Eine niedrige Spermienzahl ist eine häufige Ursache für eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit. In diesem Artikel geben wir dir 9 Tipps, wie du die Anzahl deiner Spermien steigern kannst.

Eine niedrige Spermienzahl ist eine häufige Ursache für eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit. Zum Glück gibt es einige Massnahmen, die du ergreifen kannst, um deine Spermienzahl zu steigern und die Chancen für dich und deine Partnerin zu verbessern, um euren Kinderwunsch zu erfüllen. In diesem Artikel geben wir dir 9 Tipps, wie du die Anzahl deiner Spermien steigern kannst.

Dafür möchten wir dir zunächst die wichtigsten Informationen über Spermien vorstellen.

Sperma und Spermienqualität

Spermien sind die männliche Geschlechtszellen (auch Gameten genannt), die für die Befruchtung einer reifen weiblichen Eizelle (Ovum) verantwortlich sind und die Hälfte des Erbguts für den Embryo beisteuern.

Die Spermien werden in den Hoden durch einen Prozess namens Spermatogenese produziert, bei dem die Samenzellen mit Hilfe verschiedener Hormone, darunter Testosteron, gebildet werden. Danach wandern sie in den Nebenhoden, wo sie heranreifen. Die Samenblase oder auch Bläschendrüse, die sich oberhalb der Prostata befindet, reichert das Ejakulat mit einem Sekret an.

Das Sekret der Samenbläschen versorgt die Spermien mit Fruchtzucker (Fruktose), was die Beweglichkeit der Spermien fördert. Wenn ein Mann sexuell stimuliert wird, vermischen sich die Spermien mit dem Samen (Samenflüssigkeit oder Seminalplasma), zu einer dicken, weisslichen Flüssigkeit, die die Samenzellen bei der Ejakulation über die Samenleiter aus dem Penis transportiert. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel zur männlichen Anatomie.

Gesunde Spermien sind wichtig für die Fortpflanzung und die Zeugungsfähigkeit. Die Gesundheit der Spermien wird anhand mehrerer Merkmale bestimmt und gemessen:

  • Das Aussehen der Spermien (Morphologie) bezieht sich auf die Form und Grösse der einzelnen Samenzellen. Ein normal geformtes Spermium hat einen ovalen Kopf und einen langen Schwanz.
  • Die Beweglichkeit der Spermien (Motilität) bezieht sich auf die Fähigkeit der Spermien, sich schnell vorwärts zu bewegen.
  • Die Spermienzahl bezieht sich auf die Gesamtzahl der Samenzellen, die in einem Samenerguss vorhanden sind. Die Spermienzahl kann anhand der Konzentration (Anzahl der Spermien pro ml Samenflüssigkeit) oder anhand der absoluten Anzahl der Spermien im Ejakulat gemessen werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisationliegt eine normale Spermienkonzentration bei > 15 Millionen/ml Ejakulat.

Wann spricht man von einer niedrigen Spermienzahl?

Man spricht von einer niedrigen Spermienzahl (auch Oligospermie genannt), wenn die Anzahl der Spermien in einem Milliliter Ejakulat unter 15 Millionen liegt. Eine Oligospermie kann leicht, mittel oder schwer ausgeprägt sein.

Bei Männern, in deren Ejakulat keine Spermien nachweisbar sind, kann eine sogenannte Azoospermie vorliegen, die auf andere Weise behandelt wird.

Wirkt sich eine niedrige Spermienzahl auf die Chancen einer Schwangerschaft aus?

Auch wenn es nur ein einzelnes Spermium braucht, um eine Eizelle zu befruchten, kann eine niedrige Spermienzahl eure Chancen auf eine Schwangerschaft mindern. Denn im Allgemeinen gilt: Je niedriger die Spermienzahl, desto schwieriger kann es sein, schwanger zu werden.

