Im nachfolgenden Artikel, haben wir alles Wissenswerte rund um die Eileiter und mögliche Leiden, die sie betreffen können, für dich zusammengefasst.
Funktionstüchtige Eileiter sind von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Schwangerschaft. Im nachfolgenden Artikel, haben wir alles Wissenswerte rund um die Eileiter und mögliche Leiden, die sie betreffen können, für dich zusammengefasst.
Wenn sich Paare dafür entscheiden, ein Kind zu bekommen, steht eine aufregende Zeit bevor. Manche dürfen sich schon nach kurzer Zeit über einen positiven Schwangerschaftstest freuen, während es bei anderen ein schwieriger Weg ist. Nicht nur das perfekte Timing, sondern auch andere Faktoren, wie die Gesundheit der Geschlechtsorgane beider Partner spielen für eine geglückte Befruchtung eine entscheidende Rolle. Bei Frauen ist es beispielsweise besonders wichtig, dass ihre Eileiter durchgängig und funktionstüchtig sind. In ihnen findet nämlich die Befruchtung durch das männliche Spermium statt uns sie transportieren die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter, wo sie sich einnisten und zum Embryo entwickeln kann. Probleme mit den Eileitern können die Empfängnis erschweren und zu Unfruchtbarkeit führen.
Was sind die Eileiter und wo befinden sie sich?
Die Eileiter sind Teil der weiblichen Geschlechtsorgane und liegen im kleinen Becken. Sie werden auch Tuba uterina oder Ovidukt genannt. Eine gesunde Frau hat jeweils zwei Eileiter, die paarig angelegt sind und sich rechts und links zwischen Eierstöcken und der Gebärmutter befinden. Sie legen sich bogenförmig um die Eierstöcke. Der schlauchartige Eileiter ist ungefähr 10-12 cm lang und hat einen Durchmesser von etwa 1,5–2 cm.
Der Eileiter besteht aus vier Wandschichten: der Schleimhaut, der Muskelschicht und den beiden äusseren Schichten. Die äusseren Schichten bestehen aus lockerem Bindegewebe und Gefässen sowie aus einer Schicht Peritoneum (Haut, die Organe umkleidet), welche die Eileiter mit anderen Organen im Becken verbindet. Die mittlere Schicht besteht aus einer glatten Muskulatur, die sich zusammen ziehen kann, um den Transport der Eizelle vom Eierstock in die Gebärmutter zu ermöglichen. In der inneren Schicht wird Schleim produziert, der die Eizelle ebenso auf ihrem Weg dorthin unterstützt.
Welchen Weg nimmt die Eizelle durch den Eileiter?
In der Gynäkologie wird der Eileiter in vier Abschnitte aufgeteilt, die die Eizelle passiert:
- Tubentrichter (Infundibulum)
Dieser Trichter befindet sich am Ende der Eileiter und mündet in die Bauchhöhle, kurz vor den Eierstöcken. Der Trichter hat fransige Aufsätze, die Fimbrien gennant werden. Durch diese Fimbrien, die sich fast am Eierstock befinden, wird die reife Eizelle nach dem Eisprung aufgefangen.
- Ampulla tuba uterinae
Wurde die Eizelle vom Tubentrichter aufgefangen, gelangt sie von hier in die Ampulla tuba uterinae. Das ist der längste Teil der Eileiter.
- Isthmus tuba uterinae
Im Anschluss geht es in die Engstelle des Eileiters, den Isthmus tuba ulterinae, der sich kurz vor der Mündung in die Gebärmutter befindet.
- und dem Gebärmutteranteil (Pars uterina tubae uterinae)
Als Letztes rutscht die Eizelle in den Gebärmutteranteil, wo sie von der Gebärmutter aufgenommen wird.
Was ist die Funktion der Eileiter?
Die Eileiter sind ein sehr komplex aufgebautes Organ mit wichtigen Aufgaben:
- Im Eileiter wird die reife Eizelle der Frau befruchtet: Wenn in deinen Eierstöcken Follikel heranreifen und gross genug sind, kommt es zum Eisprung. Dann verlässt die Eizelle den Eierstock (Ovar) und wird über den Tubentrichter in den Eileiter aufgenommen. Hier kann die Eizelle potentiell befruchtet werden. Die männlichen Samenzellen kommen über die Scheide in die Gebärmutter und von dort in den Eileiter. Hier treffen sie auf die Eizelle. Die Befruchtung findet normalerweise in den äusseren zwei Dritteln der Eileiter statt.
- Der Eileiter bringt die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter, wo die Einnistung stattfindet: Wird die Eizelle befruchtet, wird sie vom Eileiter weitergetragen, bis sie schliesslich in der Gebärmutter ankommt. Das dauert ungefähr drei bis fünf Tage. Hier kann sich die Eizelle nun einnisten und die Schwangerschaft nimmt ihren Lauf. Wird die Eizelle nicht befruchtet oder schafft sie es nicht, sich erfolgreich in der Gebärmutter einzunisten, stirbt sie ab. Die oberste Schleimhautschicht in der Gebärmutter löst sich und wird zusammen mit etwas Blut abgestossen. Die Regelblutung tritt ein.
