Erfahre, was Social Freezing in der Schweiz kostet und wann die Krankenkassen, die Kosten für das Einfrieren von Eizellen übernehmen.

Alles Wichtige zum Einfrieren von Eizellen & Kosten

  • Ein Zyklus Social Freezing kostet je nach Klinik etwa CHF 5’000 bis CHF 8’000
  • Dei Überlebensrate beim Auftauen beträgt bis zu 90 %
  • Eizellen können maximal 10 Jahre gelagert werden
  • Die Chancen mit gefrorenen Eizellen schwanger zu werden ist vergleichbar mit frischen
  • Die Kosten für Social Freezing werden nicht von den Krankenkassen übernommen

Eizellen einfrieren & Kosten in der Schweiz: Das musst du wissen

Die Entscheidung, Eizellen einfrieren zu lassen und den Kinderwunsch auf später zu verschieben, gewinnt in der Schweiz zunehmend an Bedeutung. Mit dem sogenannten Social Freezing können Frauen den Alterungsprozess ihrer Eizellen aufhalten, sodass die Qualität der Eizellen langfristig erhalten bleibt – unabhängig davon, wann sie später verwendet werden. Da die natürliche Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter sinkt, entscheiden sich immer mehr jüngere Frauen, ihre Eizellen frühzeitig einfrieren zu lassen, um sich mehr Flexibilität bei der Familiengründung zu sichern. Doch mit welchen Kosten müssen Frauen für das Einfrieren ihrer Eizellen rechnen?

In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick über die Kosten für Social Freezing und ob die Schweizer Krankenkassen sich an den Kosten beteiligen.

So viel kostet Social Freezing in der Schweiz

In der Schweiz variieren die Kosten für das Einfrieren von Eizellen je nach Kinderwunschzentrum und individuellem Behandlungsplan. Im Durchschnitt liegen die Kosten pro Behandlungszyklus zwischen 5’000 und 8’000 Schweizer Franken inklusive der Kosten für die Hormonbehandlung.

Die Kosten für einen Social Freezing-Zyklus setzen sich dabei wie folgt zusammen:

  • Medizinische Voruntersuchungen: Vor dem Einfrieren der Eizellen müssen verschiedene Untersuchungen, z. B. Ultraschalluntersuchungen der Eierstöcke, durchgeführt werden, um den Gesundheitszustand der Frau und ihre Fruchtbarkeit (Eizellenreserve) zu bewerten. Diese Voruntersuchungen können Kosten von ca. CHF 500 bis CHF 1’000 verursachen.
  • Hormonelle Stimulation: Die Stimulationsbehandlung der Eierstöcke macht einen grossen Teil der Kosten aus. Je nach Dosierung und Dauer der Hormonstimulation können diese zwischen CHF 1’000 und CHF 2’000 liegen.
  • Eizellentnahme und Kryokonservierung: Der Eingriff zur Entnahme von reifen Eizellen sowie das Einfrieren (Vitrifikation) in flüssigem Stickstoff kosten in der Schweiz in der Regel zwischen CHF 3’000 und CHF 5’000. Die Eizellenentnahme wird dabei schmerzfrei und unter Kurznarkose durchgeführt.
  • Lagerung der Eizellen: Die Lagerung der Eizellen in einer Kryobank kostet in der Schweiz etwa CHF 500 pro Jahr.
Bei Cada betragen die Kosten für einen Social Freezing Zyklus CHF 4’900, zuzüglich Medikamenten.

Sollten die Eizellen zu einem späteren Zeitpunkt für eine künstliche Befruchtung per intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) verwendet werden, entstehen zusätzliche Kosten für das Auftauen der eingefrorenen Eizellen, die Befruchtung der Eizellen und den Embryotransfer.

Kostenübernahme des Einfrierens durch Krankenkassen

Grundsätzlich übernehmen die Schweizer Krankenkassen die Kosten für Social Freezing nicht. Eine Ausnahme besteht bei medizinischer Notwendigkeit, beispielsweise vor einer Krebstherapie. Werden die Eizellen aus medizinischen Gründen eingefroren (Medical Freezing) sind die gesetzlichen Krankenkasse zur Kostenübernahme verpflichtet.

Finanzierungsmöglichkeiten von Social Freezing

Einige Kliniken bieten Finanzierungspläne an, um die Kosten für Social Freezing zu verteilen. Auch bei Cada unterstützen wir dich durch unsere transparente Kosten und besprechen die Finanzierung mit dir individuell.

Bei den Kosten solltest du auch darauf achten, dass die meisten Klinken eine halbjährliche oder jährliche Lagergebühr mit bis zu CHF 500 berechnen.

Es kann sich auch lohnen, bei Banken nach speziellen Krediten für medizinische Behandlungen zu fragen.

