Hast du in der Prämenopause noch Chancen, schwanger werden? In diesem Artikel erfährst du alles über die Wechseljahre und die körperlichen Veränderungen.

Key Facts

  • Die Prämenopause beginnt oft ab dem 40. Lebensjahr und markiert den Beginn der Wechseljahre
  • Die Produktion von Östrogen und Progesteron sowie die Anzahl der freigesetzten Eizellen nehmen ab
  • Bis zur Menopause ist es möglich schwanger zu werden
  • Durch Ultraschall und Bluttests kann die Fruchtbarkeit in der Prämenopause beurteilt werden
  • Frauen ab 40 sollten sich bei Kinderwunsch an ein Kinderwunschzentrum wenden, um ihre Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen

Einleitung

Wenn du schwanger werden möchtest und bereits über 40 bist, fragst du dich, vielleicht wie gut deine Chancen auf eine Schwangerschaft stehen und ob du noch fruchtbar bist. Bereits mit Anfang 40 kann die Prämenopause beginnen, was erhebliche Auswirkungen auf deine Fruchtbarkeit und Familienplanung bedeuten kann.

In diesem Artikel klären wir, was in der Prämenopause und der Perimenopause passiert und ob du in dieser Zeit noch schwanger werden kannst.

Was ist die Prämenopause?

Die Prämenopause markiert den Beginn der Wechseljahre (Klimakterium). In dieser Zeit ist die Frau zwar noch fruchtbar, aber die Abstände zwischen den Regelblutungen werden immer länger. In dieser Phase werden stetig weniger Sexualhormone produziert, insbesondere das Gelbkörperhormon Progesteron. Die Prämenopause beginnt bei vielen Frau mit dem 40. Lebensjahr.

Was passiert in der Prämenopause?

Die hormonelle Umstellung läuft schleichend ab, wodurch in der Anfangsphase noch keine Beschwerden auftreten müssen. Durch die geringere Hormonproduktion nimmt die Funktion der Eierstöcke ab, wodurch weniger Eizellen in den Follikeln heranreifen. Die Eierstöcke produzieren allmählich weniger Östrogen und Progesteron, und die Zahl der freigesetzten Eizellen nimmt ab.

Wenn 12 Monate seit der letzten Regelblutung vergangen sind, gilt der Übergang in die Wechseljahre als abgeschlossen. In den Wechseljahren hört die Menstruation vollständig auf, und es ist nicht mehr möglich, schwanger zu werden. Bei den meisten Frauen tritt die Menopause im Alter zwischen 45 und 55 Jahren ein. Das Durchschnittsalter für die Menopause liegt in Industrienationen bei 50-52 Jahren.

Vor der Menopause, wenn die Perioden nur unregelmässiger sind, spricht man von der Perimenopause. Die Perimenopause beginnt in der Regel irgendwann in den Vierzigern, aber manche Frauen können auch schon in den Dreissigern in die vorzeitige Menopause kommen. Das mittlere Alter bei Beginn der Perimenopause liegt bei 47,5 Jahren.

In welchem Alter beginnt die Prämenopause?

Mit der Menopause, der letzten natürlichen Monatsblutung einer Frau, endet die Perimenopause. Die Postmenopause beginnt 1 Jahr nach der Menopause und geht nach 10 bis 15 Jahren in das Senium über.

Welche Symptome treten in der Prämenopause auf?

Einige häufige Symptome während des Übergangs in die Wechseljahre sind:

  • Hitzewallungen
  • Nächtliche Schweissausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Scheidentrockenheit
  • Harnwegsinfektionen
  • Depressive Verstimmungen
  • Antriebslosigkeit
  • Libidoverlust
  • Fruchtbarkeitsprobleme
  • Veränderungen des Cholesterinspiegel
  • Gewichtszunahme
  • Wassereinlagerungen
  • Unregelmässige Menstruationszyklen und Zwischenblutungen

Wechseljahresbeschwerden können in dieser Zeit variieren, da der Hormonspiegel stark schwankt. Einige Frauen entscheiden sich in dieser Zeit für eine Hormonersatztherapie, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Viele Frauen stellen fest, dass niedrig dosierte Verhütungsmittel dem Östrogenmangel entgegenwirken und viele Symptome lindern können. Auch Progesteron kann verabreicht werden. Antidepressiva können bei einigen der Symptome helfen.

