Beim zweiten Kind klappt es nicht? Erfahre alles über die Ursachen für sekundäre Sterilität und welche Behandlungen deine Chancen verbessern.

Alles Wichtige zum zweiten Kinderwunsch:

  • Rund 10 % der Frauen haben nach der ersten Geburt Schwierigkeiten, erneut schwanger zu werden.
  • Ab Mitte 30 sinkt die Eizellreserve und -qualität deutlich.
  • Eileiterverschlüsse, Endometriose oder Myome sind häufige Ursachen.
  • In 2030 % der Fälle liegt die Ursache beim Mann (eingeschränkte Spermienqualität).
  • Hormontherapie, Insemination, IVF oder ICSI bieten gute Erfolgsaussichten.

Wenn der zweite Kinderwunsch unerfüllt bleibt

Beim ersten Kind klappte es vielleicht noch problemlos – doch beim zweiten Kind bleibt die ersehnte Schwangerschaft aus. Damit sind viele Paare nicht allein: Laut einer grossen WHO-Studie hatten im Jahr 2010 weltweit rund 10 % der Frauen nach einer Geburt Schwierigkeiten, erneut schwanger zu werden. In der Fachsprache nennt man das sekundäre Sterilität.

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann sehr belastend sein, auch wenn man bereits ein Kind hat. Gefühle von Schuld, Hilflosigkeit oder sogar Versagensängste mischen sich in den Alltag. Hinzu kommt der Druck von außen – etwa wenn Freunde fragen, wann „das nächste Kind“ kommt. Wichtig ist: Du bist damit nicht allein. Ausserdem bietet die moderne Kinderwunschmedizin heute viele Möglichkeiten, auch nach einer längeren Wartezeit, doch noch ein weiteres Kind zu bekommen.

In diesem Artikel erfährst du, was sekundäre Sterilität bedeutet, welche häufigsten Gründe dahinterstecken können und welche Wege dir offenstehen.

zweiter kinderwunsch bleibt unerfüllt
Für viele Paare klappt es beim zweiten Kind nicht so schnell wie beim ersten.

Was bedeutet sekundäre Sterilität?

Unter sekundärer Sterilität versteht man, wenn nach einer bereits eingetretenen Schwangerschaft oder Geburt trotz Kinderwunsch keine weitere Schwangerschaft entsteht. Im Unterschied zur primären Sterilität hatten Betroffene bereits eine erste Schwangerschaft oder ein Kind.

Medizinisch spricht man davon, wenn trotz regelmässigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr über 12 Monate keine Schwangerschaft eintritt.

Die häufigsten Gründe für eine ausbleibende zweite Schwangerschaft

Wenn sich trotz Kinderwunsch kein Geschwisterchen einstellt, können die Ursachen sehr unterschiedlich sein. Fachleute unterscheiden dabei körperliche, hormonelle und lebensstilbedingte Faktoren.

Körperliche Ursachen

  • Eizellen: Ab Mitte 30 nimmt nicht nur die Zahl, sondern auch die Qualität der Eizellen ab. Das Risiko von Chromosomenveränderungen steigt, was eine erfolgreiche Einnistung erschwert. Studien zeigen: Mit 40 Jahren liegt die Chance auf eine natürliche Schwangerschaft pro Zyklus nur noch bei rund 5–10 %.
  • Eileiter: Nach einer Geburt, einem Kaiserschnitt oder einer Operation können Verwachsungen oder Narben entstehen. Sind die Eileiter nicht durchgängig, gelangen die Samenzellen nicht bis zur Eizelle – in bis zu 20–25 % der Fälle eine Ursache für sekundäre Sterilität.
  • Endometriose und Myome: Etwa 10–15 % aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden an Endometriose. Auch Myome in der Gebärmutter können die Einnistung erschweren. Beides sind häufige Gründe für einen unerfüllten zweiten Kinderwunsch.
  • Fehlgeburten: Narben oder Veränderungen nach einer ersten Schwangerschaft, Komplikationen oder wiederholte Fehlgeburten können die Gebärmutter beeinträchtigen und eine zweite Schwangerschaft erschweren.
alter der frau unerfüllter kinderwunsch
Der häufigste Grund für einen unerfüllten zweiten Kinderwunsch ist das Alter der Frau.

Hormonelle Ursachen

Männliche Faktoren

  • Spermienqualität: Auch beim Mann kann sich mit den Jahren die Spermienqualität verändern. Beweglichkeit, Anzahl und Form der Samenzellen sind entscheidend. In rund 20–30 % der Paare mit sekundärer Sterilität spielen männliche Faktoren eine Rolle.
  • Ein Spermiogramm ist hier die wichtigste Untersuchung und zeigt, ob Auffälligkeiten vorliegen.

