Erfahre alles über die Einnistung - von den Voraussetzungen, dem Zeitpunkt der Einnistung bis hin zu Faktoren, die die Einnistung behindern können.
Key Facts
- Die Einnistung (Implantation) ist der Prozess, bei dem sich die befruchtete Eizelle an der Gebärmutterwand anheftet
- Die Einnistung erfolgt zwischen dem 5. und 12. Tag nach dem Eisprung
- Schwangerschaftstests sind ab dem 1. Tag der ausbleibenden Periode sinnvoll, da dann genügend hCG im Urin vorhanden ist
- Bis zu 25 % der Frauen erleben leichte Schmierblutungen (Einnistungsblutungen)
- Bereits bei Kinderwunsch sollte Folsäure eingenommen und auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung geachtet werden
Einleitung
Wann ist die Einnistung und welchen Faktoren beeinflussen den Prozess? Die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut ist die entscheidende Phase, damit eine Schwangerschaft überhaupt zustande kommt. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf den Zeitpunkt der Einnistung und die Bedingungen, die für die Einnistung erfüllt sein müssen.
Wann findet die Einnistung statt?
Die Einnistung findet zwischen dem 5. und 12. Tag nach dem Eisprung statt. In den meisten Fällen erfolgt sie 8 bis 10 Tage nach der Empfängnis. Der genaue Zeitpunkt kann also davon abhängen, wann dein Eisprung war und ob die Empfängnis eher früher oder später an deinen fruchtbaren Tagen stattfand.
Ab wann kann ich die Einnistung im Ultraschall sehen?
In der Regel ist erst ab der 5. bis 6. Schwangerschaftswoche etwas im Ultraschall erkennbar. Wahrscheinlich wirst du bereits eine Fruchthöhle sehen können (und mit etwas Glück die ersten embryonalen Anlagen). In der 7. bis 8. Schwangerschaftswoche kann dann der Herzschlag festgestellt werden, wodurch die Schwangerschaft als bestätigt gilt.
Was ist die Einnistung?
Die Einnistung der befruchteten Eizelle ist ein frühes Stadium der Empfängnis, mit dem die Anheftung der Eizelle an der Gebärmutterwand bezeichnet wird. Bei der Einnistung müssen im Vorfeld viele kleine Prozesse in Körper der Frau ablaufen, damit es überhaupt zu einer Schwangerschaft kommen kann.
Wie verläuft die Einnistung?
- Befruchtung: Wenn die reife Eizelle aus dem Follikel (Eibläschen) im Eierstock entlassen wird, bahnt sie sich ihren Weg zum Eileiter. Dort kann sie bei Geschlechtsverkehr während der fruchtbaren Tage von der Samenzelle des Mannes befruchtet werden.
- Zellteilung: Nach der Verschmelzung von Spermium und Eizelle beginnt die Zellteilung und die befruchtete Eizelle wandert durch einen der Eileiter in die Gebärmutterhöhle. Dieser schnellwachsende Zellhaufen wird Blastozyste genannt.
- Implantation: In der Gebärmutter angekommen, muss sich dieses kleine Zellbündel in die Gebärmutterwand einnisten (Implantation). Dieser Schritt - die so genannte Nidation - führt zu einem Anstieg verschiedener Hormone (Östrogen, Progesteron und des Schwangerschaftshormons hCG (humanes Choriongonadotropin)).
- Bildung von Progesteron: Wenn es jedoch zur Einnistung kommt, sorgen deine Hormone - die im späteren Verlauf auch zu Verstopfungen oder Übelkeit führen können - dafür, dass sich der Mutterkuchen (Plazenta) und der Embryo entwickeln und die Schwangerschaft stabil bleibt.
Ab wann kann ich einen Schwangerschaftstest machen?
Einen Schwangerschaftstest kannst du frühestens ab dem ersten Tag der ausbleibenden Menstruationsblutung durchführen. Erst dann ist genügend hCG in deinem Urin vorhanden, damit der Schwangerschaftstest reagiert. Mitunter kann es auch länger dauern, bis dein Körper genügend hCG bildet.
Ein eindeutiges Ergebnis erhältst du bei deinem Frauenarzt durch einen Bluttest.
Kann man die Einnistung bereits vor dem positiven Schwangerschaftstest sehen?