Dies sollte jedoch mit der Frauenärztin und der Frauenarzt und/oder einer Psychiaterin respektive einem Psychiater besprochen werden.

Begleitende Erkrankungen in den Wechseljahren

Es gibt mehrere Erkrankungen, die mit der Prämenopause und Perimenopause gehäuft auftreten:

  • Psychische Probleme: Depressionen und Stimmungsschwankungen können in der Perimenopause aufgrund des schwankenden Östrogenspiegels zunehmen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Frauen in den Wechseljahren berichten häufig von Herzrasen, Herzklopfen und damit verbundenen Schwindelgefühlen.
  • Osteoporose: Ein Drittel der Frauen erkrankt nach den Wechseljahren an Osteoporose. Ein wesentlicher Auslöser dafür die verminderte Östrogenproduktion des Körpers. Aus diesem Grund ist eine ausgewogene Ernährung und eine individuelle Beratung durch den Frauenarzt oder die Frauenärztin essenziell.

Was kann ich gegen die Beschwerden in der Prämenopause tun?

Hormontherapie

Um den Hormonhaushalt wieder auszugleichen, kann der Frauenarzt oder die Frauenärztin eine hormonelle Behandlung empfehlen.

  • Hormonersatztherapie: Diese Art der Hormontherapie gibt es als Hautpflaster, Pille, Creme oder Gel. Sie ist die wirksamste Behandlung für nächtliche Schweissausbrüche und Hitzewallungen.
  • Vaginales Östrogen: Diese Creme wird direkt in die Vagina verabreicht und kann helfen, vaginale Beschwerden und Scheidentrockenheit sowie einige Symptome beim Wasserlassen zu lindern.

Änderungen des Lebensstils

Auch eine Änderung der Lebensweise kann hilfreich sein, wie zum Beispiel:

Phytoöstrogene

Phytoöstrogene sind in Pflanzen enthaltene Stoffe, die in ihrer Struktur und Funktion dem Sexualhormon Östrogen ähneln. So haben laut einer Meta-Studie Phytoöstrogene das Potenzial den Östrogenmangel auszugleichen, Beschwerden zu mildern und Erkrankungen vorzubeugen. Die Hauptquelle für Phytoöstrogene ist Soja. Daneben enthalten aber auch Leinsamen, Kürbiskerne, Knoblauch oder Brokkoli pflanzliche Östrogene.

Wie kann ich feststellen, ob ich noch einen Eisprung habe?

Der beste Weg, um festzustellen, ob du noch einen Eisprung hast oder nicht, ist ein Besuch bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen respektive einem Reproduktionsmediziner oder einer Reproduktionsmedizinern. Durch eine Ultraschalluntersuchung und einen Bluttest zur Bestimmung der Hormonwerte kann abgeschätzt werden, ob du noch noch fruchtbar bist.

Einige Anzeichen, an denen du dich ebenfalls orientieren kannst, sind:

  • Veränderungen des Zervixschleims: Um den Zeitpunkt des Eisprungs herum verändert sich der Schleim. Er wird klarer. Ausserdem wird er dehnbar und flüssig, ähnlich wie rohes Eiweiss. Das kann ein Indikator dafür sein, dass du noch fruchtbar ist.
  • Anstieg der Basaltemperatur: Während des Eisprungs steigt die Basaltemperatur leicht an. Hierfür muss jeden Morgen die Temperatur gemessen werden.
  • Gesteigerte Libido: Zwei bis drei Tage vor dem Höhepunkt der Fruchtbarkeit steigt das sexuelle Verlangen in der Regel an.
  • Ovulationsschmerz: Der Ovulationsschmerz ist ein stechender Schmerz im Unterbauch, der in der Mitte des Zyklus auftreten kann.
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS): Nach dem Eisprung und vor der Periode spüren viele Frauen Symptome wie Brustspannen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Blähungen verspüren.

Kann ich in der Prämenopause noch schwanger werden?

