einer späteren Verwendung.

Die Frage nach dem optimalen Alter für das Einfrieren von Eizellen ist komplex. Studien deuten darauf hin, dass der beste Zeitpunkt zwischen 30 und 37 Jahren liegt.

Warum ist das so?

  • Frauen unter 30 Jahren haben meist noch eine gute Fruchtbarkeit und können oft noch auf natürlichem Wege schwanger werden. Die Wahrscheinlichkeit, die eingefrorenen Eizellen zu brauchen, ist daher gering.
  • Bei Frauen über 40 sinken die Erfolgsaussichten mit eingefrorenen Eizellen mit zunehmendem Alter deutlich.

Es ist wichtig, dass Frauen vor dem Einfrieren ihrer Eizellen umfassend beraten werden. Dazu gehört auch ein Gespräch darüber, was mit den Eizellen geschehen soll, falls sie nicht mehr benötigt werden (z.B. Entsorgung, Spende, Forschung).

Bevor du deine Eizellen einfrierst, solltest du bedenken, dass die maximale Lagerungsdauer 10 Jahre beträgt, das heisst, wenn du deine Eizellen mit 28 Jahren einfrieren lässt, muss du sie bis zum 38. Lebensjahr nutzen. Andernfalls müssen sie entsorgt werden.

In der Podcastfolge “Eizellen einfrieren: Wann ist der richtige Zeitpunkt für Kinder” erfährst du, wann die Fruchtbarkeit abnimmt und wie Social Freezing die Zeit in gewissem Masse anhalten kann.

Wie hoch sind die Erfolgschancen von Social Freezing nach Alter?

Die Erfolgschancen des Social Freezings sind stark vom Alter der Frau zum Zeitpunkt der Entnahme der Eizellen abhängig. Je jünger die Frau ist, desto besser ist in der Regel die Qualität der Eizellen und desto höher die Wahrscheinlichkeit einer späteren Schwangerschaft.

Einer Meta-Analyse zufolge lag die Überlebensrate der Eizellen nach der Vitrifikation und Auftauen (Erwärmung) zwischen 90 % und 97 %, die Befruchtungsrate zwischen 71 % und 79 %, die Implantationsrate zwischen 17 % und 41 % und die klinische Schwangerschaftsrate pro Transfer zwischen 36 % und 61 %.

Eine weiter Studie zeigt, dass bei Frauen unter 38 Jahren, die mehr als 20 reife Eizellen einfrieren liessen, die Chance auf eine Lebendgeburt bei etwa 70 % liegt. Bei Frauen ab 41 Jahren mit derselben Anzahl aufgetauten Eizellen sinkt die Wahrscheinlichkeit auf 33 %.

Kann man mit 40 Jahren noch Eizellen einfrieren?

Ja, das ist prinzipiell möglich. Allerdings ist die Eizellreserve in diesem Alter oft stark reduziert. Frauen über 40 sollten sich in einem Kinderwunschzentrum individuell beraten lassen, um realistische Erwartungen zu entwickeln.

Ein Anti-Müller-Hormon-Test (AMH) kann Hinweise auf die Eizellreserve und die Erfolgsaussichten geben.

Kann man mit Social Freezing auch nach den Wechseljahren schwanger werden?

Wenn Eizellen vor den Wechseljahren eingefroren werden, können sie auch nach der Menopause genutzt werden, um mithilfe von IVF oder genauer einer ICSI schwanger zu werden. Die hormonellen Voraussetzungen für eine Schwangerschaft müssen dann jedoch künstlich geschaffen werden.

Wie funktioniert Social Freezing?

Das Einfrieren von Eizellen erfolgt in mehreren Schritten, die medizinisch gut begleitet werden:

  1. Vorbereitende Untersuchungen: Zu Beginn erfolgen eine umfassende Beratung und verschiedene Untersuchungen, um die Eizellreserve und den allgemeinen Gesundheitszustand zu bewerten. Dazu gehören Hormontests (z. B. AMH-Wert), Ultraschalluntersuchungen und gegebenenfalls weitere Diagnostik.
  2. Hormonbehandlung: Die Frau erhält Hormone, die das Heranreifen mehrerer Eizellen in den Eierstöcken anregen. Diese Behandlung dauert in der Regel 10 bis 14 Tage und wird durch Ultraschall und Bluttests engmaschig überwacht, um die richtige Dosierung sicherzustellen.
  3. Auslösung des Eisprungs: Sobald ausreichend Eizellen eine optimale Reife erreicht haben, wird der Eisprung durch eine Injektion ausgelöst. Der Eingriff zur Eizellentnahme erfolgt etwa 36 Stunden später.
  4. Eizellentnahme: Die reifen Eizellen werden durch eine transvaginale Follikelpunktion entnommen. Dieser Eingriff dauert etwa 15-30 Minuten und wird unter leichter Narkose durchgeführt. Mit einer feinen Nadel werden die Eizellen aus den Follikeln abgesaugt.
  5. Qualitätsbewertung: Im Labor werden die gewonnenen Eizellen auf ihre Qualität hin untersucht. Nur die besten und vollständig gereiften Eizellen werden für das Einfrieren ausgewählt.
  6. Vitrifikation: Die ausgewählten Eizellen werden mit einer speziellen Technik, der sogenannten Vitrifikation, schockgefroren. Dieser Prozess verhindert die Bildung von Eiskristallen, die die Zellen schädigen könnten. Anschliessend werden die Eizellen in flüssigem Stickstoff bei -196°C gelagert.

