Entdecke, wie Zyklusmonitoring dir hilft, den Eisprung zu bestimmen, Fruchtbarkeitsprobleme zu erkennen und deine Schwangerschaftschancen zu steigern.

Key Facts

  • Zyklusmonitoring bestimmt den optimalen Zeitpunkt für die Empfängnis und kann Fruchtbarkeitsprobleme erkennen
  • Es kann jedoch nicht alle Fruchtbarkeitsprobleme (z. B. nicht durchgängige Eileiter) erkennen
  • Es umfasst eine Kombination aus Ultraschalluntersuchungen und Hormonbestimmungen im Blut
  • Zwischen dem 2. und 4. Zyklustag beginnt das Zyklusmonitoring
  • Nach etwa 6 Monaten ohne Erfolg sollte eine weiterführende Diagnostik stattfinden oder alternative Methoden in Betracht gezogen werden

Was ist Zyklusmonitoring?

Das Zyklusmonitoring ist eine grundlegende diagnostische Methode, die Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch hilft, die biologischen Abläufe des weiblichen Zyklus besser zu verstehen. Oft ist es die erste Massnahme, bevor weitergehende Behandlungen wie Insemination, IVF oder ICSI in Betracht gezogen werden. Es bietet wertvolle Einblicke in die Fruchtbarkeit und hilft, den optimalen Zeitpunkt für eine natürliche Empfängnis zu bestimmen.

Beim Zyklusmonitoring stehen insbesondere folgende Aspekte im Fokus:

  • Eizellreifung: Die Entwicklung der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken wird mittels Ultraschallüberwachung dokumentiert.
  • Zeitpunkt des Eisprungs: Durch Hormonanalyse und Ultraschall kann der genaue Zeitpunkt des Eisprungs ermittelt werden.
  • Gebärmutterschleimhaut: Der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird kontrolliert, um sicherzustellen, dass sie optimal auf die Einnistung vorbereitet ist.

Das Monitoring kann potenzielle Probleme wie Zyklusstörungen oder hormonelle Ungleichgewichte frühzeitig erkennen und somit gezielte Massnahmen ermöglichen.

Der Ablauf eines Zyklusmonitorings

Das Zyklusmonitoring ist eine wichtige Methode in der Reproduktionsmedizin, um den weiblichen Zyklus genau zu beobachten und den optimalen Zeitpunkt für eine Schwangerschaft zu bestimmen. Es kombiniert Ultraschalluntersuchungen mit Hormonbestimmungen und gibt Aufschluss über die Entwicklung der Eibläschen, den Eisprung und die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut.

Gleichzeitig sollte auch die Qualität der Spermien untersucht werden, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung zu maximieren.

Vor dem Zyklusmonitoring: Das Erstgespräch im Kinderwunschzentrum

Bevor das Zyklusmonitoring beginnt, findet in der Regel ein ausführliches Erstgespräch im Kinderwunschzentrum statt. Dieses Gespräch dient dazu, die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Paares kennenzulernen und die medizinische Vorgeschichte zu erfassen.

Der Arzt/die Ärztin erfragt Informationen über den bisherigen Verlauf des Kinderwunsches, vorliegende Erkrankungen, frühere Schwangerschaften und den Zyklus der Frau.

Möglicherweise werden bereits beim Erstgespräch erste Untersuchungen durchgeführt, wie z.B. eine gynäkologische Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung und/oder eine Blutanalyse zur Bestimmung der Hormonspiegel.

1. Beginn des Monitorings (Tag 2-4 des Zyklus)

Zu Beginn des Zyklus, meist zwischen dem 2. und 4. Zyklustag, findet die erste Ultraschalluntersuchung statt. Dabei begutachtet der Arzt/die Ärztin die Eierstöcke, um die Anzahl und Grösse der Follikel (Eibläschen) zu bestimmen. Diese enthalten die Eizellen, die im Laufe des Zyklus heranreifen.

Gleichzeitig wird Blut abgenommen, um die Konzentration verschiedener Hormone zu messen, die den Zyklus steuern. Dazu gehören:

2. Verlauf des Monitorings (folgende Tage)

In den folgenden Tagen werden weitere Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Die Anzahl und der Zeitpunkt hängen von der individuellen Zykluslänge ab. Dabei wird beobachtet, wie die Follikel wachsen und ob sich ein dominanter Follikel entwickelt, der die reife Eizelle enthält. Auch die Dicke und Struktur der Gebärmutterschleimhaut wird beurteilt.

Um den Eisprung genauer einzugrenzen, können Ovulationstests verwendet werden, die den LH-Anstieg im Urin messen.

3. Eisprungbestimmung

Durch die Kombination von Ultraschall und Hormonbestimmungen kann der Eisprung präzise vorhergesagt werden. Kurz vor dem Eisprung erreicht der Follikel eine Grösse von etwa 18-24 mm.

Oftmals zeigt sich eine geringe Flüssigkeitsansammlung im Douglas-Raum (Bereich hinter der Gebärmutter), die auf den bevorstehenden Eisprung hindeutet.