Lebensstil- und Umweltfaktoren

  • Stress, Nikotin, Alkohol, Übergewicht oder ein ungesunder Lebensstil können die Fruchtbarkeit zusätzlich beeinträchtigen – bei Frauen wie bei Männern.
  • Auch Umweltgifte oder bestimmte Medikamente können die Eizellreifung und Spermienqualität negativ beeinflussen.
Häufig wirken mehrere Faktoren gleichzeitig. Deshalb ist eine umfassende Abklärung durch erfahrene Reproduktionsmediziner entscheidend, um den richtigen Ansatz für eine weitere Schwangerschaft zu entscheiden.

Alter, Zyklus & Co.: Was die Chancen auf ein Geschwisterchen beeinflusst

Viele Paare, die beim ersten Kind schnell schwanger wurden, sind überrascht, wenn es beim zweiten Mal länger dauert. Dabei verändern sich im Laufe der Jahre sowohl die körperlichen Voraussetzungen als auch die äußeren Umstände.

Fruchtbare Tage & Eisprung

  • Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine Schwangerschaft ist ein regelmässiger Eisprung.
  • Mit Hilfe von Zyklus-Tracking oder Ovulationstests lassen sich die fruchtbaren Tage bestimmen – eine wertvolle Unterstützung, gerade wenn es nicht gleich klappt.
  • Ein gestörter Zyklus oder seltene Eisprünge, etwa durch Hormonstörungen, erschweren hingegen die Planung.

Altersunterschied

  • Zwischen der ersten und der geplanten zweiten Schwangerschaft können einige Jahre liegen. Bereits ab Mitte 30 sinkt die Fruchtbarkeit spürbar, da die Eizellen in Zahl und Qualität abnehmen.
  • Auch beim Mann kann das Alter die Spermienqualität beeinflussen.

Realistische Erwartungen

  • Nicht jede Frau wird wie beim ersten Mal sofort schwanger.
  • Geduld ist wichtig – dennoch sollte man ab einem bestimmten Zeitpunkt ärztliche Hilfe suchen. Fachgesellschaften empfehlen: Nach einem Jahr vergeblichen Versuchs ist eine Abklärung sinnvoll. Bei Frauen über 35 empfehlen Fachgesellschaften eine Abklärung schon nach 6 Monaten, da die Qualität und Zahl der Eizellen mit dem Alter sinken.

So lassen sich mögliche Ursachen frühzeitig erkennen und mit einer passenden Kinderwunschbehandlung gezielt angehen – bevor Monate oder Jahre vergehen.

kinderwunschklinik unerfüllter zweiter kinderwunsch
In einer Kinderwunschklinik kannst du mögliche Ursachen schnell analysieren lassen.

Diagnostik: Wie Reproduktionsmediziner die Ursachen abklären

Wenn sich der zweite Kinderwunsch nicht erfüllt, ist eine sorgfältige Diagnostik der wichtigste Schritt. Nur so lassen sich die häufigsten Gründe für eine ausbleibende Schwangerschaft erkennen und gezielt behandeln.

Anamnese und Erstgespräch

  • Im Gespräch mit einem erfahrenen Kinderwunsch-Experten werden Krankengeschichte, Zyklusverlauf und Besonderheiten der ersten Schwangerschaft erfasst.
  • Auch Faktoren wie Fehlgeburten, Kaiserschnitt oder Komplikationen bei der Geburt des ersten Kindes sind wichtig, da sie Einfluss auf die aktuelle Situation haben können.

Untersuchungen bei der Frau

  • Hormontests: Bestimmung von Hormonen wie FSH, LH, Estradiol, AMH, TSH oder Prolaktin. Sie geben Aufschluss über die Eizellreifung, den Eisprung und mögliche Hormonstörungen.
  • Ultraschall: Kontrolle der Gebärmutter, der Eierstöcke und möglicher Veränderungen wie Myome oder Endometriose.
  • Eileiter-Diagnostik: Mit einer speziellen Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung (HyCoSy) kann geprüft werden, ob die Eileiter durchgängig sind – eine häufige Ursache bei sekundärer Sterilität.

Untersuchungen beim Mann

  • Spermiogramm: Analyse der Spermienqualität, also Anzahl, Beweglichkeit und Form der Samenzellen. Schon kleine Veränderungen können die Chancen auf eine zweite Schwangerschaft mindern.

Erweiterte Diagnostik

  • In besonderen Fällen wird zusätzlich die Immunologie, Gerinnung oder Genetik untersucht.
  • Auch wiederholte Fehlgeburten können Anlass für eine vertiefte Abklärung sein.

Rolle der Kinderwunschklinik

  • Eine spezialisierte Kinderwunschklinik wie unsere moderne Kinderwunschklinik in Zürich bündelt alle notwendigen Untersuchungen unter einem Dach.
  • Das erleichtert den Ablauf und sorgt dafür, dass Paare mit unerfülltem Kinderwunsch eine klare Diagnose und einen individuell abgestimmten Behandlungsplan erhalten.
Die Diagnostik ist nicht nur medizinisch wichtig, sondern gibt vielen Paaren auch ein Stück Kontrolle zurück: Endlich gibt es Antworten – und konkrete Ansätze für die nächsten Schritte.