Wie geht es danach weiter? Zu einem späteren Zeitpunkt können die Eizellen aufgetaut und im Rahmen einer künstlichen Befruchtung verwendet werden. Dabei werden die Eizellen meist durch die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) befruchtet, da dies die Erfolgschancen erhöht. Die befruchteten Eizellen werden danach in die Gebärmutter eingesetzt.

Was kostet Social Freezing?

Die Kosten für das Einfrieren von Eizellen variieren je nach Land und Klinik. In der Schweiz muss man mit Kosten zwischen 6’000 und 8’000 Schweizer Franken pro Zyklus rechnen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nur bei medizinischen Gründen (Medical Freezing), zum Beispiel vor einer Krebstherapie.

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In dieser Reportage nimmt die Eileen mit auf ihrem Weg des Social Freezings und berichtet über ihre Erfahrungen.

Häufig gestellte Fragen

Wie beeinflusst das Alter die Eizellqualität?

Jede Frau kommt mit einem begrenzten Vorrat an Eizellen auf die Welt. Diese reifen in den Eierstöcken heran und werden im Laufe des Lebens nach und nach verbraucht. Mit zunehmendem Alter sinkt nicht nur die Anzahl der Eizellen, sondern auch ihre Qualität.

Die Eizellen einer jungen Frau sind in der Regel gesünder und haben eine höhere Chance, nach der Befruchtung zu einer Schwangerschaft zu führen. Mit dem Alter der Frau steigt das Risiko für Chromosomenanomalien in den Eizellen, was die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt oder genetisch bedingter Erkrankungen beim Kind erhöhen kann.

Wie lange können Eizellen eingefroren bleiben?

In der Regel können Eizellen unbegrenzt gelagert werden, ohne Qualitätsverluste. In der Schweiz sowie in vielen anderen Ländern ist die maximale Lagerungsdauer jedoch auf 10 Jahre begrenzt.

Gibt es eine Altersgrenze für die Nutzung der eingefrorenen Eizellen?

Die Altersgrenze variiert je nach Land und Klinik. Viele Zentren empfehlen eine maximale Nutzung bis 50 Jahre.

Wie hoch sind die Chancen auf eine Schwangerschaft mit eingefrorenen Eizellen?

Das hängt vom Alter beim Einfrieren und der Anzahl der gewonnenen Eizellen ab. Im Durchschnitt werden etwa 10-20 Eizellen für eine erfolgreiche Schwangerschaft benötigt. Laut einem Bericht der Human Fertilisation & Embryology Authority (HFEA) beträgt die Schwangerschaftsrate pro gefrorener Eizelle etwa 18 %.

Worauf sollte man bei der Wahl eines Kinderwunschzentrums achten?

Bei der Wahl eines Kinderwunschzentrums gibt es mehrere wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Zunächst spielt die Erfahrung des Zentrums eine entscheidende Rolle. Ein Kinderwunschzentrum mit umfassender Expertise im Bereich Social Freezing kann durch langjährige Praxis und tiefgehendes Wissen die besten Voraussetzungen für den Erfolg bieten. Ebenso wichtig ist die verwendete Technologie. Es lohnt sich, sich vorab über die eingesetzten Verfahren zu informieren, insbesondere über die Methode der Kryokonservierung, wie beispielsweise die moderne Vitrifikation. Diese Technik hat sich als besonders effektiv und schonend für die Eizellen erwiesen.

Ein weiteres wesentliches Kriterium ist die Qualität der Beratung. Ein ausführliches und persönliches Beratungsgespräch sollte alle Fragen klären und dabei helfen, realistische Erwartungen an den Prozess und die Erfolgsaussichten zu entwickeln. Schliesslich sollte das Kinderwunschzentrum auch durch Transparenz überzeugen. Eine offene Kommunikation über Erfolgsraten, mögliche Risiken und die entstehenden Kosten schafft Vertrauen und ermöglicht es, eine gut informierte Entscheidung zu treffen.

Fazit

Social Freezing bietet zwar keine Garantie für eine spätere Schwangerschaft, kann aber die Chancen deutlich erhöhen. Frauen, die ihre Familiengründung aus beruflichen oder persönlichen Gründen verschieben möchten, sollten sich frühzeitig über die Möglichkeiten des Social Freezings in einem Kinderwunschzentrum informieren.

Bei Cada unterstützen wir dich mit einer ausführlichen und persönlichen Beratung zum Social Freezing. Vereinbare ganz einfach einen Termin mit unseren Experten und erfahre mehr über deine Chancen.