Tipp: Finanzierung bei Kinderwunschklinik erfragen

Social Freezing ermöglicht Frauen in der Schweiz, ihre Familienplanung flexibler zu gestalten, indem sie ihre Eizellen einfrieren. Vorab sollten sie sich jedoch gut informieren, denn neben den Kosten für die hormonelle Stimulation, die Eizellentnahme und die Konservierung fallen jährliche Lagerungsgebühren an und die maximale Lagerungsdauer beträgt 10 Jahre. Zudem ist eine spätere Schwangerschaft nur mittels erweiterten In-vitro-Fertilisation (IVF), der sogenannten ICSI, möglich, was zusätzliche Kosten verursacht.

Auch wenn Social Freezing grundsätzlich nicht von den Krankenkassen erstattet wird, solltest du dich dennoch mit deiner Krankenkasse in Verbindung setzen, ob Leistungen im Zusammenhang mit Social Freezing übernommen werden. Ausserdem solltest du unbedingt mit deiner Kinderwunschklinik nach einer Ratenzahlung oder einem Finanzierungsplan fragen.

Möchtest du mehr über die Finanzierung von Social Freezing erfahren? Buche ganz einfach dein Beratungsgespräch und wir besprechen, wie wir dich bestmöglich unterstützen können.

Häufig gestelle Fragen zum Einfrieren von Eizellen & Kosten

Wie läuft das Einfrieren von Eizellen ab?

Beim Einfrieren von Eizellen (Social Freezing) durchlaufen Frauen mehrere klar strukturierte Schritte:

  1. Voruntersuchungen: Zunächst erfolgen medizinische Checks, wie Ultraschalluntersuchungen und Hormonanalysen, um die Eizellenreserve und den Gesundheitszustand zu bewerten.
  2. Hormonelle Stimulation: Über etwa 10 bis 14 Tage werden die Eierstöcke mit Hormonen stimuliert, damit mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen.
  3. Eizellentnahme: Die reifen Eizellen werden in einem kurzen Eingriff unter Kurznarkose entnommen.
  4. Kryokonservierung: Die entnommenen Eizellen werden direkt im Anschluss mittels moderner Vitrifikation (Flash Freezing) eingefroren und in flüssigem Stickstoff gelagert.

Wenn die Frau sich später für eine Schwangerschaft entscheidet, können die Eizellen aufgetaut und im Rahmen einer künstlichen Befruchtung verwendet werden.

Sinkt beim Einfrieren nicht die Qualität der Eizellen?

Nein! Aktuelle Forschung zeigt, dass das Einfrieren von Eizellen die Qualität nicht verringert – im Gegenteil, es „stoppt“ den Alterungsprozess der Eizellen. Eine grosse australische Studie mit mehr als 30’000 Eizellen, die über einen Zeitraum von 10 Jahren gesammelt wurden, fand Folgendes heraus:

  • Überlebensrate beim Auftauen: ca. 92 %
  • Befruchtungsrate: rund 65 % – vergleichbar mit frischen Eizellen

Das bedeutet: Wenn eine Frau ihre Eizellen beispielsweise mit 35 einfriert und sie mit 41 nutzen möchte, entsprechen die Chancen auf eine Schwangerschaft eher denen einer 35-Jährigen als denen einer 41-Jährigen.

Wie lang können Eizellen gelagert werden?

Die maximale Lagerungsdauer für Eizellen und Samenzellen beträgt 10 Jahre (5 Jahre mit einer anschliessenden Verlängerung auf weitere 5 Jahre). Liegt eine medizinische Indikation vor, z. B. eine keimzellschädigende Therapie, können Eizellen und Spermien für einen unbegrenzten Zeitraum gelagert werden.

Kann ich auch vorsorglich Embryonen einfrieren lassen?

Nein, in der Schweiz ist das Einfrieren von Embryonen nicht erlaubt. Gemäss dem Schweizer Bundesgesetz über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung dürfen nur unbefruchtete Eizellen oder Eizellen in einem sehr frühen Befruchtungsstadium (als sogenannte Zygoten) eingefroren werden. Zu diesem Zeitpunkt ist es noch nicht zur Verschmelzung von mütterlichem und väterlichem Erbgut gekommen.

Wie hoch sind die Erfolgschancen, mit Social Freezing schwanger zu werden?

Die Erfolgsraten hängen von verschiedenen Faktoren ab, vor allem vom Alter der Frau zum Zeitpunkt des Einfrierens der Eizellen und der Anzahl der eingefrorenen Eizellen. Generell gilt: Je jünger die Frau und je mehr Eizellen eingefroren werden, desto höher sind die Chancen auf eine spätere Schwangerschaft.

Die Überlebensrate der Eizellen beim Auftauen liegt bei etwa 90 %. Die Befruchtungs- und Einnistungsraten sind vergleichbar mit denen von frischen Eizellen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Social Freezing keine Garantie für eine Schwangerschaft ist.

Kann ich auch mit einer geringen Eizellreserve meine Eizellen einfrieren lassen?

Ja, Social Freezing kann auch bei einer geringen Eizellreserve durchgeführt werden. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass in diesem Fall die Erfolgschancen auf eine spätere Schwangerschaft geringer sind. Es ist ratsam, die individuellen Chancen mit einem Spezialisten für Reproduktionsmedizin zu besprechen.