Welche Erkrankungen der Eileiter können auftreten?
Leider kann es vorkommen, dass die Eileiter erkranken und Funktionsstörungen, wie zum Beispiel eine Blockade, auftreten. Erkrankungen der Tuba uterina sind für 25-35 % der weiblichen Unfruchtbarkeit verantwortlich. Am häufigsten sind die Eileiter von Entzündungen betroffen, aber auch andere Leiden, wie etwa eine Eileiterschwangerschaft oder eine Verklebung des Eileiters können auftreten. Nachfolgend geben wir dir einen Überblick über die häufig vorkommenden Leiden der Eileiter.
Eileiterentzündung (Salpingitis)
Bei der Salpingitis handelt es sich um eine Entzündung der Eileiter, die durch eine Infektion verursacht wird. Diese gelangt über die Scheide in die Gebärmutter und dann in den Eileiter. Meist sind bakterielle Infektionen, wie Chlamydien oder Tripper, die hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, die Verursacher. Das Auftreten einer Salpingitis ist sowohl in einem als auch in beiden Eileitern möglich. Betroffen sind vor allem Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter.
Anzeichen
Symptome können anhaltende Bauchschmerzen oder anfangs punktuelle Schmerzen, beispielsweise nach dem Geschlechtsverkehr, sein. Bei einer ausgeprägten Salpingitis kann es auch zu vaginalem Ausfluss oder Fieber kommen. Wenn die Entzündung unbehandelt bleibt, kann sie zu Vernarbungen und Verengung der Eileiter führen, was die Befruchtung der Eizelle erschwert.
Behandlung
In der Regel haben Eileiterentzündungen einen milden Verlauf und werden mit Antibiotika behandelt. Unbehandelt kann es sein, dass in der Folge die Eileiter verkleben. Das wiederum kann dazu führen, dass die Eizelle im Eileiter blockiert wird und nicht mehr bis in die Gebärmutter gelangt.
Es kann vorkommen, dass sich die Entzündung auch auf die Umgebung ausweitet und es zu einer Eierstock- und Eileiterentzündung (Adnexitis) kommt. Diese muss schnellstmöglich behandelt werden, da schlimmstenfalls Unfruchtbarkeit drohen kann. Bei Schmerzen im Unterleib solltest du dich immer an deinen Gynäkologen wenden, um diese abzuklären.
Blockade der Eileiter
Eine Verklebung der Eileiter wird auch als Tubenverschluss bezeichnet. Dieser tritt auf, wenn die Eileiter aufgrund von Vernarbungen, Verwachsungen, Entzündungen oder Infektionen verklebt und damit in ihrer Durchgängigkeit blockiert sind. Das kann dazu führen, dass der Weg der Eizelle von den Ovarien zur Gebärmutter gestört wird und sie nicht mehr dorthin gelangt.
Anzeichen
Sind die Eileiter verklebt, wird das in vielen Fällen zuerst einmal nicht bemerkt. Das kommt besonders häufig bei chronischen Entzündungen, wie bei einer Infektion mit Chlamydien, vor. Schreitet die Erkrankung aber voran macht sie sich auch bemerkbar. Typische Anzeichen sind, Fieber oder Schmerzen.
Behandlung
Einige Formen von Verklebungen der Eileiter können operativ behandelt werden, zum Beispiel eine Verklebung am Ende des Eileiters. Besteht ein Kinderwunsch und der Schaden am Eileiter ist sehr ausgeprägt oder nicht mehr zu reparieren, kann für betroffene Frauen eine künstliche Befruchtung die beste Wahl sein. Dabei werden befruchtungsfähige Eizellen aus dem Eierstock entnommen. Im Anschluss werden sie im Labor mit Spermazellen vereint. Die befruchteten Eizellen werden dann in die Gebärmutter eingesetzt. So müssen sie nicht durch den Eileiter, der sie blockieren könnte.
Eileiterschwangerschaft
Normalerweise gelangt die befruchtete Eizelle über den Eileiter in die Gebärmutter und nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut dann ein. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Eizelle im Eileiter stecken bleibt und dort anfängt zu wachsen. Das wird als Eileiterschwangerschaft bezeichnet und in den meisten Fällen kommt es dabei zum Verlust der Schwangerschaft. Dasselbe kann auch in der Bauchhöhle oder im Gebärmutterhals passieren. Hat eine Frau einmal eine Eileiterschwangerschaft, ist das Risiko einer erneuten Eileiterschwangerschaft erhöht. Die Gründe für eine Eileiterschwangerschaft sind oft unbekannt, aber Risikofaktoren können frühere Eileiterschwangerschaften, Entzündungen im Beckenbereich, Verstopfungen der Eileiter oder Fehlbildungen der Eileiter sein.