Nein, leider ist das nicht möglich. Zu dieser Zeit ist der Embryo erst 0.1-0.2 mm gross, was im Ultraschall noch nicht sichtbar ist. Mehr dazu erfährst du von der Gynäkologin Dr. med. Heidi Gößlinghoff:
Einnistung Anzeichen & Symptome
Vermutlich fragst du dich, ob du die Einnistung spüren kannst und hast vielleicht schon einmal etwas von der sogenannten Einnistungsblutung gehört. Mögliche Schwangerschaftssymptome variieren von Frau zu Frau und werden unterschiedlich intensiv wahrgenommen. Während beispielsweise einige Frauen schon sehr früh von Übelkeit geplagt sind, bleiben andere davon gänzlich verschont.
Im Folgenden geben wir dir einen Überblick über die Anzeichen einer möglichen Schwangerschaft:
Blutungen
Es ist nicht ganz klar, wie häufig Einnistungsblutungen sind. Es wird angenommen, dass bei bis zu 25 % der Frauen im ersten Trimester Blutungen oder Schmierblutungen auftreten, die mit der Einnistung zusammenhängen.
Diese Blutung kann verwirrend sein, weil sie etwa zu dem Zeitpunkt auftreten kann, zu dem deine Menstruation einsetzen würde. Im Gegensatz zur Regelblutung ist die Einnistungsblutung jedoch eher hellrosa oder braun (im Gegensatz zum hellen oder dunklen Periodenblut). Ausserdem ist die Einnistungsblutung eher eine leichte Blutung, ähnlich einer Schmierblutung.
Diese Schmierblutung kann einmalig auftreten, einige Stunden oder sogar bis zu 3 Tage andauern. Möglicherweise bemerkst du beim Abwischen oder auf der Unterwäsche etwas rosafarbenen oder bräunlichen Ausfluss.
Ziehen im Unterbauch
Nach der Einnistung kommt es zu einem Hormonschub. Dieser Hormonanstieg kann zu einem leichten Ziehen oder sogar zu Krämpfen führen. Ausserdem passiert in deiner Gebärmutter eine Menge, wenn sich die befruchtete Eizelle einnistet und wächst.
Es gibt zwar keine Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass die Einnistung selbst Krämpfe verursacht, aber einige Frauen verspüren zum Zeitpunkt der Einnistung einen sogenannten Einnistungsschmerz, der sich als ein Spannungsgefühl im Unterleib, Schmerzen im unteren Rücken oder Krämpfen ausdrückt.
Ausfluss
Falls du dich bereits mit deinem Zervixschleim auseinandergesetzt hast, wirst zu feststellen, dass sich dieser möglicherweise verändert hat. Während des Eisprungs ist dein Zervixschleim klar, spinnbar und flüssig (ähnlich wie Eiweiss).
Nach der Einnistung kann der Zervixschleim dickflüssiger werden und klar oder weiss sein. In der Frühschwangerschaft können steigende Progesteron- und Östrogenwerte dazu führen, dass vermehrt Ausfluss aus der Scheide austritt.
Allerdings solltest du beachten, dass der Zervixschleim allein kein klarer Indikator für eine Einnistung ist, sondern durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird (Hormone, Stress, Geschlechtsverkehr oder Periode usw.).
Blähungen
Der Anstieg des Hormons Progesteron in der Frühschwangerschaft kann zu einem trägeren Verdauungssystem führen. Dadurch kannst du aufgebläht fühlen. Aus diesem Grund wird der anfängliche Blähbauch in der Frühschwangerschaft oft mit einem Babybauch verwechselt. Auch kurz vor der Periode kann durch den Progesteronanstieg ein Blähbauch entstehen.
Empfindliche Brüste
Nach der Einnistung steigen die Werte des Hormons hCG sowie der Sexualhormone Östrogen und Progesteron rasch an. Dies kann dazu führen, dass sich die Brüste schwer anfühlen und berührungsempfindlich sind. Da auch viele Frauen vor ihrer Periode empfindliche Brüste haben, lässt dieses Anzeichen allein nicht auf eine Schwangerschaft schliessen.
Übelkeit
Das wohl bekannteste Symptom der Frühschwangerschaft ist Übelkeit, auch bekannt als "Morgenübelkeit" (obwohl sie zu jeder Tageszeit auftreten kann).
Ein erhöhter Progesteronspiegel nach der Einnistung kann zu Übelkeit führen. Sie kann bei manchen Frauen bereits in der 4. oder 5. Schwangerschaftswoche auftreten (etwa zu der Zeit, in der die Periode ausbleibt).
Steigende hCG-Werte und ein empfindlicherer Geruchssinn können die Übelkeit noch verschlimmern.