Eine niedrige Spermienzahl kann auch mit zusätzlichen Faktoren zusammenhängen, die sich nachteilig auf die Fruchtbarkeit auswirken, z. B. genetische Erkrankungen, Fortpflanzungsstörungen und hormonelle Ungleichgewichte. In diesen Fällen kann die Spermienzahl nur einer von mehreren Faktoren sein, die die Zeugung eines Kindes erschweren.

Wann kann es sinnvoll sein, meine Spermienzahl überprüfen zu lassen?

Wenn ihr euch ein Kind wünscht, solltest du deine Spermienzahl überprüfen lassen, wenn:

  • du und deine Partnerin seit mehr als einem Jahr regelmässig Geschlechtsverkehr habt und bisher noch keine Schwangerschaft eingetreten ist. Wenn deine Partnerin 35 Jahre oder älter ist, solltest du bereits nach sechs Monaten ohne eingetretene Schwangerschaft deine Spermienzahl überprüfen lassen.
  • bei dir eine Erkrankung diagnostiziert wurde, die deine Fortpflanzungsfähigkeit oder deine sexuelle Funktionsfähigkeit beeinträchtigen kann. Dazu können eine schwere bakterielle Infektion, eine genetische Störung oder eine sexuelle Störung gehören.
  • du dich einer Behandlung unterzogen hast, die dein Fortpflanzungssystem oder deine Sexualfunktion beeinträchtigt haben könnte, z. B. eine Chemotherapie.
  • du regelmässig unter einer sexuellen Funktionsstörung leidest, z. B. Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder zu ejakulieren.

Wie kann ich herausfinden, ob meine Spermienzahl zu niedrig ist?

Der erste Schritt, um herauszufinden, ob deine Spermienzahl zu niedrig ist, besteht darin, einen Termin bei einem Urologen oder in einer Kinderwunschklinik zu vereinbaren. Nach einem ersten Beratungsgespräch, einer Untersuchung und Bluttests zur Feststellung der Fruchtbarkeit werden deine Kinderwunschspezialist:innen ein Spermiogramm anfertigen.

Hierfür gibst du eine Spermaprobe ab. Neben der Messung der Spermamenge werden bei einem Spermiogramm weitere Parameter des Spermas wie der pH-Wert oder Leukozyten ausgewertet, um Anomalien festzustellen.

Wodurch kann eine niedrige Spermienzahl hervorgerufen werden?

Eine niedrige Spermienzahl kann durch deinen Lebensstil, Umwelteinflüsse und/oder eine Krankheit bedingt sein. Obwohl es viele Risikofaktoren für eine niedrige Spermienzahl gibt, ist die genaue Ursache schwer zu bestimmen. In den meisten Fällen ist die Ursache für eine niedrige Spermienzahl unbekannt (auch als idiopathisch bezeichnet).

In diesem Abschnitt stellen wir einige der häufigsten Risikofaktoren vor, die deine Spermienproduktion beeinträchtigen können. Wichtig dabei ist, dass die folgenden Faktoren nicht nur die Anzahl deiner Spermien beeinflussen, sondern auch die Qualität und Funktion deiner Spermien beeinträchtigen können.

Lebensstil

Dein Lebensstil kann sich erheblich auf deine Spermien auswirken. Dazu zählen:

  • Starker Alkoholkonsum. Wiederholt übermässiger Alkoholkonsum wird mit einer verminderten Spermienproduktion und Spermaqualität in Verbindung gebracht.
  • Rauchen, Nikotin- und Drogenkonsum. Der gewohnheitsmässige Konsum von Nikotin und einigen Freizeitdrogen steht mit einer verminderten Spermienproduktion, -qualität und -anzahl in Zusammenhang.
  • Übergewicht und Adipositas. Die Auswirkungen von Adipositas auf die Spermatogenese sind allgemein bekannt. Übergewicht kann sich auf die Spermienproduktion auswirken. Das hierdurch entstandene hormonelle Ungleichgewicht verringert die Anzahl der Sertoli-Zellen (Zellen in den männlichen Hoden, die die Spermienproduktion regulieren) und trägt zu einer erhöhten Temperatur im Hodensack bei.
  • Emotionaler Stress. Sowohl akuter Stress (der durch ein plötzliches Ereignis ausgelöst wird) als auch chronischer Stress (ein anhaltendes Gefühl über einen längeren Zeitraum) können ein hormonelles Ungleichgewicht verursachen, das sich auf die Spermienproduktion und die Spermienqualität auswirken kann.