Anzeichen
Bei einer Eileiterschwangerschaft hat die Frau anfangs die selben Symptome, wie bei einer normalen Schwangerschaft: z.B. Ausbleiben der Monatsblutung, Spannen in der Brust und Übelkeit am Morgen. Diese Anzeichen sind aber weniger ausgeprägt als bei einer normalen Schwangerschaft. Nach etwa 6 bis 9 Wochen treten die Symptome der Fehleinnistung, wie Schmerzen im Unterbauch auf der Seite der Eileiterschwangerschaft oder Schmierblutungen, auf.
Behandlung
Eine Eileiterschwangerschaft sollte umgehend behandelt werden, denn sie kann zu ernsthaften Komplikationen führen. Besonders, wenn die befruchtete Eizelle im engen Teil des Eileiters feststeckt, da dieser nicht sehr dehnbar ist. Dort kann die Eizelle auch nicht auf natürlichem Wege abgestossen werden. Besonders gefährlich kann es für die Frau werden, wenn die befruchtete Eizelle im Eileiter zu gross wird und der Eileiter reisst (Tubarruptur). In diesem Fall muss umgehend ein operativer Eingriff stattfinden. Bei Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft sollte also sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Wie können die Eileiter untersucht werden?
Eine häufig angewandte Methode zur Untersuchung der Eileiter ist die Ultraschalluntersuchung. Dabei wird ein Ultraschallgerät auf den Bauch der Patientin gelegt, um Bilder der inneren Organe zu erhalten. Dadurch können Verklebungen oder Veränderungen im Eileitergewebe erkannt werden.
Eine Hysterosalphingographie (HSG) ist ebenfalls eine bewährtes Röntgenverfahren zur Untersuchung der Eileiter. Dabei wird ein Kontrastmittel in die Gebärmutterhöhle gespritzt, um bessere Bilder der Eileiter und möglicher Blockaden zu erhalten.
Des Weiteren kann eine Hysteroskopie durchgeführt werden, um die Eileiter zu untersuchen. Dabei wird eine kleine Kamera durch die Vagina und den Gebärmutterhals eingeführt, die Bilder des inneren Teils der Gebärmutter und der Eileiter macht. Diese Methode wird normalerweise unter Vollnarkose durchgeführt.
Ist eine genauere Untersuchung erforderlich, kann eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden. Dabei bekommt der Arzt durch eine Kamera eine direkte Sicht auf die Eileiter und andere Organe. Diese Methode kann ebenfalls helfen, Verengungen oder Blockaden der Eileiter auszumachen.
Die Wahl der Methode hängt von den individuellen Bedürfnissen und Symptomen der Patientin ab.
Wie kann ich die Gesundheit meiner Eileiter auf natürliche Weise unterstützen?
Entzündungen der Eileiter und ihre Folgeerkrankungen werden zumeist durch eine Infektion ausgelöst, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Das können zum Beispiel Bakterien wie Chlamydien sein. Um sich vor sexuell übertragbaren Krankheitserregern zu schützen, ist es ratsam, Kondome zu benützen. Solltest du den Verdacht haben, mit Krankheitserregern in Berührung gekommen zu sein, solltest du dich umgehend an einen Arzt zu wenden, um die Beschwerden abzuklären. Je früher du nämlich einer Erkrankung oder Störung in deinen Eileitern auf die Schliche kommst, desto besser lässt sie sich behandeln. Ausserdem kann dauerhaften Beschwerden oder Folgeerkrankungen von Entzündungen, wie dem Verkleben der Eileiter vorgebeugt werden.
Fazit
Die Eileiter sind ein wichtiger Bestandteil des weiblichen Fortpflanzungssystems. Ihre Gesundheit spielt eine massgebliche Rolle für eine erfolgreiche Schwangerschaft. Zum einen, weil die Eizelle im Eileiter befruchtet wird und zum anderen, weil die Eileiter die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter transportieren, wo sie sich in der Gebärmutterhöhle einnisten kann.
Weisen die Eileiter Funktionsstörungen auf und sind zum Beispiel verklebt, kann die Eizelle Schwierigkeiten haben in die Gebärmutter zu gelangen und eine Schwangerschaft wird erschwert. Wenn die Erkrankung nicht gänzlich behandelt werden kann und ein Kinderwunsch besteht, kann eine künstliche Befruchtung die Lösung sein. Eine In-vitro-Fertilisation (IVF) ist eine Möglichkeit, um eine Schwangerschaft zu erreichen. Hierbei werden Eizellen ausserhalb des Körpers befruchtet und anschliessend in die Gebärmutter eingepflanzt.
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