Stimmungsschwankungen
Himmelhoch jauchzend in der einen Minute, zu Tode betrübt in der anderen? Wenn die Hormone verrückt spielen, geraten oft auch die Gefühle durcheinander. Und wieder einmal ist hier der schnelle Anstieg von Östrogen, Progesteron und hCG verantwortlich.
Abfall der Basaltemperatur
Wenn du regelmässig deine Basaltemperatur misst, kannst du unter Umständen um den Zeitpunkt der Einnistung einen kurzzeitigen Abfall der Temperatur wahrnehmen.
Normalerweise ist die Temperatur vor dem Eisprung niedriger, steigt mit dem Eisprung auf ca. 37 °C an und fällt wieder ab, bevor die Periode einsetzt. Wenn du schwanger bist, bleibt die Temperatur erhöht.
Doch bei einigen Frauen scheint die Temperatur um den Zeitpunkt der Einnistung herum leicht zu sinken. Die Temperaturkurve hat hier quasi einen Knick und steigt dann langsam wieder an (bei der Periode würde sie weiter sinken). Es wird vermutet, dass dies auf einen Östrogenanstieg zurückzuführen ist, aber das ist nicht ganz klar.
Welche Faktoren können die Einnistung behindern?
Es gibt grundsätzlich zwei wesentliche Faktoren, die die Einnistung behindern können.
Zu zwei Drittel kann eine Einnistung durch eine unzureichend aufgebaute Gebärmutterschleimhaut (etwa durch einen Progesteronmangel), Polypen oder Myome in der Schleimhaut der Gebärmutter oder Auffälligkeiten der Gebärmutter (beispielsweise ein Septum) gestört werden.
Das andere Drittel macht der Embryo aus. Die häufigste Ursache ist hier eine Anomalie im Erbgut, entweder durch erbliche Faktoren bei der Mutter oder beim Vater oder durch eine zufällige genetische Fehlbildung bei der Befruchtung. Ein weiterer Grund kann sein, dass die Eizelle nicht gesund war.
Was ist das Einnistungsfenster?
Innerhalb des Menstruationszyklus gibt es ein sogenanntes Einnistungsfenster, in dem die Gebärmutterschleimhaut optimal auf die Einnistung eines Embryos vorbereitet ist. Nur in diesem Zeitfenster ist eine erfolgreiche Empfängnis möglich. Ist dieses Fenster zeitlich verschoben, kann dies zu Einnistungsversagen (Implantationsversagen) führen kann.
Ein ERA-Test (Endometrial Receptivity Analysis) untersucht die Empfänglichkeit (Rezeptivität) der Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung des Embryos. So kann das individuelle Implantationsfester bestimmt werden und die Behandlungsmöglichkeiten entsprechend angepasst werden (Zeitpunkt des Embryotransfers, Medikamente oder immunologische Therapien), um die Einnistung zu verbessern.
Was kann ich tun, um die Einnistung zu fördern?
Leider kannst du die Einnistung nicht fördern, da diese von vielen Faktoren abhängen kann. Allerdings solltest du bei Kinderwunsch bereits mit der Einnahme von Folsäure beginnen, um Neuralrohrdefekte bei deinem Kind zu verhindern. Ausserdem solltest du auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achten.
Im Podcast von Dr. Sarah Plack erfährst du, ob und wie du die Einnistung nach dem Embryotransfer unterstützen kannst:
Fazit
Wenn du einen Kinderwunsch hast, achtest du womöglich jeden Monat intensiv auf jedes Anzeichen, das auf eine Schwangerschaft hindeuten könnte. In vielen Fällen sind die ersten Schwangerschaftsanzeichen die gleichen wie bei dem prämenstruellen Syndrom (PMS) vor der Periode.
Nach der Befruchtung der Eizelle durch die Spermien muss die Eizelle vom Eileiter in die Gebärmutterhöhle wandern und sich dann in die gut aufgebaute Gebärmutterschleimhaut einnisten. Hier müssen also einige Voraussetzungen zusammenkommen, damit die Einnistung erfolgreich ist. Erbliche Defekte oder körperliche Ursachen wie Polypen oder Myome in der Gebärmutter können die Einnistung verhindern.
Wenn du wissen möchtest, ob du schwanger bist, kannst du frühestens ab dem Tag deiner ausbleibenden Periode einen Schwangerschaftstest durchführen. Wenn du bisher noch nicht schwanger geworden bist oder deine Schwangerschaften in einer Fehlgeburt geendet sind, helfen wir dir bei Cada gerne weiter.