Medizinische Faktoren

Wenn die Ursachen für eine niedrige Spermienzahl mit gesundheitlichen Problemen zusammenhängen oder medizinische Behandlungen erfordern, spricht man von medizinischen Faktoren. Einige häufige medizinische Faktoren sind:

  • Varikozele. Unter einer Varikozele versteht man eine Gruppe geschwollener Venen im Hodensack. Dies ist nicht ungewöhnlich, und bedeutet nicht immer, dass dies eine Auswirkung auf deine Zeugungsfähigkeit hat. Es ist zwar unklar, wie sich eine Varikozele genau auf die Fruchtbarkeit auswirkt, aber sie kann zu einer verringerten Spermienzahl führen.
  • Genetische Erkrankungen. Es gibt diverse genetische Erkrankungen wie das Klinefelter-Syndrom und Mukoviszidose, die zu einer eingeschränkten Zeugungsfähigkeit aufgrund einer verminderten Spermienproduktion führen können.
  • Hormonelles Ungleichgewicht. Damit der hochkomplexe Prozess der Spermatogenese ablaufen kann, muss dein Körper Hormone produzieren, die die Spermienproduktion anregen. Wenn die für die Hormonproduktion verantwortlichen Organe (Hoden, Hypothalamus und Hypophyse) nicht richtig funktionieren, kann dies zu einer niedrigen Spermienzahl führen.
  • Medizinische Behandlungen oder Eingriffe. Bestimmte medizinische Behandlungen können sich auf die Spermienproduktion und die allgemeine Zeugungsfähigkeit auswirken. Einige Beispiele hierfür sind Chemotherapie, Hodenoperationen, Testosteronersatztherapie und verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente.
  • Ejakulatorische Dysfunktion. Eine niedrige Spermienzahl kann aber auch durch eine verminderte Ejakulation oder das Ausbleiben dieser (auch als Anejakulation bekannt) bedingt sein. Ejakulationsstörungen können verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen Diabetes, Wirbelsäulenverletzungen, Operationen der Harnwege oder der Prostata und Medikamente.

Umwelteinflüsse

Umwelteinflüsse beziehen sich auf äussere Einflüsse, die deine Spermienzahl beeinflussen können, wie z. B:

  • Exposition gegenüber Chemikalien und Schwermetallen. Der Kontakt mit bestimmten Chemikalien (wie Pestiziden, Herbiziden, Flammschutzmitteln, Bisphenol (BPA) und Phthalaten) und Schwermetallen (wie Blei und Cadmium) kann die Spermienproduktion und die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Strahlenbelastung. Die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung (z. B. Röntgenstrahlen, Strahlentherapie, Nuklearunfälle) kann die Spermienproduktion und -parameter möglicherweise dauerhaft beeinträchtigen. Die Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung (z. B. Handys, Laptops, Mikrowellen) sind nicht eindeutig geklärt.
  • Exposition der Hoden gegenüber hohen Temperaturen. Wenn die Hoden hohen Temperaturen ausgesetzt werden, kann dies die Spermienproduktion beeinträchtigen und zu Unfruchtbarkeit führen. Im nachfolgenden Abschnitt erfährst du mehr dazu.

9 Tipps zur Verbesserung deiner Spermienzahl

Es gibt eine Reihe von Massnahmen, mit denen ihr eure Chance auf eine Schwangerschaft steigern könnt. In diesem Abschnitt geben wir die 9 Tipps, wie du deine Spermienzahl steigern und deine Zeugungsfähigkeit verbessern kannst.

1. Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung kann dir helfen, verschiedenen Erkrankungen, die sich auf deine Zeugungsfähigkeit auswirken können, vorzubeugen oder diese zu mildern. Dazu gehören beispielsweise Adipositas und Diabetes Typ 2. Wenn du auf deine Kalorienzufuhr achtest, den Verzehr von gesättigten Fetten, Transfetten und Zucker einschränkst und Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte zu dir nimmst, ist es wahrscheinlicher, ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten. Darüber hinaus kann sich eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Nüsse, Samen und Pflanzenöle) und den Vitaminen C und E (diverse Obst- und Gemüsesorte sowie Nüsse) ist, positiv auf deine Spermienqualität und Zeugungsfähigkeit auswirken.

Es besteht zwar ein allgemeiner Konsens darüber, dass eine gesunde Ernährung mit einer guten reproduktiven Gesundheit und Fruchtbarkeit einhergeht, wie genau gesunde Ernährung definiert wird, ist jedoch nicht eindeutig geklärt. Bei Fragen wende dich am besten an deine Kinderwunschexpert:innen.

2. Regelmässige sportliche Aktivitäten

In Kombination mit einer gesunden Ernährung sind regelmässige sportliche Aktivitäten eine hervorragende Möglichkeit, ein gesundes Gewicht zu halten. Darüber hinaus kann Sport ein positiver Weg zur Stressbewältigung sein und die Zeugungsfähigkeit erhöhen, indem auf diese Weise Entzündungen reduziert und dein Körper vor oxidativem Stress (OS) geschützt wird. OS kann sich erheblich auf die Zeugungsfähigkeit auswirken, da er die Qualität der Spermien beeinträchtigt und die Befruchtungsrate senkt.

Während sich regelmässiger Sport positiv auf eine verbesserte Spermien- und Samenproduktion auswirkt, führen bestimmte Sportarten (wie z. B. Radfahren) und intensives Training über einen längeren Zeitraum eher zu einer verminderten Spermien- und Samenproduktion.

3. Verzicht auf Rauchen und Freizeitdrogen

Der regelmässige Konsum von Nikotin und bestimmten Freizeitdrogen wie Marihuana, Opiaten, Amphetaminen und anabolen Steroiden (die zur Steigerung des Muskelwachstums und der Muskelreparatur eingenommen werden) hat nicht nur Auswirkungen auf deinen allgemeinen Gesundheitszustand, sondern beeinträchtigt nachweislich auch die Spermienproduktion, die Spermienqualität und die sexuelle Funktion. Diese Substanzen solltet ihr meiden, wenn deine Partnerin schwanger werden möchte.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass der Verzicht auf Drogen und Rauchen die Spermienzahl und -qualität sowie deinen allgemein Gesundheitszustand verbessern kann. Falls du unter Nikotin- oder Drogensucht leidest, können dich unsere Kinderwunschexpert:innen an Spezialist:innen verweisen, die dich beim Aufhören unterstützen.

4. Moderater Alkoholkonsum

Übermässiger Alkoholkonsum kann schwerwiegende Auswirkungen auf deine reproduktive und allgemeine Gesundheit haben. Insbesondere, starker Alkoholkonsum kann die Hormonproduktion beeinträchtigen. Dadurch kann der Testosteronspiegel sinken und die Spermienproduktion und -qualität beeinträchtigt werden. Dies kann auch zu Lebererkrankungen führen, die mit einer verminderten Hodenfunktion und Libido einhergehen.

Bislang ist noch unklar, welche Menge sich auf die Zeugungsfähigkeit auswirkt. Laut einer einer Meta-Analyse hatten Männer, die täglich Alkohol konsumierten, mit grösserer Wahrscheinlichkeit ein geringeres Spermavolumen und eine geringere Spermienbeweglichkeit als Männer, die gelegentlich oder gar keinen Alkohol tranken. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du sowohl die Menge als auch die Häufigkeit deines Alkoholkonsums mässigen.

5. Sprich mit deinen Kinderwunschexpert:innen über Medikamente, die du einnimmst

Deine Kinderwunschexpert:innen können dir sagen, ob und welche Medikamente deine Spermienzahl beeinträchtigen können.