Diese Information ist entscheidend, um den optimalen Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr oder eine künstliche Befruchtung (z.B. Insemination) zu bestimmen.

4. Nach dem Eisprung (Gelbkörperphase)

In der zweiten Zyklushälfte, nach dem Eisprung, kann die Progesteronkonzentration im Blut gemessen werden, um die Funktion des Gelbkörpers zu überprüfen. Der Gelbkörper bildet sich im Eierstock nach dem Eisprung und produziert Progesteron, das für die Einnistung einer befruchteten Eizelle wichtig ist.

Im Ultraschallbild erscheint der Gelbkörper als eine runde oder ovale Struktur im Eierstock. Er hat in der Regel einen Durchmesser von 15-20 mm. Manchmal ist im Doppler-Ultraschall ein charakteristischer "Ring of fire" um den Gelbkörper zu sehen, der durch die verstärkte Durchblutung entsteht.

Der Nachweis des Gelbkörpers im Ultraschall ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass der Eisprung stattgefunden hat.

Gelbkörper im Ultraschall
Gelbkörper im Ultraschall, Quelle: Springer

Was kann im Zyklusmonitoring erkannt werden?

Für Paare, die auf natürlichem Wege schwanger werden möchten, ist Zyklusmonitoring von unschätzbarem Wert. Es hilft nicht nur, die fruchtbaren Tage und den optimalen Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs zu bestimmen, sondern liefert auch wichtige Erkenntnisse über den individuellen Zyklusverlauf der Frau wie:

Zyklusmonitoring bei ungewollter Kinderlosigkeit

Ungewollte Kinderlosigkeit kann viele Ursachen haben, von Hormonstörungen bis hin zu mechanischen Hindernissen wie undurchgängigen Eileitern. Durch Zyklusmonitoring lassen sich bereits grundlegende Informationen gewinnen, ohne dass sofort invasive oder kostenintensive Verfahren notwendig sind. Zum Beispiel:

  • Störungen im Hormonhaushalt, wie ein erhöhtes Prolaktin oder ein Ungleichgewicht zwischen FSH und LH, können durch Blutuntersuchungen erkannt werden.
  • Hinweise auf Hindernisse in der Gebärmutterhöhle oder bei der Durchgängigkeit der Eileiter können durch eine Kombination von Ultraschall und weiteren diagnostischen Verfahren (z. B. Hysterosonographie, HyCoSy) entdeckt werden.

Du möchtest erst einmal deinen Zyklus zu Hause beobachten? Dann höre dir gern die Podcastfolge zu "Zyklusbeobachtung für Einsteigerinnen" an:

Natürliche Familienplanung unterstützen

Zyklusmonitoring ist nicht nur für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch relevant, sondern auch eine wertvolle Unterstützung für die natürliche Familienplanung (NFP). Eine deutsche Studie ergab, dass die meisten Paare mit NFP nach 6 Zyklen schwanger werden. Frauen können dadurch ihren Körper besser verstehen und gezielt auf die fruchtbaren Tage hinarbeiten. Insbesondere bei unregelmässigen Zyklen oder nach Absetzen hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille kann das Monitoring helfen, die Fruchtbarkeit wiederherzustellen. Wenn nach 6 Zyklen keine Schwangerschaft stattfindet, sollten andere Behandlungen oder weiterführende Untersuchungen in Betracht gezogen werden.

Grenzen des Zyklusmonitorings

Obwohl Zyklusmonitoring eine wichtige diagnostische Methode ist, lässt es sich nicht auf alle Probleme der Fruchtbarkeit anwenden. Mechanische Ursachen wie Verklebungen in den Eileitern oder genetische Faktoren können nur durch weitergehende Untersuchungen erkannt werden. Wenn über mehrere Zyklen hinweg kein Eisprung festgestellt werden kann, solltest du über alternative Methoden nachdenken oder die Ursachen für den ausbleibenden Eisprung genauer abklären.

Fazit

Zyklusmonitoring ist ein zentraler Bestandteil der Kinderwunschdiagnostik und bietet Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch Orientierung. Es hilft, den optimalen Zeitpunkt für eine natürliche Empfängnis zu bestimmen und potenzielle Hindernisse frühzeitig zu erkennen. Als erste Massnahme vor einer umfassenden Kinderwunschbehandlung ermöglicht Zyklusmonitoring einen sanften Einstieg in die Welt der Reproduktionsmedizin und bringt Paare ihrem Traum vom Wunschkind einen entscheidenden Schritt näher. Darüber hinaus liefert das Zyklusmonitoring wichtige Informationen, die auch für andere Methoden der assistierten Reproduktion, wie zum Beispiel die In-vitro-Fertilisation (IVF), von Bedeutung sind.

Ein Zyklusmonitoring kann dir helfen, deinen Körper besser zu verstehen und die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Vereinbare jetzt einen Termin mit unseren Experten.