Kinderwunschbehandlungen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Die gute Nachricht: Auch wenn sich die gewünschte zweite Schwangerschaft nicht von allein einstellt, gibt es heute zahlreiche Wege, Paare mit unerfülltem Kinderwunsch zu unterstützen. Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt immer von den individuellen Ursachen ab, die in der Diagnostik festgestellt wurden.

1. Hormonbehandlung

  • Bei Hormonstörungen oder einem hormonellen Ungleichgewicht kann eine gezielte medikamentöse Therapie helfen, die Eizellreifung zu unterstützen und den Eisprung zu regulieren.

2. Insemination (IUI)

  • Bei der Insemination werden aufbereitete Samenzellen direkt in die Gebärmutter eingebracht – zum Beispiel, wenn die Spermienqualität leicht eingeschränkt ist oder die Eileiter nicht optimal arbeiten. Sie ist eine vergleichsweise einfache und schonende Methode.

3. Künstliche Befruchtung: IVF und ICSI

  • IVF (In-vitro-Fertilisation): Hier werden mehrere Eizellen durch eine hormonelle Stimulation gewonnen, im Labor mit Samenzellen zusammengebracht und anschliessend die befruchteten Eizellen in die Gebärmutter übertragen.
  • ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion): Ein einzelnes Spermium wird direkt in die Eizelle eingebracht. Dieses Verfahren kommt oft bei stark eingeschränkter Spermienqualität zum Einsatz.
  • Beide Methoden gelten als etablierte Formen der künstlichen Befruchtung und haben die Chancen auf ein weiteres Kind in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert.

4. Ergänzende Verfahren

  • Je nach Situation können zusätzliche Massnahmen sinnvoll sein, z. B. die Untersuchung der Embryonen vor dem Transfer (Präimplantationsdiagnostik).
  • Auch Lebensstilmassnahmen – etwa ein gesunder Schlafrhythmus, ausgewogene Ernährung und Bewegung – können den Erfolg einer Kinderwunschbehandlung positiv beeinflussen.

Unser Tipp für dich

In diesem Video siehst du eine ganz persönliche Geschichte rund um den zweiten Kinderwunsch:

Fazit: Kinderwunschbehandlung kann bei zweitem Kinderwunsch unterstützen

Sekundäre Unfruchtbarkeit ist keine Seltenheit und sie bedeutet nicht das Ende des Traums vom Geschwisterchen. Ursachen wie eingeschränkte Eizellreifung, Probleme an den Eileitern, Spermienqualität oder Hormonstörungen lassen sich heute gezielt diagnostizieren und behandeln. Moderne Verfahren wie Insemination, IVF oder ICSI bieten vielen Paaren gute Chancen auf eine erneute Schwangerschaft.

Wenn du dir ein zweites Kind wünschst und bisher vergeblich wartest, begleiten wir dich in der Cada Klinik in Zürich mit Erfahrung, Empathie und modernster Medizin – vom ersten Gespräch bis zur individuell passenden Kinderwunschbehandlung. Vereinbare jetzt deinen Termin.

FAQ zu sekundärer Sterilität

Was sind die häufigsten Gründe für sekundäre Sterilität?

Meist spielen eine nachlassende Qualität der Eizellen, verschlossene Eileiter, Hormonstörungen, Endometriose oder eine eingeschränkte Spermienqualität eine Rolle.

Wann sollte ich mit einem unerfüllten zweiten Kinderwunsch zum Arzt gehen?

Wenn trotz regelmässigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr nach zwölf Monaten keine Schwangerschaft eintritt, solltest du einen Kinderwunsch-Experten aufsuchen – bei Frauen über 35 Jahren schon nach sechs Monaten.

Hilft IVF bei sekundärer Sterilität?

Ja, die In-vitro-Fertilisation (IVF) oder ICSI können Paaren mit sekundärer Sterilität oft helfen, wenn andere Therapien wie eine Hormonbehandlung oder Insemination nicht erfolgreich sind.

Beeinflusst das Alter die Chancen auf ein zweites Kind?

Ja, mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl und Qualität der Eizellen ab, und auch die Spermienqualität kann sich verschlechtern. Das erschwert eine erneute Schwangerschaft.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Kinderwunschbehandlung in der Schweiz?

Grundsätzlich tragen Paare viele Kosten selbst. Ausnahmen bestehen für eine Hormontherapie und Insemination. Behandlungen wie IVF oder ICSI müssen Paare meist selbst tragen.
Die genauen Bedingungen variieren je nach Krankenkasse und Police. Es lohnt sich, vor Beginn einer Behandlung eine individuelle Kostenklärung vorzunehmen und mögliche Zusatzversicherungen zu prüfen.