6. Vermeide Hitzeeinwirkungen auf deine Hoden

Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die aus Gründen verschrieben werden, die nichts mit Fruchtbarkeit und Fortpflanzung zu tun haben, sich jedoch auf deine Spermienproduktion und Zeugungsfähigkeit auswirken können. Zu den gängigen Medikamenten, die die Spermatogenese beeinflussen, gehören Antidepressiva, Antiepileptika, antiretrovirale Medikamente, Antihistaminika und antineoplastische Medikamente (die zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden).

Die Temperaturregulierung ist für die Spermienproduktion von entscheidender Bedeutung. Eine Erhöhung der Temperatur im Hodensack um nur einige Grad wurde mit einer verminderten Spermienproduktion und Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht.

Verschiedenen Studien zufolge können mögliche Probleme mit der Spermienproduktion und -qualität zurückzuführen sein auf das Tragen von enger Kleidung oder Unterwäsche, Arbeiten in einer Umgebung mit Hitzeeinwirkung, einen längeren Aufenthalt in einem Whirlpool oder einer Sauna und längeres Sitzen mit angezogenen Beinen (z. B. bei der Arbeit an einem Laptop). In den meisten dieser Fälle hat sich die Spermienanzahl nach entsprechenden Anpassungen wieder reguliert.

Obwohl noch weitere Untersuchungen erforderlich sind, kann es für dich von Vorteil sein, lockerere Kleidung (z. B. Boxershorts) zu tragen, bei der Arbeit Vorsichtsmassnahmen zu treffen, den Besuch von Whirlpools und Saunen einzuschränken und deine Sitzposition anzupassen.

7. Vermeide Stress

Der Weg zu eurem Wunschkind kann nervenaufreibend sein. Es ist bekannt, dass emotionaler Stress einen grossen Einfluss auf die Gesundheit hat, aber er kann sich auch auf die Fruchtbarkeit auswirken. In einer Selbstauskunftsstudie hatten Männer, die in einem Zeitraum von drei Monaten zwei oder mehr akute Stresssituationen erlebten, mit höherer Wahrscheinlichkeit eine niedrigere Spermienkonzentration und eine geringere Spermienbeweglichkeit.

Zu den allgemein empfohlenen Massnahmen zur Stressbewältigung gehören regelmässiger Sport, ausreichend Schlaf, Freitzeitaktivitäten, eine gesunde Ernährung, die Einschränkung des Konsums von Alkohol und Stimulanzien, Unterstützung durch Freunde oder Familie sowie die Inanspruchnahme professioneller Hilfe.

Stress abzubauen ist oft leichter gesagt als getan. Sprich mit deinen Kinderwunschexpert:innen über dein Stresslevel, um mehr über Strategien und Möglichkeiten zur Stressbewältigung zu erfahren.

8. Ausreichend Schlaf

Schlaf ist lebenswichtig für das menschliche Funktionieren und kann eine Rolle bei der Regulierung von Emotionen, Stressabbau, gesteigerter Gedächtnisleistung und Aufmerksamkeit sowie der Verbesserung der körperlichen und geistigen Gesundheit spielen. Auch wenn die für ein optimales Funktionieren erforderliche Schlafmenge von Mensch zu Mensch variieren kann, sind mehrere Studien zu dem Schluss gekommen, dass Erwachsene etwa 7–8 Stunden pro Nacht schlafen sollten.

Sowohl die Dauer als auch die Qualität deines Schlafs können sich auf deine Spermienproduktion auswirken. Laut einer einer Studie kann zu wenig (6 Stunden oder weniger) oder zu viel (9 Stunden oder mehr) Schlaf und ein Zubettgehen nach 22 Uhr mit einer geringeren Spermienkonzentration, einer niedrigeren Überlebensrate der Spermien und einer geringeren Spermienbeweglichkeit in Verbindung gebracht werden.