Bis zum Erreichen der Menopause, d. h. bis zu 12 Monaten ohne Menstruationszyklus, ist es möglich, schwanger zu werden. Allerdings sind die Chancen, schwanger zu werden, sehr gering. Daher solltest du auf jeden Fall verhüten, wenn du eine Schwangerschaft vermeiden willst.

Während der Prämenopause oder Perimenopause nehmen Anzahl und Qualität der Eizellen stetig ab. Eine Frau wird mit allen Eizellen geboren, die sie im Laufe ihres Lebens haben wird. Mit jedem Menstruationszyklus nimmt die Anzahl der Eizellen (ovarielle Reserve) ab.

Auch die Qualität der Eizellen (oder die Anzahl der chromosomal normalen Eizellen) nimmt mit der Zeit ab. Eizellen mit einer abnormalen genetischen Beschaffenheit nisten sich weniger wahrscheinlich in der Gebärmutter ein oder können leichter zu einer Fehlgeburt führen. Aus diesen Gründen ist es mit zunehmendem Alter schwieriger, schwanger zu werden oder ein Kind auszutragen.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, ob und wie du mit 40+ noch schwanger werden kannst, empfehlen wir dir diesen Artikel.

Wie kann ich die Chance auf eine Schwangerschaft in der Prämenopause erhöhen?

Wenn du bereits 40 bist, solltest du nach Möglichkeit ein Kinderwunschzentrum aufsuchen und eine Fruchtbarkeitsanalyse durchführen lassen. Nur durch eine umfassende Hormonanalyse bei dem verschiedene Geschlechtshormone, das luteinisierende Hormon (LH), das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das Anti-Müller Hormon (AMH) gemessen werden und eine Ultraschalluntersuchung deiner Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter kannst du herausfinden, ob du noch fruchtbar bist und ob du auf natürlichem Wege noch schwanger werden kannst.

Ebenso sollte dein Partner ein Spermiogramm durchführen lassen, um die Spermienqualität sowie die Anzahl und Beweglichkeit der Spermien beurteilen zu lassen. Wenn nach 6 Monaten ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eingetreten ist, solltet ihr euch in einem Kinderwunschzentrum beraten lassen.

Hier stehen euch verschiedene Optionen wie eine hormonelle Stimulation, eine Insemination (IUI) oder eine In-vitro-Fertilisation zur Verfügung.

Auf unserer Website erfährst du mehr über die Hormontherapie und die IUI.

Fazit

Die Prämenopause und Perimenopause sind ein entscheidender Lebensabschnitt der Frau, der von hormonellen Veränderungen und potenziellen Fruchtbarkeitsproblemen begleitet wird. Während die Prämenopause den Beginn der Wechseljahre markiert und die Fruchtbarkeit allmählich abnimmt, bringt die Perimenopause weitere Herausforderungen mit sich, wie unregelmässige Menstruationszyklen und andere Beschwerden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass während dieser Phasen der Wechseljahre die Chancen auf eine Schwangerschaft abnehmen, da die Anzahl und Qualität der Eizellen sinkt. Trotzdem besteht bis zum Einsetzen der Menopause die Möglichkeit einer Schwangerschaft, wenngleich sie gering ist.

Frauen, die mit 40 Jahren oder älter schwanger werden möchten, sollten sich über ihre Fruchtbarkeit informieren und gegebenenfalls ärztliche Untersuchungen durchführen lassen, um ihre Chancen zu beurteilen. Ein Kinderwunschzentrum kann dabei unterstützen und verschiedene Behandlungsoptionen wie hormonelle Stimulation oder In-vitro-Fertilisation anbieten.

Es ist entscheidend, dass Frauen sich während der Prämenopause und Perimenopause um ihre Gesundheit kümmern, ihren Lebensstil anpassen und bei Bedarf ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Wenn du wissen möchtest, wie es um deine Fruchtbarkeit bestellt ist, empfehlen wir dir und deinem Partner respektive deiner Partnerin einen umfassenden Fruchtbarkeitstest mit einer professionellen medizinischen Beratung in der Cada Praxis.

Die Kosten für die Fruchtbarkeitsanalyse werden in der Regel von der Krankenversicherung erstattet.

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