Um die optimale Schlafdauer zu fördern, solltest du um 22 Uhr im Bett sein und das blaue Licht deines Smartphones mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen gegen ein Buch oder entspannende Musik tauschen.

9. Antioxidantien

Obwohl der Zusammenhang zwischen Antioxidantien und Fruchtbarkeit häufig diskutiert wird, haben mehrere Studien ergeben, dass die Einnahme von antioxidativen Nahrungsergänzungsmitteln die Spermaparameter und die männliche Fruchtbarkeit verbessert. Antioxidantien sind Moleküle, die die Auswirkungen von freien Radikalen abschwächen. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen im Körper, die oxidativen Stress (OS) auslösen können.

Einer Metaanalyse zufolge steht die Erhöhung der Spermienkonzentration in signifikantem Zusammenhang mit dem Mineral Selen, Omega-3-Fettsäuren sowie Coenzym Q10 (CoQ10) und L-Carnitin (die beide vom Körper selbst hergestellt werden). Auch Vitamin C und Vitamin E können die Spermienzahl und andere Parameter positiv beeinflussen.

Einige Nahrungsergänzungsmittel können zwar für deine reproduktive Gesundheit und deine Zeugungsfähigkeit nützlich sein, aber wenn du zu viel davon einnimmst, kann sich das negativ auswirken. Deine Kinderwunschexpert:innen können gemeinsam mit dir analysieren, wo du möglicherweise Defizite hast, und dir so geeigneten Nahrungsergänzungsmittel und die richtige Dosierung empfehlen.

Möglichkeiten der Kinderwunschbehandlung, wenn sich die Fruchtbarkeit des Mannes nicht verbessert

Sollte sich deine Spermienzahl nicht verbessern, können dir deine Kinderwunschexpert:innen zu einer Kinderwunschbehandlung raten.

Zu den gängigen Verfahren der medizinisch unterstützten Fortpflanzung gehören:

  • Intrauterine Insemination (IUI) ist eine Form der assistierten Reproduktion, bei der männliche Spermien direkt in die Gebärmutter der Frau injiziert werden.
  • In-vitro-Fertilisation (IVF) ist eine Form der assistierten Reproduktion, bei der eine reife weibliche Eizelle aus den Eierstöcken entnommen und mit männlichen Spermien in einem Reagenzglas befruchtet wird.
  • Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine Form der assistierten Reproduktion, bei der eine reife weibliche Eizelle aus den Eierstöcken entnommen und durch direkte Injektion unter dem Mikroskop einer einzelnen männlichen Samenzelle in die Eizelle befruchtet wird.

Fazit

Eine niedrige Spermienzahl bedeutet nicht zwangsläufig, dass deine Fruchtbarkeit eingeschränkt ist, aber sie kann deine Chancen, ein Kind zu zeugen, beeinträchtigen. Im Allgemeinen gilt: Je niedriger die Spermienzahl, desto schwieriger kann es sein, schwanger zu werden. In den meisten Fällen ist die Ursache für eine niedrige Spermienzahl unbekannt. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die durch deinen Lebensstil, Erkrankungen oder Umwelteinflüsse bedingt sind, die zu einem Rückgang der Spermienproduktion führen können.

Du kannst deine Spermienproduktion und Zeugungsfähigkeit verbessern, indem du auf ein gesundes Gewicht durch ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung achtest, nicht rauchst und keine Drogen konsumierst, die Wäremeinwirkungen auf die Hoden einschränkst, Stress reduzierst, wenig oder keine alkoholischen Getränke zu dir nimmst, auf ausreichend Schlaf achtest, vermehrt Antioxidantien zu dir nimmst und deine Kinderwunschexpert:innen über die von dir eingenommenen Medikamente informierst.

Eine Familie zu gründen ist nicht immer einfach. Wenn du mehr über deine Fruchtbarkeit und deine Spermienzahl erfahren möchtest, stehen dir unsere erfahrenen Kinderwunschexpert:innen zur Seite. Vereinbare noch heute einen kostenlosen Beratungstermin in unserer Cada Kinderwunschpraxis.